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PR TB 051 Aufruhr in Terrania

PR TB 051 Aufruhr in Terrania

Titel: PR TB 051 Aufruhr in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bereit, an die vergangenen und zukünftigen Dinge zu
denken.
    Er fürchtete, sich wieder dem Schmerz auszusetzen.
    Er konnte sich noch nicht an den Gedanken gewöhnen, einen
Mord zu versuchen, aber er wußte, daß er Tifflor ermorden
würde. Morgen früh würde er seine Fähigkeiten
einsetzen, um eine verwundbare Stelle Julian Tifflors aufzudecken.
    Dann schlief er wieder ein.
    Der dritte und vierte Zug jenes mörderischen Schachspiels
waren getan. Der Ausgang war ungewiß, aber der Verlierer würde
sterben.
    *
    27. Januar 2436...
    Vor ihr lag der fertige Entwurf. Um und über die Buchstaben
des Probeabzugs hatte sie die Zeichnung gelegt, und die ganze Seite
sah zufriedenstellend aus. Die Farben waren frisch und hell; die
Monatszeitschrift blue nebula war für die Jugend gemacht worden
und richtete sich nach dem Geschmack ihrer Käufer. Das Mädchen
nahm einen Gummi und radierte eine vergessene Hilfslinie aus, dann
lehnte sie sich zurück. Die Arbeitslampe blendete; Nicolee
drehte die Lumenstärke zurück.
    Mit leicht nervösen Fingern zündete sie sich eine
Zigarette an.
    „Fertig?“ fragte ihr Kollege vom Nebentisch.
    Sie warf ihm einen müden Blick zu und lächelte etwas.
    „Es könnte sein - wenn der Art Director nichts dagegen
hat.“
    Es war fast zehn Uhr abends, und der Termin, an dem die
Zeitschrift druckfertig sein mußte, endete in achtundvierzig
Stunden. Auf den großen, von grellem Licht angestrahlten
Tischen lagen die fertigen Seiten; teilweise noch in der
Erscheinungsform des verschiebbaren Layout, teilweise bereits von der
Platte angedruckt. Achtundvierzig Seiten voller Bilder, Schrift,
Zeichnungen, Photos ... die Zeitschrift blue nebula erschien
monatlich einmal im Format 210 mal 927 Millimeter.
    Nicolee drückte die Zigarette aus, stand auf und nahm das
starre Blatt vom Zeichentisch. Sie war müde nach einem
Arbeitstag von fast zwölf Stunden. Je näher die Drucklegung
kam, desto länger arbeitete der Redaktionsstab. Sie kam an
anderen Tischen vorbei, hörte Gesprächsfetzen und sah
farbige Visiphonbilder
    von Außerhausverbindungen und drückte schließlich
den Summerknopf an der Tür des verantwortlichen Direktors.
    „Wenn‘s dringend ist - herein!“ schrie jemand.
    Nicolee trat ein.
    Sie legte ihr Blatt auf den Schreibtisch und sagte kurz:
    „Seite vierzehn, Chef!“
    Seine Hand griff nach dem Kunststoff bogen, auf dem die
dunkelblauen Buchstaben und die hellen Farben der Zeichnung bereits
einen Kontrast bildeten; einen optischen „Aufhänger“.
    „Das wäre die letzte Seite, nicht wahr?“ fragte
der Direktor.
    „Nein“, erwiderte Nicolee. „Asaki arbeitet noch
an der Leserbriefseite.“
    „Okay!“ sagte der Chef. „Legen Sie das Blatt
dazu, trinken Sie einen Redaktionssekt und gehen Sie ins Bett. Morgen
kann die grafische Abteilung geschlossen zu spät kommen.
    Das wird eine feine Nummer“, sagte er. „Schließlich
können wir die Absatzkrise nur durch bessere Qualität
auffangen. Gute Nacht, Mädchen!“
    Er gab ihr das Blatt zurück, und Nicolee nickte dankend. Sie
fühlte sich auf eine angenehme Art erschöpft. Die Arbeit
trieb um diese Zeit einem Höhepunkt entgegen, wurde immer
hektischer, der Ton der Gespräche wurde härter und
aufgeregter - und dann riß plötzlich alles ab. Was jetzt
passierte, war Sache der Druckerei, nicht mehr der Redaktion. Die
Abteilungsleiter mußten nur noch den ersten Andruck auf Fehler
kontrollieren, dann konnten drei Millionen Exemplare gedruckt,
gebündelt, ausgeliefert und verkauft werden.
    „Gute Nacht“, sagte sie und verließ das Zimmer
des Direktors.
    „Gewonnen?“ schrie ihr Kollege quer durch den Raum zu,
in dem es nach Farben und kaltem Zigarettenrauch förmlich stank.
    Sie nickte schweigend und legte das Blatt neben die anderen
fertigen Seiten unter das starke Licht. Irgendwo knallte ein
Sektkorken. Asaki stieß einen Samurai-Schrei aus und sprang
auf. Er hatte die Arbeit an seiner Seite abgeschlossen. Eine Minute
später lag sie neben den anderen Blättern.
    „Ausnahmsweise achtundvierzig Stunden eher fertig“,
sagte Asaki und setzte sich neben Nicolee auf den
    Schreibtisch. Seine Hand mit dem Sektglas zitterte ein wenig.
„Hast du das Interview schon gelesen?“
    „Nein“, sagte das Mädchen mit dem kurzen, blonden
Haar und den grünen Augen. „Ist es gut?“
    „Hervorragend gemacht. Dieser Tifflor muß wirklich ein
reizender Bursche sein.“
    Die einzelnen Mitglieder der Grafik versammelten sich um den Tisch
und

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