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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stollenöffnung nur noch ein winziger Lichtpunkt war,
sagte Ernest Gifford:
    „Von hier aus kann uns kein Mensch mehr hören. Ich
denke, wir sollten haltmachen und uns besprechen."

    Redhorse betastete die Stollenwand. Sand und Erde bröckelten
ihm unter den Fingern.
    „Wir können im Gehen sprechen", entschied er nicht
besonders freundlich. „Ich will wissen, was es mit dem Großen
Haus auf sich hat."
    „Ich halte es nicht für sonderlich klug", wandte
Gifford ein, „daß wir uns weiter vom Eingang wegbewegen.
Die Wachen kehren zur Stadt zurück. Vielleicht ist das die
einzige Chance, die wirjemals bekommen."
    „Es ist mir ziemlich egal, für wie klug Sie mich
halten, Gifford", brummte Redhorse, eifrig die Wand betastend.
„Tatsache ist, daß wir nicht mehr als ein paar hundert
Meter weit kämen, ganz egal, ob die Wachen nach Hause gegangen
sind oder nicht."
    „Woher wissen Sie das so genau?" forderte Boduin
Lassanga ihn heraus.
    „Ich weiß nicht genau, wie es Ihnen während der
letzten fünfundzwanzig Tage ergangen ist. Aber haben Siejemals
versucht, Ihre Kammer zu verlassen, und auf dem Weg zur Tür die
Stimme gehört, die Ihnen klarmachte, daß Sie ihr zu
gehorchen hätten und daß sie die Macht besäße?"
    Alle hatten die Stimme gehört.
    „Dann verstehe ich Ihre Einwände nicht", sagte
Redhorse ruhig. „Es gibt auf dieser Welt einen Mechanismus, der
hypnotische Einflüsse von großer Intensität
verbreitet. Glauben Sie wirklich, er ließe uns unbehelligt von
hier entkommen?"
    Es befriedigte ihn festzustellen, daß Gifford gegen dieses
Argument nichts einwenden konnte. „Irgendwie schwer zu
glauben", sagte Lassanga nach einer Weile, „daß eine
so primitive Kultur ein so hochentwickeltes Gerät wie einen
Hypnogenerator besitzen sollte."
    „Kommt darauf an", antwortete Redhorse prompt, „wie
die Kultur sich entwickelt hat, welchen Richtlinien der technische
Fortschritt folgt und um was für eine Art von Mechanismus es
sich handelt." Er unterbrach sich kurz, um eine Stelle der Wand
eingehender zu untersuchen, und fuhr dann fort: „Ich würde
die Quentiner übrigens nicht für so übermäßig
primitiv halten."
    Boduin war verblüfft.
    „Sie würden nicht..."
    „Mehrstöckige Häuser, aus Stein", spottete
Ari Brissard. „So was kannst du nicht primitiv nennen, Mensch!"
    „Die Lampen", erinnerte Redhorse. „Die Lampen
unter der Hallendecke. Die Nacht, als wir das große Fest
feierten. Hat sichjemand die Lampen genauer angesehen?"
    „Ich hatte keine Zeit, mich darum zu kümmern", gab
Boduin zerknirscht zu.
    „Sie brannten völlig ruhig. Kein Flackern, keine
Schwankungen der Leuchtstärke. Ich halte sie für
elektrisch."
    „Elektrisch...!"
    Er hatte nicht erwartet, daß sie ihm glaubten. Der Gedanke
war ihm selbst zuerst lächerlich vorgekommen. Aber er erinnerte
sich deutlich an die Art, wie die Lampen brannten, und er wußte,
daß weder Kerzen noch Fackeln ein so ruhiges, gleichmäßiges
Licht erzeugen konnten.
    Während die ändern sich über seine Hypothese
ereiferten, fuhr er fort, die Wände des Stollens zu untersuchen.
Er hatte eine ganz bestimmte Vorstellung, was er finden würde,
aber im Augenblick waren sie noch zu nahe an der Stollenöffnung,
durch die der Wind jahrzehntelang vielleicht sogar jahrhundertelang
Staub, Sand und Erde hereingetrieben hatte.
    Er blieb eine Zeitlang stehen und starrte vor sich in die
Finsternis. Die überanstrengten Augen gaukelten ihm bunte,
huschende Farbeffekte vor, aber mitten in dem bunten Huschen glaubte
er, einen stetigen, bläulichen Schein wahrzunehmen, der aus der
unergründlichen Tiefe des Ganges kam.
    Er schritt aus. Die ändern blieben hinter ihm zurück,
immer noch eifrig die Möglichkeit diskutierend, daß im
Palast der Ragnatu elektrische Glühlampen brannten. Er konnte
sich ganz auf das merkwürdige Leuchten konzentrieren, das
intensiver wurde,je weiter er ging, bis

    schließlich kein Zweifel mehr daran bestand, daß es
sich um einen echten Effekt handelte und nicht um ein Gaukelspiel
seines Gesichtssinnes. Er ranntejetzt fast. Der fremde Schimmer
leitete ihn. Er bemerkte, daß der Boden unter seinen Füßen
allmählich eine neue Konsistenz annahm. Die Sohlen sanken nicht
mehr in weichen, angewehten Grund, sondern trafen auf eine harte,
federnde Unterlage. Er glaubte zu wissen, was es war, aber er hielt
nicht an, um sich zu vergewissern. Das Leuchten war wichtiger.
    Als er näher kam, stellte er fest, daß das Licht von
den Wänden des

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