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PR TB 053 Der Mordplanet

PR TB 053 Der Mordplanet

Titel: PR TB 053 Der Mordplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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drückte sie schnell.
    „Lauf zu“, sagte er, „ich kümmere mich um
die Bezahlung.“
    Ty stand auf, nickte seinen Freunden zu und ging zu der langen
Rolltreppe, die von dem Lokal hinunter zum Hallenboden führte.
Seit zwei Semestern sah er in monatlichen Abständen dieses
Mädchen, aber er hatte sie noch nie photographieren können.
Sie war es wert, aufgenommen zu werden. Jetzt ging sie zwanzig Meter
vor ihm hinüber zum Absatz der Rolltreppenanlage. Ty drehte die
Kamera, schob sie höher am Unterarm hinauf und löste die
Arretierung des Auslösers. Er brauchte nur noch die Armmuskeln
anzuspannen, dann öffnete sich der Verschluß.
    Er stob die Rolltreppe hinunter, verlor den Schöpf schwarzen
Haares vorübergehend aus den Augen und entdeckte sein Opfer
wieder. Diesmal war er entschlossen, sie nicht entkommen zu lassen.
Er überholte sie, tauchte hinter einer Gruppe Touristen unter
und kam ihr dann entgegen.
    Ein schneller, aufmerksamer Blick aus blauen Augen traf ihn.
Gefahr...? Ty bleib wie angewurzelt stehen.
    Er besaß keinerlei telepathische Begabung, aber das Gespür
eines guten Photographen; eine Antenne für außergewöhnliche
Stimmungen und Gelegenheiten. Er merkte in dieser Sekunde, daß
er Teil eines Kreises war, von dessen Bedeutung er keinerlei Ahnung
hatte. Er befand sich an einem Angelpunkt seines Lebens. Nicht wegen
der Person dieses Mädchens; er kannte nicht einmal ihren Namen.
Sie verkörperte alles, was die Zukunft für ihn bereithielt.
Ty ahnte es dunkel und wurde unsicher.
    Jetzt und hier entschied sich sein Leben.
    Wie in einem überscharfen dreidimensionalen Photo erkannte er
immer mehr Dinge; alles in Sekundenbruchteilen. Innerhalb kürzester
Zeit würde er aus seinem gewohnten Leben herausgerissen werden.
Man würde ihn tödlichen Gefahren aussetzen, und er würde
wenig davon aktiv bestimmen können.
    Er stand jetzt vor ihr.
    „Verzeihen Sie“, sagte er halblaut, „vermutlich
wissen Sie genau, welch reizvollen Kontrast Ihre Augen und Ihr Haar
bilden. Ist das Ihnen schon einmal von einem netten jungen Mann
gesagt worden!“
    Sie musterte ihn schweigend.
    Im Lärm der Halle fiel das schwache Geräusch winziger
Federn nicht auf. Ty, der die Armstellung stundenlang trainiert und
hundertmal angewandt hatte, schoß fünf Aufnahmen von ihrem
Gesicht, kurz hintereinander.
    Das Mädchen sah auf ihre Uhr und gähnte intensiv.
Unwillkürlich blickte Ty auf eine der Uhren in der Halle. Es war
genau dreiundzwanzig Uhr.
    „Sie gähnen immer um diese Zeit?“ erkundigte er
sich sarkastisch. Er fand seinen ironischen Ton zurück und
spürte, daß er auf der Fährte eines Geheimnisses
stand. Schon wieder WOODLARK?
    „Mann!“ sagte sie und nahm die Hand vom Mund. „Ich
bin eine hart arbeitende junge Frau, die sich teure Kleider selbst
kaufen muß. Ich habe eben einen Gast weggebracht und bin müde
wie ein Ertruser. Würden Sie die Parodie Ihres billigen Witzes
anderswo ausprobieren?“
    „Beim toten Crest!“ erwiderte Ty verblüfft und
streckte den Arm aus, um nach links zu deuten. Wieder drei Aufnahmen.
„Ich dachte zuerst, Sie wären nur perfekte Dekoration ...
jetzt erst merke ich, daß Sie schreiben und lesen können!“
    Ihr Lächeln war gequält.
    „Ich sagte es bereits: Ich bin müde. Immer um diese
Zeit. Ihr Hemd ist geschmacklos, und Ihr Supermarktzynismus ... ich
kenne ganz andere Dinge. Bleiben Sie ein netter Junge und halten Sie
mich nicht auf, ja?“
    Sie wollte an ihm vorbei. Ty blieb beharrlich.
    Er hatte noch Film in der Kamera, und außerdem begann ihn
das Mädchen zu interessieren. Nicht wegen ihrer Augen oder wegen
des aparten Gesichts, sondern weil er hinter ihr mehr vermutete und
sich des seltsamen Gefühls nicht erwehren konnte.
    „Gegen Ihre Müdigkeit hätte ich ein feines
Rezept“, sagte er. Aus dem Augenwinkel sah er seine Freunde,
die stehengeblieben waren und ihnen zusahen. Das Mädchen schob
ihn zur Seite und ging weiter.
    „Sie?“ fragte sie gelangweilt.
    „In der Tat“, erwiderte er schnell. „Ich, James
B. Helix-Roveda. Mann in geheimer Mission. Ich zeige Ihnen Terrania
bei Nacht. Ist das eine Verhandlungsbasis?“
    Jetzt lächelte sie nicht einmal mehr.
    „Dort, mein Kleiner“, sagte sie gönnerhaft, „wo
ich verkehre, ersetzen Männlein wie Sie die Robots. Machen Sie
sich keine Hoffnungen. Gute Nacht!“
    Ty kapitulierte. Er ging noch einige Meter neben ihr her und sagte
abschließend:
    „Mit Ihrem Charme wären Sie eine rechte Gespielin für
einen

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