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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vorbei ist. Sie können dann., ach, lassen wir
das.«
    Er entnahm einem Kästchen, das er aus einer der Vertiefungen
in den Steinquadern holte, einen winzigen weißen Würfel
und warf ihn in sein Glas. Es begann zu schäumen, dann hatte
sich die Substanz aufgelöst. Eine harte Spannung erfüllte
den Raum, und sie nahm nicht ab, als Atlan zu dem anderen Sessel ging
und sich in die Polster gleiten ließ. Er schwenkte das Glas,
sagte: »Phenothiazinderivat!« und trank den Alkohol aus.
    Schweigen..
    Atlan holte tief Luft und schloß die Augen. Dann sah er
Ayala an, stellte das leere Glas neben sich auf den Boden und sagte
halblaut:
    »Start!«
    Das Band begann sich zu drehen.
    »Sie wissen vermutlich, daß ich etwa um das Jahr
achttausend vor Christi Geburt auf diesen Planeten kam. Die
Vorgeschichte kennen Sie auch; ich war der Kommandant eines
Expeditionsgeschwaders, der eine Sonne anfliegen mußte, die den
Namen des Entdeckers trug. Dieses Sonnensystem besaß damals den
Namen >Larsaf-System<.«
    Atlan schwieg einige Sekunden.
    Dann begann er weiterzusprechen. Jedes seiner Worte beschwor seine
Erinnerung, jedes Wort schilderte Dinge, die vor der kulturellen
Dämmerung des Menschengeschlechts geschehen waren. Eine Rasse
hatte den Planeten kolonisieren wollen und war vernichtet worden. Ihr
Stützpunkt wurde zerstört, und Atlan flüchtete sich
als der einsamste Mensch in einem ganzen Sonnensystem in die
unterirdische Druckkuppel. Die Worte wurden hastiger, drängender
und folgten schneller aufeinander.
    Atlan berichtete.
    ***
    Ich sah mich langsam um.
    Die Senke, in der ich mich befand, war ruhig, obgleich sie von den
Schreien der kleinen Waldtiere erfüllt bis zum Bersten war. Hier
machte der Fluß eine scharfe Krümmung, und die beiden
Basaltrücken links und rechts des Durchlasses versprachen, daß
sich das Gelände nicht mehr wesentlich verändern würde.
Ich hatte hier im Gleithang, der immer mehr versanden würde,
eine rechteckige Grube ausgeschachtet. Auf dem Grund dieser Grube lag
Cunor mit zerschmettertem Schädel; mein letzter Begleiter war
von einem Barbaren mit einem Faustkeil getötet worden.
    Große Regentropfen hämmerten auf mich und den Hügel
herunter.
    Von den beiden Basaltfelsen aus bewegten sich Nebelfetzen.
Irgendwo krachte der Donner, und hinter dem strömenden Regen
spaltete ein Blitz den Himmel. Es war grauenhaft. Ich war der einzige
Mensch, genauer gesagt das einzige Wesen mit Intelligenz und Verl
stand innerhalb eines Sonnensystems. Alle anderen waren tot,
vernichtet, ertränkt oder von den Relativfronten in ein anderes
Universum gerissen worden.
    Ich holte aus und zerschmetterte das Grabgerät an dem Felsen,
den ich über die Grabstätte Cunors gerollt hatte.
    Die absolute Einsamkeit.
    Gefangen auf einem Planeten, der sich in der jüngsten
Steinzeit seiner Geschichte befand. Die Pro-Humanoiden, die ihn
bevölkerten, in lächerlich geringer Anzahl, waren von einer
erschreckenden Primitivität. Und ich war abgeschnitten von
allem. Von Arkon, von der Kultur, von einem Riesenreich, das 34.000
Lichtjahre vom Larsaf-System entfernt war.
    Langsam und hoffnungslos ging ich durch den strömenden Regen
davon.
    Der Donner fegte durch das Flußtal und ließ meine
Trommelfelle erzittern. Das Rauschen, mit dem der Regen
herunterschlug, wurde lauter und lauter und schwoll zu einem Hurrikan
von Geräuschen an. Mein Kopf schmerzte so stark, daß ich
nicht feststellen konnte, an welchen
    Punkten die schärfsten Schmerzkonzentrationen bestanden.
    Dann.. etwas fauchte auf wie hochkomprimierte Luft.
    Ich spürte trotz des Donners, der stechendhellen Blitze und
des Regens keine Feuchtigkeit auf meiner Haut; so gut hatte ich meine
Empfindungen in der Gewalt. Was hatte da gefaucht? Ein Tier? Ich
versuchte, die Helligkeit zu durchdringen und meine Waffe zu ziehen -
ich konnte mich nicht bewegen. Undurchsichtige rote Schleier begannen
vor meinen Augen zu tanzen. Plötzlich merkte ich, daß ich
schrie, laut und merkwürdig hoch.
    Ruhe...
    Ich wollte mich umdrehen, die Augen schließen und zwischen
den Armen verbergen, nichts hören und schlafen. Langsam
beruhigte sich der Aufruhr meiner geschundenen Nerven, und mein Blick
wurde klar: Dicht vor mir leuchtete der große Bildschirm in
scharfer Klarheit der Bildwiedergabe. Ich war nicht wirklich in der
aufgewühlten Natur.
    Der Sturm ließ nach.
    Die Wolken wurden hochgerissen, der Regen hörte auf.
    Die Sonne begann auf das Kiesbett des Flusses zu brennen.
    Eine Fläche,

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