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PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

Titel: PR TB 055 Vom Weltraum Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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des Lebens der
militärischen Flotteneinheiten nur so wimmelte.
    Am elften Tag der Reise erfolgte der erste
Einsatz.
    Zu dieser Zeit befand sich die RUDOLF VIRCHOW
dreieinhalbtausend Lichtjahre vom Solsystem entfernt und verließ
nunmehr den bislang nahezu geradlinigen Kurs, um sich unter
Beschreibung ungezählter Schleifen in horizontaler und
vertikaler Richtung dem Zentrumsrand der Galaxis zu nähern.
    Die Mannschaft des Versorgungsschiffes V-22-V, der
Franklin Kendall zugeteilt war, erhielt den Befehl, sich auf den
Start vorzubereiten. Da es zu diesem Zeitpunkt an Bord der VIRCHOW
„Nacht“ war, fuhren die Frauen und Männer aus dem
ersten Schlaf.
    Kendall stieg in seine leichte
Raumschutzkombination, überprüfte die Klimaanlage und
Luftversorgung und schnallte sich den Translator vor die Brust. Als
er die Zentrale erreichte, saßen Pilot und Kopilot bereits auf
ihren Plätzen.
    „Übernehmen Sie die Funkortung
Kendall!“ befahl der Pilot, Leutnant Kerlak, ohne den Kopf zu
wenden.
    Franklin dachte daran, daß er jetzt bereits
selbst Leutnant der Raumflotte sein könnte, sagte „Jawohl,
Sir“ und setzte sich vor das Funküberwachungsgerät.
Er wußte, was er zu tun hatte. Dennoch belästigte der
Pilot ihn einige Minuten lang mit unnötigen Ratschlägen.
Franklin hatte inzwischen die Mentalität solcher Leute
durchschaut; er vermutete, daß sie durch ihre Belehrungen nur
ihre eigene Überlegenheit herausstreichen wollten, manchmal
sogar ohne negative Absicht.
    Einige Minuten später war die Besatzung
vollzählig versammelt. Der Transporter besaß die gleiche
Form wie die Einsatzschiffe. Innen allerdings unterschied er sich
wesentlich von ihnen. Praktisch war er - bis auf die
Triebwerksaggregate - ein diskusförmiger, mehrfach unterteilter
Lagerraum mit einer halbkugelförmigen Kommandokanzel auf dem
oberen Pol. Eine Bewaffnung gab es nicht, und sie war auch nicht
    notwendig. Bisher hatten alle fremden Rassen die
strikte Neutralität des Raumhospitals und seiner Tochterschiffe
respektiert.
    Die Zeit bis zum endgültigen Start verging
Franklin Kendall quälend langsam. Immer wieder schaute er auf
den Chronographen. Die übrigen sechs Besatzungsmitglieder, zwei
Frauen und vier Männer, saßen wie unbeteiligt in ihren
Konturensesseln.
    Als der Diskus endlich durch die Hangarschleuse
glitt und ihn vom freien Raum nur die zwanzig Zentimeter dicke
Transparentkuppel trennte, atmete Franklin hastiger. Er hatte zwar
oft Raumflüge unternommen - aber die Kadetten entfernten sich
normalerweise nicht mehr als vierzig Lichtjahre vom Solsystem. Das
hier war etwas ganz anderes. Dieser Raumsektor gehörte nicht
mehr zum Hoheitsgebiet des Solaren Imperiums.
    „Wohin fliegen wir eigentlich?“ fragte
Kendall den Orter, der neben ihm saß.
    Sergeant Pirin verzog sein breitflächiges
Gesicht zu einem schlauen Lächeln.
    „Man hat Sie nicht informiert, was? - Na,
kein Wunder. Kerlak mißtraut Ihnen etwa gleich stark wie der
Spatz dem Adler. Wir fliegen zum System Beta-Darius-009, um auf dem
sechsten Planeten Antibiotika und chirurgische Instrumente gegen
wertlosen Plunder einzutauschen.“
    Er lachte, als er Franklins verblüfftes
Gesicht sah.
    „Ja, so ist das eben. Die Yllians haben
außer Algenkulturen und Fischlaich nichts zu bieten. Aber sie
sind auf unsere Hilfe angewiesen; also helfen wir ihnen eben.“
    „Warum schenken wir ihnen dann nicht das,
was sie brauchen?“
    Pirin hob abwehrend die Hände.
    „Wir würden uns nur Feinde schaffen,
Kendall. Ja, lächeln Sie ruhig. Sie kennen die verschrobene
Psyche dieser Burschen nicht. Aber Sie werden Sie ja bald
kennenlernen. In einer Stunde sind wir nämlich dort.“
    Franklin Kendall überlegte. Die Yllians
schienen nach dem, was Pirin ihm erzählt hatte, in die
Psycho-Kategorie FaF zu gehören. Nach und nach legte er sich
seinen Plan zurecht, wie er den Leuten gegenübertreten wollte.
    Nach einer Linearflugphase über sechzehn
Lichtjahre stand eine große blaue Sonne in Fahrtrichtung.
Franklin fing
    schwache Funksignale des erwarteten Wellenbereichs
auf. Er wußte, daß alle Handelspartner der VIRCHOW ohne
eigene Funktechnik einen fest verschlossenen Kompaktsender erhalten
hatten, die ununterbrochen Erkennungssignale ausschickten. Sie diente
eigentlich nur der Markierung des Landeplatzes, und aus diesem Grund
waren die Signale nur einfach lichtschnell und verloren sich bereits
an der Grenze des jeweiligen Systems.
    Pilot, Kopilot und Navigator nahmen eine letzte
Berechnung

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