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PR TB 051 Aufruhr in Terrania

PR TB 051 Aufruhr in Terrania

Titel: PR TB 051 Aufruhr in Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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feierten ihren Erfolg. Gespräche flackerten auf, die eine
Mischung waren aus der Freude, fertig zu sein, aus der Befriedigung
über geleistete Arbeit und aus der Müdigkeit, die sich um
diese Zeit und zu diesem Datum unweigerlich einstellte. Eine erste
Gruppe verabschiedete sich; sie wollte irgendwo in einer kleinen Bar
weiterfeiern. Nicolee stand schweigend auf und trat hinüber zu
den ausgelegten Seiten.
    TIFFLOR '36 war die Überschrift.
    Daneben war eine ausgezeichnete Aufnahme des Solarmarschalls, der
einen Zellaktivator trug. Ein Mann, der scheinbar dreißig Jahre
alt war, mit hagerem Gesicht und noch immer verträumt
aussehenden braunen Augen. Nicolee kannte dieses Gesicht sehr gut.
Zwei Photos, vierhundertvierundfünfzig Jahre alt und
entsprechend zerknittert, zwei lange Briefe und eine längliche
Schachtel waren in ihrem Besitz. Sie überflog die Fragen und die
Antworten des Berichtes. Sie lächelte, als sie die neunte Frage
las.
    blue nebula: Solarmarschall, Sie sind ein Mann von 474 Jahren,
obwohl Sie, um es scherzhaft zu sagen, jünger wirken. Ist es für
einen „Unsterblichen“ nicht ein Problem, mit den
Erinnerungen aus allen diesen langen Jahren zu leben? Wir können
uns vorstellen, daß diese Flut erdrückend wirkt. Wie
verhält es sich?
    Tifflor: Sie haben recht; die Erinnerungen können erdrücken.
Aber jeder Mensch hat die typische Mithilfe
    seines Verstandes - unangenehme Dinge werden verdrängt, auch
unangenehme Erinnerungen werden verdrängt. Manchmal so stark,
daß es eine echte Verdrängung im psychologischen Sinn ist.
Dazu kommt die Erinnerungsverklärung. So merken wir uns nur die
angenehmen Dinge, und von diesen in erster Linie die
    buntesten, farbigsten und eindringlichsten, also die, von denen
ein starker eidetischer Eindruck ausgeht und die augenblicklich
reproduzierbar sind.
    blue nebula: Wirken diese Erinnerungen belastend oder entspannend?
    Tifflor: Beides. Sie wirken entspannend, wenn man sie
herbeizitiert, um die unangenehmen Dinge von sich wegzuschieben.
Belastend sind die Erinnerungen, wenn sie sich aufdrängen. In
meinem Alter beginnt man jedoch einzusehen, daß das menschliche
Leben tatsächlich die Folgereaktionen auf Schlüsselreize
darstellt. Ich benutze meine Erinnerungen, um identische Situationen
zu durchdenken. Wenn ich Fall A im Jahr 1962 so gelöst habe, daß
das Resultat mich zufriedenstellte, ist nicht einzusehen, warum Fall
B - der gleiche Ausgangssituationen oder Problemstellungen hatte -
heute nicht auf die gleiche Weise gelöst werden kann. Das ist
ein großer Vorteil von Erinnerungen.
    blue nebula: Gibt es Zeiten oder Situationen, an die Sie sich gern
erinnern - und besonders häufig?
    Tifflor: Ja. Es war die Zeit, als ich Student der Space-Academy
war. Die Jahre um 1982. Sie werden sich nicht mehr entsinnen. Die
Menschen, die mich damals umgaben. Männer und Mädchen, die
gelöste Atmosphäre des Studiums und die zahlreichen
Prüfungen und die Tricks, mit denen wir versuchten, bessere
Zensuren zu erreichen ... es war eine sehr lustige Zeit.
    blue nebula: Mädchen?
    Tifflor: (lacht jungenhaft) Natürlich. Mädchen und
Partys. Ich möchte aus Rücksicht auf lebende Nachkommen
keine Namen nennen. Sie verstehen. An ein gewisses schwarzhaariges
Mädchen erinnere ich mich besonders gut. Damals hatte ich noch
Zeit, Liebesbriefe zu schreiben.
    blue nebula: Das ist ein Thema, das unsere jungen Leser
interessieren würde. Wie verhält sich ein Mann in Ihrem
Alter heute?
    Tifflor: Kein Kommentar. Ich bitte um Ihr Verständnis.
    Nicolee hörte auf zu lesen. Kein Kommentar! Das war ihr
Problem, oder wenigstens ein Teil davon. Sie hatte jene Briefe seit
einem Jahr, und sie fürchtete sich davor, Tifflor
    mit ihnen zu belästigen. Sie kannte das gewisse Mädchen
mit dem schwarzen Haar, das Tifflor erwähnte.
    Sie würde einen Weg finden, um Tifflor zu sprechen.
    Sie drehte sich um und ging langsam zu ihrem Platz zurück.
    Asaki legte seinen Arm leicht um ihre Schultern.
    „Wir gehen nach unten - in die Bar neben der Boutique. Du
kommst mit! “
    Asaki sah aus, als habe er schon einiges getrunken.
    „Nein“, antwortete Nicolee und schüttelte den
Kopf. „Ich möchte allein sein.“
    Asaki zuckte leichthin die Achseln. „Wie du willst. Wir
feiern.“
    Nicolee suchte ihre Handtasche und andere Kleinigkeiten und ließ
sich von Asaki in den dicken Mantel helfen. Sie trug unter einem
kurzen Rock feuerrote Strümpfe und lange, enge Stiefel mit
verchromten Schnallen. Dann

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