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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als oben in
der Stadt, wo ein stetiger Wind Linderung brachte.
    Redhorse, mit seinen Gedanken beschäftigt, wußte nicht,
wie lange sie marschiert waren, als der Boden unter den Füßen
sich aufwärts zu zeigen begann. Sie hatten den Fuß des
überwachsenen Hügels erreicht, und aus einem Grund, den er
nicht zu erklären vermochte, war er sicher, daß der Hügel
das Ziel ihres Marsches bildete.
    Der Baumwuchs schien hier weniger dicht, obwohl man das von der
Höhe des Plateaus aus nicht hatte sehen können. Don
Redhorses Spannung wuchs von Sekunde zu Sekunde. Aus Rras von
vollendeter Rhetorik und dürftigem Sachgehalt gekennzeichneter
Ansprache war keineswegs klar geworden, was er unter der
Wiederbelebung des Großen Hauses zu verstehen hatte. Der
Gedanke schoß ihm hin und wieder durchs Bewußtsein, daß
es sich bei der Aufgabe, die man ihm und seinen Leuten gestellt
hatte, in Wirklichkeit um eine Art Gottesurteil handelte. Vielleicht
hauste auf dem Hügel ein Ungeheuer, das sie, waffenlos, wie sie
waren, beseitigen sollten. Hatten sie Erfolg, waren sie begnadigt.
Andernfalls...
    Er verwarf den Gedankenjedoch. Der Tunnelgang, durch den sie
gekommen waren, schien zu oft begangen.

    Der Schweiß rann ihm in Strömen übers Gesicht. Sie
mußten die Hügelkuppejetzt bald erreicht haben. Er blickte
in die Höhe und sah durch das nicht mehr so dichte Blättergewirr
das Blau des Himmels.
    „Wir sind am Ziel!" sagte weiter vorne eine laute
Stimme auf Quentin.
    Der Pfad beschrieb eine Biegung. Redhorse erblickte die Öffnung
eines etwa mannshohen Stollens, der schräg abwärts in den
Hügel hineinführte. Zwei Uniformierte hatten sich rechts
und links des Eingangs aufgestellt. Boduin Lassangas hochgewachsene
Gestalt stand unmittelbar unter der Öffnung. Lassanga trat zur
Seite, als Redhorse sich näherte.
    Der erste Blick enthüllte keine Besonderheiten. Der Stollen
erschien als ein Gang, den schräg ins Innere des Hügels zu
treibenjemand aus unerfindlichen Gründen sich die Mühe
gemacht hatte. Der Querschnitt des Ganges war unregelmäßig,
wenn auch fast überall annähernd halbkreisförmig mit
einem flachen Boden. Im Laufe der Zeit hatte der Wind ein paar
Handvoll Samen in den Stollen getrieben. Gräser und kleine,
verkümmerte Büsche sprossen überall von den Wänden
und aus dem Boden, und ihre Farbe war um so bleicher,je weiter
gangabwärts sie wuchsen.
    Er wandte sich zur Seite.
    „Wo ist das Große Haus?" fragte er den Quentiner
zu seiner Linken.
    Der Uniformierte deutete in den Stollen hinein.
    „Dort unten", antwortete er. Dann breitete er die Arme
zu einer Geste, die den gesamten Hügel umfaßte. „Und
überall sonst."
    „Wir gehen dort hinunter?" erkundigte sich Redhorse.
    „Ja, soweit ihr müßt, um das Haus wieder zum
Leben zu erwecken."
    „Wir brauchen Proviant."
    „Man wird euch zu essen und zu trinken bringen. Schickt
einen Mann herauf, der das Zeug von hier abholt."
    „Wie lange bleiben wir hier?"
    „Das entscheidet die Ragnatu. Sie wird einen oder mehrere
von euch ab und zu nach Popaque zurückrufen, um sich
Rechenschaft geben zu lassen."
    Popaque war der Name der Stadt. Da es die einzige Stadt auf
Quentin war, diente er gleichzeitig als Eigenname und als generelle
Übersetzung für den terranischen Begriff„die Stadt".
    „Ihr bleibt hier?" fragte Redhorse den Wächter.
    Der Quentiner lachte.
    „Nein, Bruder. Wir vergeudeten nur Zeit, wenn wir
hierblieben."
    Redhorse sah in den Stollen hinab.
    „Gut", seufzte er. „Wir gehen."
    „Die Weisheit des allmächtigen Popan Mirz sei mit euch,
Brüder und Schwestern", rief die Wache.
    Redhorse war der erste, der den Stollen betrat. Er bewegte sich
langsam, nicht ganz sicher, ob er sich nicht doch lieber gegen das
Los auflehnen sollte, das ihm eine mannstolle Frau und ein Gespenst
namens Popan Mirz zugedacht hatten. Er schob den Gedanken beiseite.
Mit bloßen Händen konnten sie gegen die Quentiner nichts
ausrichten.
    Die Luft im Stollen war kühl und roch vermodert, als hätte
sie schon seit Jahren an derselben Stelle gestanden. In dem Licht,
das durch den Eingang hereinfiel, bemerkte Redhorse ein paar
Pflanzen, die vor längerer Zeit geknickt worden und seitwärts
weitergewachsen waren. Es mußten schon mehr Leute versucht
haben, das große Haus wiederzubeleben.
    Das Eingangsloch wurde stetig kleiner. Die Dunkelheit nahm zu.
Redhorse drehte sich einmal um und sah die Umrisse seiner Begleiter,
wie sie zögernd hinter ihm herkamen.
    Als die

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