PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis
einsperrte.
Eddie Burke hob den Kopf und sah ihm grinsend entgegen. Er saß
mit untergeschlagenen Beinen auf seinem Bett, und vor ihm hockten
drei weitere Baniakratten.
Als Franklin ihn skeptisch musterte, wurde er schnell wieder
ernst.
»Nein, du träumst nicht, Frankie. He, Skull, sag ihm,
daß er nicht träumt!« Er fixierte eine der
Baniakratten.
Das Tier richtete seinen Blick auf Kendall, zog die Oberlippe
etwas hoch und lispelte in akzentfreiem Interkosmo:
»Nein, du träumst wirklich nicht, Frankie.«
Franklin Kendall schwankte wie unter einem Fausthieb. Mit
weitaufgerissenen Augen starrte er die Baniakratte an.
»Sie nennen sich eigentlich Mokis, Frank«, erklärte
Burke
sachlich. »Und sie sind offenbar nicht weniger intelligent
als du oder ich. Die Baniaks hatten sie bisher auf parapsychischer
Ebene >eingeengt<, so daß ihre Intelligenz gewissermaßen
auf Sparflamme brannte. Mehr weiß ich auch nicht. Die Burschen
verstehen unsere parapsychologischen Begriffe nicht und wir nicht die
ihren.«
»Die Baniaks saahlten uns«, erklärte der Moki,
den Burke Skull genannt hatte.
Kendall stöhnte unterdrückt.
»Und was bedeutet >saahlen<...?«
Eddie grinste. Anscheinend wußte er bereits, was nun kommen
würde.
»>Saahlen< ist die Summe aus Ynnyen, Jarphen und
Loggen«, sagte Skull völlig ernsthaft. »Es gehört
immer eine Neunergruppe dazu, jemanden zu saahlen. Die Wirkung läßt
allmählich nach, so daß wir in der Lage waren, eure
Sprache zu erlernen. Aber wir konnten uns nicht erklären, was
wirklich mit unseren Gehirnen vorging. Erst nach der Landung auf
Baniak erfuhren wir es von den Kämpfern unseres Volkes.«
Franklin zog sich einen Hocker heran und setzte sich. Er hatte das
Gefühl, als wären seine Knie plötzlich zu weichem
Gummi geworden.
»Ich beginne zu verstehen«, sagte er rauh. »Die
Baniak-Seuche greift in erster Linie jene Gehirnzonen an, die
parapsychische Fähigkeiten besitzen ...?«
Erregt sprang er auf, packte Skull am Nackenfell und hob ihn hoch.
Für einen Moment sah es so aus, als wollte er ihn gegen die Wand
werfen, dann ließ er ihn aufs Bett zurückfallen.
»Wißt ihr denn, was ihr mit eurer Gehirnseuche
angerichtet habt?« schrie er. »Von den Baniaks ist mehr
als die Hälfte daran gestorben!«
»Es gab für die Mokis keine andere Möglichkeit,
sich von der Sklaverei zu befreien, Frank«, sagte Eddie
begütigend. »Die Baniaks sind die Verbrecher. Sie haben
die Intelligenz der Mokis eingeengt, damit sie für Tiere
gehalten wurden. Anders hätten
sie sie nämlich nicht als Versuchstiere an die VIRCHOW
verkaufen können.«
Franklin Kendall schüttelte den Kopf.
»So geht es aber auch nicht! Warum haben sich eure
sogenannten Kämpfer nicht längst an uns gewandt, Skull? Wir
hätten eine bessere Möglichkeit gefunden, euch zu helfen.«
»Meine Rasse lebt nicht auf Baniak«, erwiderte Skull.
»Darum konnte sich niemand mit euch in Verbindung setzen, denn
sobald einer von uns hierher kam, wurde er gesaahlt.«
»Ich verstehe«, antwortete Kendall leise. Er setzte
sich wieder auf den Hocker. »Eddie, hast du eine Zigarette?«
Burke bot ihm seine Zigaretten an. Eine Weile rauchten die beiden
Raumkadetten schweigend. Dann schleuderte Franklin seine Zigarette
auf den Boden und trat sie aus.
»Aber jetzt können wir euch helfen, Skull! —Eddie,
du sagtest, du seiest immun. Ich vermute, die Mokis haben das getan.
Wodurch?« Er wandte sich wieder den >Baniakratten< zu.
»Woraus besteht das Gegenmittel?«
Die Mokis antworteten nicht.
»Ich fürchte, ihre Angst vor den Baniaks ist immer noch
sehr groß«, meinte Burke.
»Fermio Lamek ist ebenfalls gesund, obwohl ich sicher bin,
daß er im Schiff Akiwas infiziert wurde. Warum brach die Seuche
nicht bei ihm aus, wohl aber bei den Leuten, mit denen er Kontakt
hatte?« Kendall lächelte grimmig. »Auf der VIRCHOW
befinden sich einige tausend Mokis. Ich denke mir, daß sie das
Gegenmittel absondern. Es muß also ein Stoff sein, den der
Organismus eines Mokis schon immer erzeugt hat, denn wie sollten die
Mokis an Bord sonst zu einem Gegenmittel gekommen sein.« Er
erhob sich. »Ich werde Professor Manuschwili benachrichtigen.
Wenn er die Mokis vom Hospital zum Planeten bringen läßt,
können die letzten Baniaks gerettet werden.«
Er zuckte zusammen.
»Halte sie auf, Eddie!« schrie er mit überschnappender
Stimme. Er versuchte, die Mokis von der Tür fernzuhalten. Aber
sie waren bereits durch das Loch geschlüpft.
»Du
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