PR TB 050 Im Banne Des Roten Mondes
daß Sie wahre Gentlemen sind. Das
Äußere spielt dabei keine Rolle. - Übrigens, Umo wird
sicher in wenigen Minuten das Bad bereitet haben. Dann können
Sie Ihren Habitus wieder auffrischen."
Er lächelte.
Rhodan und Mulongo neigten den Kopf.
„Also", fuhr Brigham fort, „ich könnte Sie
bei mir be
schäftigen, müßte dabei allerdings zur Bedingung
machen, daß Sie mindestens drei Monate bleiben, sonst wäre
der Nutzeffekt gleich Null. In letzter Zeit ist das Interesse des
Galaktischen Tierhandels an nyonga-schen Tieren erheblich gestiegen.
Deshalb kann ich einen Tierfänger und einen Schweberpiloten
gebrauchen, der die Ware in mein Auslieferungsdepot am Raumhafen von
Fortune bringt. Wie denken Sie darüber?"
Mulongo lächelte hintergründig.
„Ich würde, denke ich, einen guten Tierfänger
abgeben. Die Jagd auf gefährliches Wild war schon immer meine
Leidenschaft."
„Einverstanden, John", sagte Brigham lässig. „Aber
vergessen Sie nicht, dieses Wild muß lebend gefangen werden!"
„Das ist ja der Reiz bei der Sache", antwortete John.
„Okay! Aber wir haben Ilja noch nicht gefragt. Vielleicht
möchte er ebensogern Tierfänger werden ...?"
„Oh, das ist nicht notwendig, Tsung!" sagte Perry
Rhodan. „Mir genügt es, die Bestien dorthin zu befördern,
wohin sie gehören."
„Wunderbar!" rief Tsung Brigham. „Dann sind wir
uns einig!"
Er klatschte in die Hände.
Sofort erschien der Shemba.
„Umo, zeige den Gentlemen die Badezimmer!" befahl
Brigham.
Das Bad hatte Perry Rhodan noch mehr erschöpft, aber nachdem
er eine Energietablette aus seinem Notvorrat genommen hatte, fühlte
er sich wieder relativ frisch.
Umoquil hatte ihm frische Kleidung gegeben und dafür Rhodans
Freizeitkombination zum Reinigen entgegengenommen. Selbstverständlich
war Rhodan vorsichtig genug gewesen, den Inhalt aller Taschen zuvor
zu entfernen.
Er trug eine Stiefelhose aus echtem, sehr elastischen Leder und
ein am Hals enggeschlossenes Lederhemd. Anfänglich hatte er
gefürchtet, darin noch stärker zu transpirieren als in der
Bordmontur, aber das verwendete Leder schien besonders atmungsaktiv
zu sein; er fühlte sich darin, als wäre er nur mit einer
Badehose bekleidet.
Auf dem Flur des komfortablen Badehauses traf er auf John Mulongo.
Der Major trug die gleiche Kleidung wie er, und er hatte ebenfalls
nicht darauf verzichtet, seinen Waffengürtel umzuschnallen.
Perry Rhodan blickte sich vorsichtig um, dann flüsterte er:
„Umo ist ein starker Telepath; wußten Sie das?"
Mulongo zuckte leicht zusammen. Doch dann grinste er breit.
„Bei mir stößt er auf Granit, Sir ... äh ...
Ilja. Ich bin durch eine Gehirnoperation immunisiert worden."
„Ich weiß, entgegnete Rhodan. „Auch bei mir hat
er kein Glück. Aber gerade das dürfte uns besonders
verdächtig erscheinen lassen ..."
Mulongo nickte. Seine Miene war ernst.
„Sie sind also auch der Meinung, daß Brigham keine
ganz reine Weste hat?"
Der Großadministrator zuckte die Schultern.
„Drücken wir's einmal so aus: Ich weiß nicht
recht, was ich von ihm und seinem Diener halten soll. Andererseits
kommen nur Menschen mit ganz einwandfreiem Charakter zur Abwehr, und
ein Einsatzagent im Range eines Obersten durchläuft während
seiner Karriere so viele Tests und geheime Prüfungen, daß
nur völlig loyale und gesetzestreue Menschen einen solchen Rang
erreichen."
„Es gibt Ereignisse im Leben der Menschen, die die
Persönlichkeit grundlegend verändern können",
wandte Mulongo ein.
„Sie denken dabei wahrscheinlich an telepathische
Einflüsse", sagte Rhodan. „Da darf ich Sie beruhigen.
Ein Telepath kann zwar den Gedankeninhalt eines Menschen erfassen,
aber niemals seinen Geist beein
flussen. Außerdem kann einem ehemaligen Einsatzagenten die
Parafähigkeit eines anderen Wesens nicht entgehen."
„Nur, wenn dieser andere sie bei dem Betreffenden anzuwenden
versucht", widersprach der Major. - „Ich möchte nur
wissen, ob Brigham genauso immunisiert wurde wie ich ..."
„... denn dann hätte er zwar die Parafähigkeit
Umos nicht erkennen können, wäre aber auch absolut dagegen
gefeit gewesen, so wie Sie beispielsweise", spann Rhodan den
Faden weiter. Er packte Mulongo am Arm und schob ihn durch die Tür
zum Wohnhaus.
„Umo ist in der Nähe", flüsterte er warnend.
„Er versucht schon wieder, meinen Gedankeninhalt zu sondieren.
Wechseln wir das Thema, damit er nicht einen unkontrollierten
Gedanken aufschnappt."
Er begann ein Gespräch über die
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