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PR TB 048 Planet Der Veteranen

PR TB 048 Planet Der Veteranen

Titel: PR TB 048 Planet Der Veteranen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Diener erlaubte er sich keinen Kommentar, sondern lief
davon, um wenige Sekunden später mit einem ausgedienten
Marmeladeneimer aus Plastik zurückzukehren.
    »Sag den Leuten, sie sollen sich umdrehen oder haben die
etwa noch keinen Mann .
    . .«
    Hilfreich hielt George den Eimer, säuberte anschließend
Kinn und Mundpartie seines Herrn und half Guy aus der Matte.
    Guy Nelson schwankte ein wenig, dann stand er kerzengerade. Die
Strahlen der Sonne kitzelten seine Nase, und die Reizung der
Schleimhäute entlud sich in einem kräftigen Niesen.
    Vor ihm baute sich plötzlich Semjon Kotranow auf; allerdings
erkannte Nelson den Repräsentanten von Last Port augenblicklich
nur an der blaugrünen, prächtigen Beule, die seine Stirn
zierte. Genauere Wahrnehmungen lagen nicht im Bereich der
Möglichkeiten seines vom Alkohol umnebelten Hirns.
    »Captain!« schnarrte Kotranow militärisch. »Die
Elite der Siedler steht bereit!« Guy rülpste verhalten,
wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen und
musterte die »Elite«.
    Die alten Männer und Frauen trugen allesamt Raumanzüge
mit den Zeichen ihrer ehemaligen Dienstränge und Flottenteile.
Da das Alter ihre Körper jedoch ein wenig hatte schrumpfen
lassen, schlotterten die zu weit gewordenen Anzüge um die
Glieder. Nun, das würde sich geben, sobald der Innendruck erhöht
worden war.
    Der kühle Morgenwind spielte mit ergrauten Überresten
ehemals prächtiger Schöpfe, denn die Helme waren noch
geöffnet. Ohne Ausnahme trugen die Mitglieder des
Einsatzkommandos Aladin Waffengurte mit schweren Handstrahlern sowie
Impuls-und Desintegratorgewehre. Guy erkannte Ilhou Terz mit den
frisch polierten Konteradmiralszeichen der Solaren Flotte. Die
würdige Dame hatte ihr schneeweißes Haar mit einem
resedagrünen Bändchen zusammengefaßt.
    Unwillkürlich mußte Nelson grinsen.
    »Ich danke Ihnen, Semjon«, sagte er. »Verzichten
wir doch auf alle militärischen Mätzchen, mein Lieber.
Reichen Sie mir lieber die Taschenflasche aus Ihrer Beintasche.«
    Kotranow errötete leicht und zog die Flasche hervor.
    »Daß mir keiner während des Einsatzes Alkohol zu
sich nimmt!« sagte Nelson warnend und setzte die Flasche an den
Mund. »Jedenfalls nicht mehr, als er vertragen kann!«
    Er setzte die Flasche ab und betrachtete traurig die Neige. Bevor
er sie auch noch austrinken konnte, nahm Kontranow sie ihm weg und
setzte sie seinerseits an die Lippen.
    »Prost!« schrie jemand aus der Menge, die sich um die
Einsatzgruppe und das Schiff trotz der frühen Morgenstunde
angesammelt hatte.
    Ein leicht angerosteter Gleiter schoß plötzlich aus dem
Blau des Himmels herab und schlug dumpf auf dem Boden neben Nelson
auf. Die Tür öffnete sich und heraus trat Miljan Schramm,
in einer Hand ein Impulsgewehr, in der anderen eine Whiskyflasche.
    Mit unsicheren Schritten tappte er auf Guy zu und salutierte, ohne
die Flasche aus der Hand zu nehmen.
    »Ich bitte meine Verspätung entschuldigen zu wollen,
Cap-tain. Eine kleine Magenverstimmung.«
    Guy Nelson wurde sofort wieder an die Übelkeit beim Erwachen
erinnert. Er schluckte ein paarmal und bedachte den Alten mit einem
abweisenden Blick.
    »Leute mit mangelhaft entwickelten Verantwortungsbewußtsein
haben im Einsatzkommando nichts zu suchen!«
    Miljan Schramm wackelte mit dem Kopf. Die herabhängenden,
schlaffen Falten unter dem Kinn schaukelten hin und her. Nur die
Augen blickten sonderbarerweise klar und hell. Guy entdeckte in ihnen
einen metallischen Glanz, der ihm zu denken gab.
    »Ich bitte um Verzeihung, Captain«, erwiderte Miljan
demütig. »Aber Sie können auf mich unmöglich
verzichten. Ich war der einzige, der die Weltraumgeister gesehen hat
- und vielleicht bleibe ich auch der einzige.«
    »Wie meinen Sie das?«
    Miljan Schramm tippte mit dem Zeigefinger gegen sein linkes Auge,
ohne daß der Lidreflex eintrat.
    »Es sind nicht mehr meine ersten Augen«, sagte er.
»Die verlor ich mitsamt den umliegenden Knochen bei einer
Explosion im Maschinenleitstand der IZMIR. Die neuen Augen aber
können nicht nur im normalen Spektralbereich sehen, sondern auch
im Ultrarot und Ultraviolett. Ferner vermag ich sie durch
willentliche Steuerung als Fernrohr oder auch als Mikroskop zu
benutzen.«
    »Phantastisch!« sagte Guy anerkennend. »Sie
haben mich beinahe überzeugt.«
    Miljan Schramm lächelte, ohne daß seine obere
Gesichtshälfte daran beteiligt gewesen wäre. Er klemmte das
Impulsgewehr zwischen die Knie, öffnete die Whiskyflasche

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