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PR TB 053 Der Mordplanet

PR TB 053 Der Mordplanet

Titel: PR TB 053 Der Mordplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dicke
Mappe über die spiegelnde Tischplatte.
    „Meine Arbeitsproben“, sagte Ty.
    Schweigend und konzentriert blätterte Trico Parsa in der
Mappe. Hinter transparenten Schutzhüllen leuchteten die Photos
des jungen Mannes. Sie waren mit Daten und Angaben über die
Erscheinungsweise versehen. Dazwischen steckten seine Auszeichnungen
und Arbeitszeugnisse; Filmgesellschaften, Terry Vision und andere
Betriebe. Die Mappe wurde zugeschlagen und blieb auf dem Tisch
liegen.
    „Ganz nett“, sagte der Mann. Er zündete eine
kurze Zigarre mit einem viereckigen, atemberaubend teuren Feuerzeug
an und stieß eine Rauchwolke aus.
    „Danke“, sagte Ty ruhig und gab seinem Gesicht einen
nichtssagenden Ausdruck. „Meinen Sie wirklich?“
    Parsa nickte.
    „Ja. Sie haben das Zeug zu einem schnellen, scharfen
Photoreporter. Mit der Kamera können Sie gut umgehen, wenn auch
Ihr Stil etwas manieriert ist. Etwas zu schwülstig. Die Bilder
sprechen nicht, sondern sie quatschen endlose Dialoge.“
    Tys Ablehnung schwand etwas; der Mann hatte mit wenigen Worten
genau das gesagt, was seine Bilder von denen besserer Photographen
unterschied. Ty senkte den Kopf.
    „Ich fürchte, Sie haben recht“, sagte er dann und
blickte Parsa ins Gesicht.
    „Natürlich. Was wollen Sie, junger Mann?“
    Der Ton war geschäftsmäßig, knapp und sehr kühl.
    „Ein Kollege von mir fing eben bei der T'POST an. Er bekommt
siebzehnhundert Solar“, sagte Ty eiskalt. Er wußte, daß
die Verkaufstechnik der wichtigere Teil künstlerischen Schaffens
war. Schließlich finanzierte er mit dem Geld sein Leben. Er
hatte die Summe um vierhundert Solar überhöht. „Ich
weiß natürlich nicht, was Sie zahlen wollen - und was ich
verlangen darf. Aber meine Vorstellung bewegt sich um diese Summe
herum.“
    Sein Gegenüber nickte und grinste abschätzend. Er wirkte
wie eine Natter.
    „Für diesen Betrag können Sie einen gebrauchten
Gleiter kaufen“, stellte er trocken fest.
    „Ich habe einen gebrauchten Gleiter“, erwiderte Ty.
„Wir sprachen von meinem Gehalt, Mister Parsa.“
    „Sie machen alles?“ fragte Parsa lauernd.
    „Alles.“ Ty nickte. „Alles das, was gute
Aufnahmen und klaren Text verspricht. Ich lüge nicht, weder mit
Worten noch mit Bildern, wenn Sie das meinen.“
    Parsa schluckte wortlos. „
    „Die Frage anders gestellt: Sie weigern sich nicht, auch
gefährliche oder außergewöhnliche Aufträge
anzunehmen? “ fragte er.
    Langsam schüttelte Ty den Kopf.
    „Ich möchte Ihre Zeitschrift als Sprungbrett benutzen.
Das bedeutet, daß ich versuche, für Ihre Zeitschrift gute
Bilder zu machen und, wenn nötig, auch gute Texte zu schreiben.
Ich glaube, das ist für beide Partner eine gewisse Garantie. Was
sagten Sie, Mister Parsa, daß Sie zahlen wollten?“
    Der Chef schwieg, während er Ty genau musterte.
Offensichtlich war er klare Antworten dieser Art nicht gewöhnt.
Schließlich lachte er und sagte laut:
    „Dreißig Tage Probezeit. Fünfzehnhundert Solar
netto. Zuschuß für Ihren gebrauchten Gleiter. Mitbenützung
unseres Kasinos und der Lifts. Aber - in unserer Redaktion ist man
jung, auffallend gut gekleidet und stets auf dem laufenden. Man ist
sozusagen in, Klar?“
    Ty ärgerte sich; er hatte für dieses Gespräch
seinen teuersten und konservativsten Anzug angezogen.
„Fünfzehnhundert plus hundert für den Gleiter und
    einen Kleidungszuschuß - oder freie Auswahl in der
Modeabteilung?“ fragte er.
    „Einverstanden“, sagte der Chef und stand auf.
    „Ihr Dienstverhältnis beginnt in genau sechs Tagen.
Wollen Sie ein Thema?“
    Ty stand ebenfalls auf und lächelte breit, als er die
ausgestreckte Hand sah.
    „Bitte“, sagte er. „Ich kann dann schon etwas
trainieren. Soll ich im Stil der Zeitschrift bleiben oder eigenen
Stil entwickeln, eigene Ideen?“
    Die Männer schüttelten sich die Hände. Trico Parsas
Händedruck war wider Erwarten hart und männlich.
    „Beides, Ty Caurnont“, sagte er.
    Ty schlug mit der Mappe unschlüssig an sein Knie.
    „Welches Thema?“
    „Paßt in unsere Sondernummer. Etwas, das unter die
Haut geht. Stichwort: Kolonisation um jeden Preis. Da ist alles drin,
was wir brauchen.“
    Ty nickte wortlos.
    Wie durch einen Knopfdruck herbeigerufen, kam eine junge
Sekretärin, gekleidet wie auf der ersten Seite der Modebeilage.
Sie trug ein Tablett, auf dem zwei Gläser standen. Der Chef gab
Ty eines und sah ihm in die Augen. Noch immer dachte Ty an Reptilien,
wenn er diesen Blick sah. Aber nicht mehr

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