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PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes

PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes

Titel: PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seine Gedanken lagen
offen vor dem fremden Telepathen und ...!
    Unwillkürlich schüttelte Rhodan den Kopf.
    Major Mulongo gehörte zu den wenigen Auserwählten der
Galaktischen Abwehr, die erfolgreich einer Gehirnoperation unterzogen
worden waren. Er war immun gegen paramentale und paramechanische
Einflüsse - und gleichzeitig taub dagegen.
    Der Großadministrator vergaß sekundenlang den
Telepathen. Ihm war plötzlich klar, warum außer ihm nur
Mulongo gegen den Überfall auf Shemba gewesen war. Sie beide
waren immun, wenn auch aus verschiedenen Gründen...
    Sein erster Verdacht begann sich zu bewahrheiten.
    Aber dann kehrte sein Geist wieder in die Gegenwart zurück.
Er durfte sich jetzt vor allem nicht anmerken lassen, daß er
etwas von dem telepathischen Sondierungsversuch bemerkt hatte.
    Gelassen wandte er sich um.
    Nur mit äußerster Willensanstrengung unterdrückte
er einen Schrei der Überraschung.
    Hinter ihnen, vom Schatten eines Baumriesen fast gänzlich
verborgen, stand regungslos eine hochgewachsene, schlanke Gestalt,
eingehüllt in einen erdbraunen Umhang. Die Gesichtszüge
waren humanoid, aber die grüne Hautfarbe und die rubinrot
leuchtenden Augen legten Zeugnis davon ab, daß es sich nicht um
einen Terraner handelte.
    Der Mann war ein Eingeborener des Planeten Shemba ...
    Es fiel Perry Rhodan angesichts dessen, was er im Shemba-System
und am Raumhafen von Fortune erlebt hatte, nicht leicht, den
Unbefangenen und Unwissenden zu spielen. Aber er schaffte es.
    Er winkte dem Shemba leutselig zu.
    „Hallo, Mister! Wir dachten schon, es gäbe überhaupt
keine Menschen hier!"
    Unauffällig stieß er Mulongo mit dem Ellenbogen in die
Seite, während er winkte.
    Der Major erstarrte für eine Sekunde. Seine Gesichtszüge
wurden maskenhaft. Doch dann hatte er sich wieder in der Gewalt.
Lächelnd trat er auf den Shemba zu.
    Der Mann kam langsam und mit schlurfenden Schritten näher.
    „Mein Herr erwartet Sie. Wenn Sie mir bitte folgen
wollen..."
    Ohne eine Antwort abzuwarten, schlug er den Weg zwischen blühenden
Ginsterbüschen ein, der an der zweiten Mauer entlangführte.
    Dort, wo die Mauer an ein fensterloses Gebäude grenzte, blieb
er stehen.
    Lautlos tat sich eine schmale Pforte auf.
    Das Gebrüll der Tiere nahm an Lautstärke zu.
    Als Rhodan die Pforte durchschritt, zuckte seine Rechte
unwillkürlich nach dem Blaster im Gürtelhalfter.
    Er blickte genau in die bernsteingelben Augen eines terranischen
Bengaltigers, des größten Exemplars seiner Gattung, das er
jemals gesehen hatte.
    Der Shemba wandte den Kopf, als hätte er Rhodans Zögern
erkannt.
    „Indus ist völlig harmlos - für alle, die in
diesem Hause willkommen sind, Sir!" sagte er mit der singenden
Stimme seiner Rasse.
    Der Bengaltiger stieß einen maunzenden Laut aus, blinzelte
schläfrig und machte kehrt. Geschmeidig lief er an dem Shemba
vorbei und verschwand am Ende des langen Ganges in einem schattigen
Flur.
    Perry Rhodan trat ebenfalls in den schmalen Gang.
    Er war plötzlich nicht mehr so sicher, daß der Shemba
seine Gedanken nicht hatte lesen können. Wie kam er sonst dazu,
ihn „Sir" zu nennen?
    Doch dann sagte er sich, daß er darauf allein keinen
Verdacht aufbauen konnte. Der Shemba hatte, indem er Brigham als
„Herrn" bezeichnete, seine Stellung als Diener Brighams
offenbart, und wenn dieser Tierfarmer wirklich ein Sonderling war,
wie es schien, dann verlangte er von seinem Diener wahrscheinlich,
daß er nicht nur ihn selbst, sondern auch alle anderen Menschen
mit „Sir" anredete.
    Zur Rechten des schmalen Ganges befand sich ein hohes, stählernes
Gitter, das aber anscheinend in erster Linie zum Schutz vor dem
Energiegatter angebracht war, hinter dem in großen geräumigen
Käfigen mindestens hundert verschiedene Arten nyongascher Tiere
untergebracht waren.
    Rhodan spürte, wie sich seine Nackenhaare sträubten.
Unter den Tieren befanden sich scheußlich aussehende Bestien,
die einen Menschen sicher in Sekundenschnelle zerreißen
konnten. Es gehörte bestimmt eine Menge guter Nerven dazu, sich
Tag für Tag mit solchen Ungeheuern abzugeben. Ein normaler
Mensch brachte das nicht fertig - aber Brigham war, nach allem, was
Rhodan bisher gesehen hatte, kein Mensch, für den andere als die
üblichen Maßstäbe galten.
    Vielleicht hatte sie der Zufall hier auf eine Spur geführt
...
    Als die Sonne unterging und es dunkel wurde, flammten an der
Hauswand zur Linken schmale, fluoreszierende Bänder auf. Sie
schufen ein Ungewisses

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