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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ganges ausging. Er konnte einzelne Punkte
ausmachen, an denen es besonders stark war, und wieder andere, an
denen es nur geringe Intensität besaß. Er erinnerte ihn an
das Nachleuchten phosphoreszenter Farben; aber Phosphoreszenz
erfordert Erregung durch eine fremde Lichtquelle, und soweit Redhorse
beurteilen konnte, war seit langen Jahren kein Funke Licht mehr in
diesen Teil des Stollens gefallen, es sei denn von den Fackeln der
Quentiner, wenn sie hierherkamen.
    Seine Erregung kannte kaum mehr Grenzen. Die Hypothese, die er
sich zurechtgelegt hatte, als er zum erstenmal die seltsame
Beschaffenheit der Stollenwände unter den tastenden Fingerkuppen
spürte, stand kurz vor dem Augenblick, in dem sie ihre volle
Bestätigung finden würde.
    Die letzten Meter nahm er im Laufschritt. Von hinten kam ein
überraschter Ausruf, als die ändern merkten, wie weit sie
hinter ihm zurückgeblieben waren, und das merkwürdige
Leuchten ebenfalls wahrnahmen.
    Schwer atmend hielt er an, als er die vordersten glimmenden
Flecken erreichte. Es war wahr! Er hatte sich nicht getäuscht!
    Er stand vor einer ganzen Wand voller Instrumente, deren
kreisrunde Meßskalen, durch Glasscheiben gegen die erodierenden
Einflüsse der Umgebung geschützt, in unerklärlichem
bläulichem Schimmer fluoreszierten. Er sah fremde Symbole, die
Ziffern darstellten, einfach und scharf umrissen in ihrer
technisch-sachlichen Nüchternheit und ganz eindeutig der
Symbolik einer sternfahrenden Rasse entnommen, mit der das Solare
Imperium niemals Kontakt gehabt hatte.
    Don Redhorse hatte die Schrift der Quientiner gesehen, als er sich
in Rras Palast von den Folgen der Züchtigung erholte, mit der
Popan Mirz ihn bedacht hatte. Die Quentiner schrieben mit Zeichen,
von denenjedes eine Silbe verkörperte, verspielt und
verschnörkelt, wie es ihrer Kulturstufe angepaßt schien.
Blitzschnell, bevor die ändern aufschlossen und er hilflos ihren
Fragen ausgeliefert war, extrapolierte er die verschlungenen Symbole
der quentinischen Schrift und versuchte zu erkennen, ob sie sich in
den Händen einer fortgeschritteneren, sachlicheren Generation zu
anspruchslosen und doch so deutlichen Zeichen entwickeln könnten,
die er auf den Skalen der Meßinstrumente vor sich sah.
    Die Antwort hieß nein. Die Symbole auf den Skalen waren
nicht quentinischer Herkunft.
    Eine andere Rasse hatte Quentin einen Besuch abgestattet - lange
bevor die ST. QUENTIN auf der Welt des allmächtigen Popan Mirz
landete.
    Das „Große Haus" war ein Gebilde von ungeheuer
technischer Komplexität, an quentinischen Maßstäben
gemessen. Redhorse blickte den Stollen entlang. Das fluoreszierende
Leuchten setzte sich fort, soweit er sehen konnte. Instrumente
reihten sich an Instrumente.
    Popan Mirz, wer oder was er auch immer sein mochte, erschien auf
einmal nicht mehr als ein mystisches Schreckgespenst, das die
Quentiner sich ersonnen hatten, auf daß sie ihren religiösen
Eifer in angemessener Weise abreagieren könnten. Popan Mirz
hatte ein genau umrissenes, durchaus materialistisches Anliegen.
    Er wollte das Große Haus mit neuem Leben erfüllt sehen.
    Er wollte, daß ihmjemand das Raumschiff reparierte, das seit
langer Zeit halb in der Kruste des Planeten versunken lag.

4.

    Sie hockten auf dem Boden. Bis hierher waren Erde und Staub nicht
gedrungen. Wenn sie die glatte Oberfläche betasteten, fühlten
sie elastisches Plastometall. Die fluoreszierenden Geräteskalen
verbreiteten genug Helligkeit, daß sie einander sehen konnten,
wenigstens in Umrissen.
    „Ich habe Bedenken", sagte Gifford, der sein Benehmen
geändert hatte, als er feststellte, daß er mit seinem
Antagonismus gegen Don Redhorse nirgendwo Anklang fand. „Dieses
... dieses Ding hier, wenn es wirklich ein Raumschiff ist, kann die
lange Liegezeit mit all ihren schädlichen Einflüssen
unmöglich überstanden haben, ohne außer Takt zu
geraten. Warum sollte Popan Mirz sich darauf versteifen, ausgerechnet
dieses Monstrum wiederzubeleben, wo er nur wenige Kilometer von hier
die ST. QUENTIN liegen hat, die völlig funktionsfähig ist?"
„Ein guter Einwand", antwortete Redhorse ohne Zögern,
„den ich mir selbst geraume Zeit durch den Kopf gehen ließ.
Die richtige Antwort weiß natürlich nur Popan Mirz; aber
wir können ein paar Vermutungen anstellen. Zum Beispiel: Er hat
sich seit so vielen Jahren darauf versteift, dieses Schiff
wiederherzustellen, daß selbst die Ankunft der SANKT QUENTIN
ihn nicht von seinem Vorhaben abbringen kann. Oder

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