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PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

Titel: PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kosans Körper zu vermehren
und nach neuen Opfern zu suchen.«
    »Wir müssen die Medozentrale der VIRCHOW verständigen!«
sagte Kendall.
    Der Funker nickte und ging mit hängenden Schultern zum
Funkgerät. Die anderen sahen sich in die blassen Gesichter.
Jeder dachte in diesem Augenblick wohl das gleiche: daß noch
immer
    kein Erreger der Seuche gefunden war — und auch kein
Gegenmittel ...
    Die Antwort von der VIRCHOW traf umgehend ein. Alle
Besatzungsmitglieder des Transporters sowie alle Personen, mit denen
sie innerhalb der letzten dreißig Stunden Kontakt gehabt
hatten, mußten sich in der Quarantänestation des
Klinikzeltes melden. Das Schiff würde anschließend
desinfiziert werden.
    »Wir gehen rosigen Zeiten entgegen«, sagte Eddie
Burke, als sie in den Krankentransporter stiegen, der sie vom Schiff
abholte.
    »Hör auf mit deinen makabren Witzen!« fauchte
Kendall ihn an. »Heute sind sie nicht angebracht.«
    Burke sah ihn mißtrauisch an. Gegen seinen Willen mußte
Franklin nun doch lachen.
    »Ich bin völlig normal«, erklärte er. »Noch
... !«
    In der Quarantänestation mußten sie die üblichen
Prozeduren durchmachen: Blut- und Urinproben, Gewebsentnahmen,
Entnahme von Lumbaiflüssigkeit, Durchleuchtung im Schichtverf
ah-ren, Grundumsatzmessung, Kontrolle von Gehirnströmen und
Elektrokardiogramm und noch einige Dinge mehr.
    Völlig nackt marschierten sie anschließend in den
Diagnostikraum. In dem absolut kahlen Zimmer mit den glatten, von
innen leuchtenden Wänden erwartete sie ein hochgewachsener,
athletisch gebauter Mann im Isolieranzug. Das Gesicht hinter der
Helmscheibe war tiefgebräunt, glattrasiert und beinahe
faltenlos. Tiefblaue Augen blickten forschend unter halbgesenkten
Lidern hervor.
    Eddie wandte sich um und flüsterte in Franklins Ohr:
    »Das ist der Fürst!«
    Verblüfft musterte Kendall den Mediziner genauer. Er hatte
den Chef des Raumhospitals bisher nicht zu Gesicht bekommen, aber
sich unter ihm stets einen alten, weißhaarigen Mann
vorge-gestellt.
    Schablonendenken! sagte er sich. Genies lassen sich in keine
Schablone einordnen!
    »Stellen Sie sich hintereinander auf!« befahl
Professor Manu-schwili. Die Stimme klang trotz der unvermeidlichen
Lautspre
    cherfärbung energisch, obwohl der Professor nicht laut
gesprochen hatte.
    Sie stellten sich in einer Reihe auf, und der Funker mußte
zuerst vortreten.
    »Wie fühlen Sie sich?« fragte Manuschwili,
während seine Finger den Körper des Funkers von oben bis
unten abtasteten. An den hervortretenden Lymphknoten knetete er
besonders gründlich. »Reden Sie schon, Mann!« sagte
der Arzt und zwinkerte humorvoll. »Es wird Ihnen wohl nicht
gleich die Sprache verschlagen haben. Übrigens ...«, er
räusperte sich, ». . . bei Ihrem Kommandanten sind
keinerlei Symptome der Gehirnseuche festgestellt worden.«
    Franklin Kendall spürte, wie ihm die Zornesröte ins
Gesicht schoß. Daß Ärzte oft abgebrühte Zyniker
waren, hatte er gewußt, aber das ging ihm doch zu weit. Er trat
aus der Reihe.
    »Entschuldigen Sie, Sir!« sagte er zwischen
zusammengepreßten Zähnen hindurch. »Aber ich finde,
über einen Toten sollte man keine Witze reißen!«
    Die anderen Männer sahen ihn verwundert an. Eddie grinste
unterdrückt. Kendall ahnte, daß er irgend etwas Falsches
gesagt hatte.
    »Sie sind einer der Raumkadetten, nicht wahr?« fragte
Professor Manuschwili gelassen.
    Unwillkürlich schlug Franklin die Hacken zusammen.
    »Raumkadett Kendall, Sir!«
    »Hm!« Der Professor nickte verstehend. »Schauen
Sie sich bei nächster Gelegenheit mal unseren Klinikbetrieb an,
Kendall. Sie kennen unsere Möglichkeiten offenbar kaum. Warum
wohl haben Ihre Kameraden den Oberleutnant in die Tiefkühlkammer
gebracht, nachdem er gestorben war!« Die Frage war rein
rhetorisch gemeint, denn er beantwortete sie selbst. »Wenn ein
Mensch innerhalb von fünf Minuten nach seinem Tod schnell genug
unter Null Grad Celsius abgekühlt wird, bleiben die Gehirnzellen
potentiell lebensfähig. Das traf bei Ihrem Kommandanten zu. —Was
ein Cyborg ist, werden Sie ja wohl wissen .. . ?«
    Franklin Kendall schluckte krampfhaft. Er mußte erst einmal
    geistig verdauen, daß Fermio Lamek noch —
beziehungsweise wieder —lebte.
    »Ja, Sir!« flüsterte er beklommen. »Ein
Cyborg wird definiert als ein exogen extendierter organisationeller
Komplex, der als homöostatisches System funktioniert, mit
anderen Worten: ein Körper, an dem Maschinen befestigt oder in
den sie eingebaut

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