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PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes

PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes

Titel: PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Wegbeschreibung und
erntete ein wohlwollendes Nicken dafür. Mit würdevollem
Schritt entfernte sich Direktor Parker in Richtung des Gleiterparkpl
atzes.
    „Dieses arrogante Ekel!" schimpfte Mulongo. „Am
liebsten hätte ich ihn aus seinem lackschwarzen Anzug
geschüttelt!"
    Rhodan lächelte erheitert.
    „Mir tut er leid. Er hat den Kontakt zur Wirklichkeit in
erschreckendem Maße verloren."
    Mit weitausgreifenden Schritten marschierte er den breiten Fußweg
entlang, der von weit überhängenden Baumkronen beschattet
und gegen den Fahrtwind der Schweber geschützt war. Die blutrote
Sonne neigte sich bereits wieder dem westlichen Horizont entgegen,
und der Abglanz des himbeerfarbenen Himmelsgewölbes übergoß
die blütenweißen Hauswände mit einem zartrosa
Schimmer.
    „Brigham", murmelte Mulongo nachdenklich. „Den
Namen habe ich doch schon einmal gehört..."
    Rhodan lachte.
    „Was meinen Sie, wie oft ich beispielsweise schon den Namen
Parker gehört habe, mein Lieber!"
    Der Major brummte noch einige unverständliche Bemerkungen,
dann schwieg er.
    Sie fanden die Tierfarm auf Anhieb.
    Das Haus glich einer altertümlichen Festung mit seinen hohen
Umzäunungsmauern, dem schweren Panzertor und dem wuchtigen
Beobachtungsturm, der alle anderen Türme Hunting Lodges weit
überragte. Die Geräusche einer Unzahl von Tieren erschollen
von drinnen; zu erkennen war wegen der hohen Mauer nichts.
    Aber Brighams Gebäude beanspruchten mindestens fünfmal
soviel Platz wie der Durchschnitt der Agro-farmen. Außerdem war
der Komplex nicht halbkreisförmig angelegt, sondern kreisrund.
    Vergeblich suchte John Mulongo nach einer Klingel.
    Rhodan lächelte. Der Major war in einer Zeit aufgewachsen, in
denen bereits eine einfache elektrische Klingel der Ausdruck von
Primitivität war. Er selbst dagegen konnte sich noch
einigermaßen an einige weitaus primitivere Arten erinnern, dem
Hausherrn die Ankunft eines Besuchers anzukündigen.
    Er hob den wuchtigen, vergoldeten Klopfer an und ließ ihn
zurückfallen.
    Der Effekt übertraf alle seine Erwartungen.
    Irgendwo im Innern des Hauses schlugen wenigstens ein Dutzend
Gongs an. Die Schläge hallten laut durch die Stille der
Agrostadt. Anscheinend hatte die Bewegung des Klopfers einen
elektronischen Kontakt ausgelöst.
    Rhodan wartete darauf, daß eine Lautsprecherstimme nach den
Wünschen der Besucher fragte.
    Statt dessen öffneten sich die beiden halbmeterdik-ken Flügel
des Tores gespenstisch lautlos. Verblüfft blieben die beiden
Männer stehen.
    Hinter dem Panzertor erhob sich auf vier Holzsäulen
    ein dreifaches Tor mit seltsamen Dachkonstruktionen darüber.
    „Du lieber Himmel!" entfuhr es Mulongo. „Ein
Pai-lou!"
    Perry Rhodan schüttelte fassungslos den Kopf.
    Er hätte bei einem Sonderling alles Mögliche erwartet -
aber ein chinesisches Ehrentor 3500 Lichtjahre von der Erde
entfernt...
    Zögern traten sie näher und schritten durch den
mittleren Durchgang.
    Mit dumpfem Schlag schloß sich das Panzertor hinter ihnen.
    „Eine Falle!" flüsterte Mulongo.
    „Unfug!" gab Perry Rhodan ärgerlich zurück.
„Los, weiter! Wir dürfen uns keine Überraschung
anmerken lassen. Tun wir so, als wäre ein Pailou in einer
vollro-botisierten Agrostadt etwas Alltägliches!"
    Gemessenen Schrittes gingen sie weiter. Der Garten im Innenhof
zeigte sehr viel Geschmack und beinahe künstlerisches Können,
und auch er war nach dem Vorbild chinesischer Gärten angelegt.
    Über eine Bogenbrücke passierten sie eine Gruppe uralter
Bäume, offenbar ein Überrest der nyongani-schen Wildnis. In
hundert Metern Entfernung erhob sich eine siebenstöckige Pagode
aus einem mit Marmorfliesen belegten Platz.
    Dahinter stand eine zweite Mauer, und auf ihrer breiten Krone
blitzten die Projektoren eines Energiegatters. Von drinnen kam das
schauerliche Geheul, Brüllen und Schnarren, das sie bereits vor
dem Außentor gehört hatten.
    Der Zugang zur eigentlichen Tierfarm war mit einem schmalen Tor
versperrt. Die Außenfläche wies die glänzenden
Ornamente geschnittener Lackarbeit auf, und nur bei sehr genauem
Hinsehen vermochte Rhodan zu erkennen, daß es sich um eine
gelungene Imitation aus Terkonitstahl handelte.
    Plötzlich erstarrte er.
    Ihm war, als tasteten feuchtkalte, schleimige Finger in seinem
Gehirn umher.
    Er kannte dieses Gefühl.
    Jemand versuchte, seinen Gedankeninhalt telepa-thisch zu erfassen!
    Ein unauffälliger Seitenblick in Mulongos Gesicht bewies ihm,
daß der Major nichts spürte. Aber

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