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PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

Titel: PR TB 055 Vom Weltraum Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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waren nur die
minimalen Zeitunterschiede zwischen Zielerfassung und Zielverfolgung
des Objekttasters.
    Ein zweites Objekt erschien auf dem
Kontrollschirm: der Moskito-Jäger des unbekannten Teams!
    Der fremde Fernsteuer-Pilot schien wenigstens die
separaten Korrekturtriebwerke wieder unter Kontrolle zu haben.
Ruckhaft stießen flimmernde Hitzewellen aus den Düsen. Der
Jäger wurde allmählich aus dem taumelnden Fall
herausgerissen. Dennoch würde er am Boden zerschellen; er fiel
immer noch viel zu schnell.
    John Rawlins hatte von Franklins Anwesenheit
offenbar nichts bemerkt. Er konzentrierte sich ganz auf die
Fernsteuerung der Space-Jet. Jetzt schaltete er die Sichtkontrolle
auf den winzigen Laserbildtaster des Modellschiffes um. Der
Kontrollschirm wurde faktisch zum Frontbildschirm der Space-Jet. Ein
zweiter Schirm darüber zeigte in geringerer Vergrößerung
weiterhin das Modell von außen - und auch das des fallenden
Moskito-Jägers.
    Der Moskito ruckte immer wieder mit der spitzen
Bugnase nach oben, während die Parabel des Falls unerbittlich
steiler wurde. Sein Fernsteuer-Pilot war mit einem unlösbaren
Problem konfrontiert: Bremste er zu stark ab, wurde die Fallparabel
noch steiler - bremste er behutsamer, verkleinerte sich zwar der
Auftreffwinkel, aber die Geschwindigkeit würde viel zu groß
sein, um diesen Vorteil praktisch nutzen zu können.
    Franklin preßte die Lippen zusammen, als der
Diskus ihrer Space-Jet wenige Zentimeter unter dem Moskito-Jäger
dahinjagte und dann abrupt hochzog. Die Stabilisierungsflächen
des Moskitos prallten hart gegen die
    Pulsationswellenbündel der Space-Jet. Der
Moskito hüpfte gleich einem flach aufs Wasser treffenden Stein
in die Höhe und flog einige hundert Meter fast normal, bevor
seine Flugbahn sich wieder neigte.
    Franklin Kendall drehte sich wütend um, als
die Tür hinter ihm aufging und erregte Stimmen auf ihn
einredeten. Noowee und Roger wollten sich an ihm vorbeidrängen;
ihren Gesichtern war deutlich anzusehen, daß sie John Rawlins
zwingen wollten, die widersinnig scheinende Aktion aufzugeben.
    Franklin drängte sie zurück und schloß
die Tür von innen ab. Er erhaschte dabei noch einen Blick auf
Eddies maskenhaft starres Gesicht, in dem die Augen individuelles
Eigenleben entfaltet zu haben schienen und - Freude ausdrückten.
    Als er sich wieder den Kontrollschirmen zuwandte,
wiederholte John gerade das Manöver. Der fremde Pilot hatte
anscheinend begriffen, worum es ging, denn er benutzte nunmehr die
Korrekturtriebwerke nur noch zum Abbremsen des Moskitos.
    Von Johns Stirn rann der Schweiß und tropfte
auf die Kombination. Franklin riß die Plastikhülle eines
Kühltuches auf und wischte dem Freund behutsam das Gesicht ab.
Er sagte jedoch nichts, um John nicht abzulenken.
    Noch einmal wiederholte die Space-Jet das Manöver.
Der Moskito-Jäger wurde in einer flachen Parabel nach oben
geschleudert. Gleichzeitig erloschen die Pulsationswellen der
Korrekturtriebwerke; ihre Speicherzellen zur Luftaufheizung und
Komprimierung waren erschöpft.
    John Rawlins führte die Space-Jet in einer
weiten Kurve erneut an den Moskito heran, dessen Massenträgheit
die mitgebende Fremdenenergie rasch aufzehrte. In wenigen Sekunden
würde er stillstehen und endgültig abstürzen.
    Franklin Kendall merkte nicht, daß er sich
vor Erregung die Unterlippe blutig biß. Seine Hände
umklammerten die Rückenlehne von Johns Sitz so stark, daß
die Knöchel weiß hervortraten.
    Millimeterweise schob sich der Diskus unter den
Moskito. Die Bildübertragung aus der Space-Jet-Kanzel flackerte,
als der Jäger absackte und gegen die Oberfläche der Jet
prallte. John stöhnte leise. Aber er arbeitete weiterhin voller
eiskalter Konzentration, obwohl es in ihm ganz anders aussehen
mochte.
    Die Space-Jet gab etwas nach. Ihre ringförmige
    Triebwerksanordnung erwies sich in diesen
kritischen Sekunden als entscheidender Vorteil gegenüber einer
Heckanordnung. Sie stand praktisch still unter dem MoskitoJäger
und balancierte dessen Gewicht mit kaum erkennbaren
Vertikalkorrekturen aus. Franklin litt Höllenqualen. Er wünschte
sich in seiner Verzweiflung über die eigene Ohnmacht einen
Traktorstrahlprojektor in die Space-Jet, damit der Jäger
festgehalten werden konnte. Ohne eine solche Hilfe mußte er
einfach irgendwann abgleiten.
    John ächzte, als der Bug des Jägers über
den Rand der Jet glitt und nach vorn zu kippen drohte. Er geriet
jedoch nicht in Panik und verzichtete darauf, die Space-Jet

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