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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vor Kraft strotzend, hatte eingefallene Wangen und
war grau im Gesicht. Brissard hatte sich einigermaßen gehalten,
und Gifford hatte schon immer kränklich ausgesehen. Erka und
Pido trugen lose Umhänge, die ihnen bis auf die Knie reichten.
Erka hatte traurige Augen. Pido starrte angriffslustig die Frau auf
dem Thron an.
    „Wir hören und schweigen", sagte Redhorse gedämpft
aufInterkosmo. „Hier sind Kräfte am Spiel, die wir nicht
kennen."
    Brissard nickte, Gifford ebenfalls. Lassanga und Erka murmelten
Zustimmung.
    „Pido...!"
    Pido Gant zuckte zusammen.
    „Nehmen Sie sich zusammen!" zischte Redhorse.
    Pido starrte zu Boden. Ein Gong ertönte. Die Ragnatu begann
zu sprechen.
    „Allmacht und Allweisheit des unsterblichen Popan Mirz haben
die Fremden, die vor fünfundzwanzig Tagen zum erstenmal den
Boden unserer Stadt betraten, mit seiner Gnade gekleidet und sie in
die Reihen seiner Kinder aufgenommen. Wiejedem der Kinder des
allwissenden Popan Mirz, wird ihnen eine Aufgabe zufallen, die sie zu
erfüllen haben, um in ihrer Erfüllung die Allmacht des
Popan Mirz, zu preisen."
    „Unsere neuen Brüder und Schwestern werden das große
Haus wieder zum Leben erwecken ! Triumphierendes Geschrei erfüllte
die große Halle. Don Redhorse warf einen Blick über die
Schulter und sah die festlich gekleideten Quentiner einander in die
Arme fallen und mit zuckenden, gliederschwenkenden Gesten ihre
Begeisterung zum Ausdruck zu bringen.
    „Was noch niemand vollbracht hat", drang Rras
volltönende Stimme mühelos über den Lärm hinweg,
„wird Popan Mirz mit diesen seinenjüngst gewonnenen
Kindern als seinen Werkzeugen vollbringen. In kurzer Zeit wird das
große Haus wieder leben."
    *

    Der Zug führte zum östlichen Rand des Plateaus. Jubelnde
Quentiner begleiteten ihn vom Palast bis dorthin, wo ein steiler,
steiniger Pfad über den Rand hinweg hinunter in den Dschungel
führte. Einen oder zwei Kilometer östlich des Plateaus
erhob sich aus dem verfilzten Pflanzenmeer ein flacher, runder Hügel,
selbst mit Bäumen dicht bewachsen, und stieg mehr als einhundert
Meter über das Dschungelniveau empor. Redhorse erinnerte sich,
ihn auf dem teleskopischen Bildausschnitt gesehen zu haben, als die
ST. QUENTIN zur Landung ansetzte.
    Der Zug bestand aus fünfzehn Quentinern, deren Gewänder
alle von gleicher Farbe waren und wie Uniformen wirkten, den sechs
Terranern, vier Sänftenträgern und schließlich der
Ragnatu selbst, die in ihrem Palankin den Mittelpunkt bildete.
Redhorse und seinen Leuten waren diesmal keine Sänften angeboten
worden. Popan Mirz hatte sie in die Gemeinde seiner Kinder
aufgenommen, das brachte Nachteile mit sich.
    Die Sänfte hielt am Rand des Plateaus an. Rra gedachte nicht,
sich dem trügerischen Pfad anzuvertrauen, der in den Wald
hinunterführte.
    „Meine Gedanken sind stets bei euch!" rief sie den
Terranern zu. „Euch soll nichts mangeln, während ihr an
der großen Aufgabe arbeitet."
    Sie hob den Arm zum Gruß, und Don Redhorse bewunderte wider
seinen Willen die Hoheit ihrer Haltung, die atemberaubende Schönheit
ihres Körpers und die Güte ihres Lächelns, als sie ihn
zum Abschied anblickte.
    Er zweifelte, wie er es in den vergangenen Tagen so oft getan
hatte. War das die Frau, die zweiundfünfzig Wissenschaftlern die
Köpfe hatte abschlagen lassen? War er sicher, daß es ein
solches Ereignis überhauptjemals gegeben hatte? War er sicher,
um den Faden weiterzuspinnen, daß esje zweiundfünfzig
Wissenschaftler gegeben hatte, die mit ihm in die Stadt gekommen
waren, um ein rauschendes Fest zu feiern?
    Er war nicht sicher.
    Jemand stieß ihm leicht gegen die Schulter.
    „Komm, Bruder", sagte eine freundliche Stimme auf
Quentin. „Die große Aufgabe wartet."
    Sie kletterten den steilen Hang hinunter. Ohne daß siejemals
eine bewußte Anstrengung zu machen schienen, brachten es die
fünfzehn Quentiner fertig, die sechs Terraner dauernd
voneinander getrennt zu halten. Sie hätten sich trotzdem
unterhalten können und wären ziemlich sicher gewesen, daß
die Wachen keines ihrer Worte verstanden. Aber es schien mühsam
und unnötig, um die grüngekleideten Gestalten der Wachen
herumzureden und an ihren Gesichtern zu sehen, wie mißtrauisch
sie die Unterhaltung machte.
    So schwiegen sie, auch als sie den Dschungelgrund erreichten und
durch einen tunnelartigen, halb verwachsenen Pfad weiter in östlicher
Richtung vorstießen. Es war heiß, auf dem halbdunklen
Grund des Waldes in noch weit stärkerem Maße

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