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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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würden seine stählernen Hände
zupacken. Ich konnte stehen. Mein Nakken schmerzte noch etwas, als
ich mich in dem kleinen Saal umsah, der vollgestopft mit Technik
glitzerte. Ich war splitternackt und versuchte zu gehen. Es gelang
mit Ricos Hilfe. Zwei Minuten später standen wir in dem warmen
Vorzimmer.
    Rico schaltete die Farborgel ein..
    Die Wände wurden von den wohltuenden Farbmustern überflutet;
sie bewegten sich in Wellen, krochen durcheinander, flochten sich zu
Mustern zusammen und trennten sich. Einfache, leichte Kadenzen aller
arkonidischer Kompositionen kamen aus eingebauten Lautsprechern. Ich
fiel in den Vibratorsessel, der mich vom Kopf bis zu den Fußsohlen
einschloß und zu summen begann. Das, was die Massagearme
angefangen hatten, wurde hier auf eine wesentlich wohltuendere Weise
fortgesetzt.
    »Warum hast du mich geweckt?« fragte ich den Robot,
der mit einem Sortiment von Bechern kam, in denen sich flüssige
Nährstoffe befanden. Ich würde mindestens hundert Stunden
brauchen, bis ich daran denken konnte, die Kuppel zu verlassen.
    »Später, Gebieter«, erwiderte die Maschine. Ich
verhielt mich weiterhin passiv und erlebte die mühevolle Arbeit,
die sich ein System verwirrender Technik mit mir machte. Systematisch
wurde jede Einzelheit berücksichtigt, die ein Arkonide brauchte,
um aus der Todesstarre eines Biotiefschlafes aufzuwachen.
    »Wie sieht es auf dem Planeten aus, Rico?« fragte ich,
als die Massagemaschine in Sesselform ihre Tätigkeit auf den
Brustkorb ausdehnte und mein Gesicht freigab.
    »Nicht wesentlich anders als vor hundertzwölf Jahren,
Gebieter.«
    Ich konnte von der Maschine weder eine geistreiche noch eine
manipulierte Antwort erwarten; der Robot gehorchte seinen
positronischen Befehlen, die wiederum die Ergebnisse positronischer
Rechenvorgänge waren.
    Meine Stimmbänder funktionierten bereits zufriedenstellend.
    »Wo sind meine Kleider?« fragte ich scharf.
    »Welche wünschst du, Gebieter?«
    »Irgendwelche«, erwiderte ich. Es war gleichgültig,
was ich hier auf dem Meeresgrund trug.
    »Noch keine Kleider, Gebieter. Jetzt beginnen die weiteren
Stärkungsperioden und die Wartungskontrollen. Ich führe
dich zu dem Sessel vor den Kontrollen, Gebieter.«
    Ich resignierte, und außerdem fühlte ich mich wirklich
noch zu schwach, um etwas zu
    beginnen. Rico stützte mich, als ich versuchte, zu dem
hochlehnigen Drehsessel zu wanken. Er befand sich im Mittelpunkt der
Zentralschaltungen der Kuppel. Schweigend und nachdenklich ging ich
die Kontrollen durch. Der Bildschirm zeigte die einzelnen Bereiche
meiner Kuppel. Sie bestand aus Arkonstahl und konnte praktisch nicht
zerstört werden. Die drei Reaktoren der Energiestation waren
teilweise abgeschaltet; nur Anlage Eins lief mit rund einem Fünftel
Maximalwert.
    Vor der Südschleuse der Kuppel befanden sich
Schlickablagerungen. Ich schaltete den Reaktor auf volle Leistung und
hörte das Brummen der Maschinen, die nach einem Jahrhundert
wieder anliefen. Ich warf hintereinander fünf Robotsonden aus,
registrierte einen Energieausbruch und wußte binnen kurzer
Zeit, was mich geweckt hatte.
    Ein Schiff war innerhalb des Systems in das dreidimensionale
Raum-Zeit-Gefüge eingebrochen.
    Ich konnte nichts anderes tun als warten, bis ich wieder bei
Kräften war.
    Ich ließ die Karte der planetaren Oberfläche auf einen
Schirm projizieren und studierte sie lange. Dann begann ich
nachzudenken. Ich hatte dazu hundert Stunden Zeit.
    Auf die Metallschultern Ricos gestützt, verließ ich den
Kontrollsektor der Kuppel. Willenlos ließ ich die zahlreichen
Maßnahmen über mich ergehen, die dafür sorgten, daß
ich nach Ablauf der Frist wieder voll reagieren und handeln konnte.
    Und ich mußte handeln!
    Es könnte ein Schiff von ARKON sein, das dich sucht - dich
oder andere Überlebende der atlantischen Katastrophe, sagte mein
Extrasinn.
    Ich saß in einem schweren Sessel vor den sechs Schirmen und
konzentrierte mich auf die Bilder. Auf dem großen Bildschirm
leuchtete die Karte der planetaren Oberfläche, und die fünf
kleineren Schirme übertrugen die Bilder, die von den Robotsonden
aufgenommen wurden. Ich konnte nach Belieben mit der Anlage schalten,
auswählen, vergrößern und Bilder wiederholen lassen.
Die nächsten Stunden vergingen damit, daß ich versuchte,
mir ein schlüssiges Bild von den Zuständen auf dem Planeten
zu machen. Vom Schiff sah ich nichts.
    Je mehr ich nachdachte, desto mehr kam die Panik über mich.
Die Gedanken spannen mich

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