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PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

Titel: PR TB 055 Vom Weltraum Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zeit Raumflugausbildung haben!“
    Franklin Kendall lächelte dünn.
    „Kein Zufall, sondern Planung“, gab er
ironisch zurück. Er revanchierte sich mit einem Boxhieb für
den Rippenstoß und lachte laut, als Eddie nach Luft schnappte.
„Gehen wir in die Kantine, Kadett Burke?“ fragte er
scherzend.
    Eddie Burke stimmte zu. Sie betraten den von
Stimmengewirr und Zigarettenqualm erfüllten riesigen Saal, in
dem einige hundert Kadetten entweder auf ihren Flugeinsatz warteten
oder sich davon erholten. Das blankpolierte Büffet neben dem
Eingang summte und zischte. Raumkadetten gingen in langer Reihe daran
vorbei und drückten auf Wähltasten. Mit Kaffee gefüllte
Tassen, Becher mit Limonade und Teller mit verschiedenen kalten
Speisen schoben sich ununterbrochen aus den Ausgabeschlitzen des
Servorobots.
    Franklin nahm eine Kanne Mokka und eine Schachtel
Zigaretten; Eddie wählte einen Riesenbecher Milch und eine
Schoko-Cremespeise. Sie zogen sich an einen kleinen runden Tisch im
Hintergrund zurück und blickten einige Minuten lang stumm durch
die große Panzerplastwand der Halle nach draußen, wo in
ununterbrochener Folge Raumjäger und SpaceJets starteten und
landeten. In gleichem Rhythmus kamen und gingen die Kadetten.
    „Morgen ist eine große Schau fällig“,
sagte Eddie plötzlich. „Atlan und einige Ausbildungsleiter
der USO wollen sich den Betrieb bei uns ansehen.“
    „So?“ fragte Franklin wortkarg.
    Burke sah ihn eine Weile prüfend an, dann
nickte er verstehend.
    „Du hast Sorgen, Kadett. Was angestellt?“
    Franklin zuckte die Schultern. Er zögerte
kurz, dann erzählte er dem Freund, was Oberleutnant Davis ihm
gesagt hatte.
    Eddie schüttelte den Kopf.
    „Dafür können sie dich nicht
abschieben.“ Er seufzte. „Ich
    fürchte, für Roger sieht es schlimmer
aus.“
    Kendall wölbte die Brauen. Sie, die Freunde
des SOL-Clubs, sahen sich nicht oft, obwohl sie dem gleichen
Ausbildungsjahrgang der Raumakademie Terrania angehörten. Bis
vor einem Jahr war es noch anders gewesen. Da hatten sie zusammen in
einem Zimmer gewohnt und sich gegensetig beraten und beim Fachstudium
geholfen. Möglicherweise war Roger Garfield nur deshalb
mitgekommen, denn er brauchte länger als sie, um mit neuen
Anforderungen fertig zu werden. Eddies Mitteilung erschreckte Kendall
deshalb besonders.
    „Was hat er für Schwierigkeiten?“
fragte er beunruhigt. „Hypermathematik“, erwiderte Burke
trocken. „Vor vier Tagen hat er ein Experiment mit Großmogul
verpatzt, und nun soll er es übermorgen unter verschärften
Bedingungen wiederholen.“
    Franklin Kendall stieß einen leisen Pfiff
aus und zündete sich eine Zigarette an. „Großmogul“
war die Experimentier-Positronik der Raumakademie. Fast alle Kadetten
bekamen Herzbeklemmungen, wenn sie mit ihm arbeiten mußten.
Lieber gingen sie für einen ganzen Tag in den Havarie-Simulator.
Wer erst einmal bei Großmogul versagt hatte, der benötigte
ein kleines Wunder, um die Scharte auszuwetzen.
    „Verdammt!“ fluchte Kendall. „Das
schafft Roger nicht allein. Wir müssen ihm helfen!“
    „Aber wie?“ fragte Eddie skeptisch.
„Wenn es darauf ankommt, ist er doch allein.“
    „Das gibt es doch gar nicht!“ sagte
Franklin erbittert. „Vier Wochen vor dem Abschluß!
Mensch, Eddie, das dürfen wir nicht zulassen!“
    Eddie Burke schob seine Schoko-Creme-Speise von
sich. Er schien keinen Appetit mehr zu haben. Franklin beobachtete
das schmerzlich verzogene Gesicht des Freundes. Schon in Fort Edwards
hatte sich Old Bennys Vermutung bestätigt, daß Burke
empathische Fähigkeiten besaß, ein besonders stark
ausgeprägtes seelisches Einfühlungsvermögen in die
Gefühle anderer Menschen. Augenblicklich empfand er offenbar
alle Ängste und Sorgen Roger Garfields als seine eigenen.
    „Heute wird es bestimmt keine Nachtübung
geben, damit wir morgen alle frisch sind“, sagte er zu Eddie.
„Wir treffen uns nach dem Dienst bei Roger. Ich werde den
anderen Bescheid sagen. Okay?“
    Burke lächelte erleichtert. Franklin Kendall
trank seinen
    Mokka aus und stand auf. Es wurde Zeit, zur
Nachbesprechung zu gehen.
    Der nächste Morgen begann mit einer
Instruktionsstunde. Der Besuch Lordadmiral Atlans in Staatsmarschall
Bulls Begleitung und einiger hoher USO-Offiziere wurde offiziell
angekündigt. Gegen ein Uhr sollte eine Parade stattfinden, und
Franklin Kendall wurde zusammen mit anderen für die
Raumjägerstaffeln der Akademie eingeteilt.
    Vor dem Verlassen des unterirdischen

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