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PR TB 053 Der Mordplanet

PR TB 053 Der Mordplanet

Titel: PR TB 053 Der Mordplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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im
oberen Bereich. Sie waren frei, glücklich und - unsicher. Jetzt
begann, was sie den „Ernst des Lebens“ nannten.
    Es gelang Kierons Redekunst, eine Sekretärin abzulenken und
eine Adremakarte zu bekommen. Er schrieb eine Scheinadresse für
James B. Mit der gleichen Post, mit der das betreffende Semester zum
Abschlußball mit Diplomverteilung einlud, erhielt auch James B.
seine Urkunde. Aus dem Gespenst war jetzt schon ein junger Mann
geworden, mit Hochschulbildung. Außerdem besaß James in
sechsfacher Ausfertigung andere Dokumente und Photos, die seinen
vierundzwanzigjährigen Lebensweg säumten.
    Die Freunde beschlossen, als sie sich nach den Feiern wieder
trafen, ihren unsichtbaren Freund eine steile, aber undurchsichtige
Karriere machen zu lassen.
    Und dann, schneller als beabsichtigt, bröckelte alles
auseinander.
    Kieron Hardin, Duplikate von James B.'s Lebenslauf im Gepäck,
löste sein Zimmer auf, verabschiedete sich und ging an Bord der
GOLDEN HAMMER, die nach Praesepe startete. Er wußte genau, was
er zu tun hatte und wo er ansetzen würde.
    Amedeo Lancetti erhielt eine gutdotierte Stelle in Brasilia, wo er
Auswertungsarbeiten zu leiten hatte. Tina Cadetton und Ty Caumont
übergaben ihm noch am Raumhafen die TERRANIA POST, in deren
Gesellschaftsspalte Bild und Text von James' Romanze zu sehen waren.
Er war somit offiziell zum erstenmal aufgetreten.
    Noni Baratay und Roberd Glynns hatten sich bei der USO beworben
und wurden plötzlich abberufen. Niemand wußte, wohin sie
flogen. Aber sie würden sich melden; das Gespenst würde
ihnen helfen.
    Auf der Loggia hatten gerade zwei leichte Sessel und ein
Klapptisch Platz; er war an der Wand angebracht. Es war Abend, und Ty
Caumont saß mit Tina Cadetton zusammen. Sie tranken eiskalten
Sekt.
    „Du hast dich schon entschieden?“ fragte Ty seine
Kollegin.
    Sie betrachtete das Panorama der Stadt, das vor und unter ihnen
lag. Bedächtig schüttelte sie den Kopf.
    „Noch nicht. Ich habe zwei Angebote. Privatwirtschaft oder
Explorerflotte.“
    Ty schwenkte sein Glas. Der Servierwagen stand vor der Loggia und
kühlte die Getränke.
    „Ich habe alle meine Verbindungen eingeschaltet. In einigen
Tagen werde ich wissen, wo ein junger Photoreporter gebraucht wird.
Warten wir es ab.“
    Ein startendes Raumschiff heulte über die Stadt und
verschwand schräg im Nachthimmel; eine schimmernde Kugel mit
farbigen Lichtpünktchen und langen Feuerstrahlen. Tina trank ihr
Glas leer.
    „Ich werde vermutlich zur Explorerflotte gehen“,
    sagte sie leise. „Wenn ich nur wüßte, was mich
dort erwartet.“
    Ty dachte an seine Empfindungen vor rund vier Wochen in der Outer
Space Hall und lächelte grimmig. Er träumte noch immer
schlecht von WOODLARK.
    „Wenn einer von uns genau wüßte, was ihn
erwartet, würde er sich davor hüten, geboren zu werden“,
sagte er. „Ich werde jedenfalls in den nächsten Jahren an
meiner Karriere zimmern.“
    „Ty - karrierebesessen?“ fragte Tina etwas spöttisch.
    Die Punktscheinwerfer des Raumes leuchteten die gestochen scharfen
Vergrößerungen im Studio aus. Aus den Lautsprechern der
Stereoanlage kam leise Musik.
    „Nein. Karrierebewußt“, sagte er. „Ich
möchte mich nicht zu billig verkaufen.“ Sie blieben sitzen
und schwiegen eine Weile nachdenklich. Als Tina später ging,
rief er ihr nach:
    „Vergiß nicht, James B., Tina!“
    Sie schüttelte den Kopf, lächelte und sagte:
    „Keinesfalls. Laß dich überraschen.“
    Ty nickte.
    Er war sicher, daß die schöne Unbekannte das Bild
gesehen, den Text gelesen und sich gehörig darüber geärgert
hatte. Wenn sie sich den Namen gemerkt hatte, wußte sie, woher
der Schuß kam. Er besaß keine Möglichkeit, das zu
kontrollieren, und überdies mußte er in den nächsten
Tagen zahlreiche Stellen besuchen und eine Menge Visiphongespräche
führen.
    Schließlich hatte er vor, berühmt zu werden.

2.
    Die Schlangenaugen des etwa fünfunddreißigjährigen
Mannes musterten Ty Caumont. Der Mann saß hinter einer
imponierenden Schreibtischplatte, trug einen sehr modernen und ebenso
teuren Anzug und hieß Trico Parsa, wie ein diskretes Schild
verkündete.
    „Was können Sie, junger Mann?“ fragte er. Seine
Stimme war überraschend leise und diszipliniert.
    Schade, dachte Ty, daß man seinem zukünftigen Chef
nicht mit einem Fausthieb antworten darf. Er blieb ruhig und rief
sich die Bilder ins Gedächtnis, die er hier eben in den
Redaktionsräumen gesehen hatte. Langsam schob er eine

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