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PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

Titel: PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sind, um gewisse Funktionen dieses Körpers zu
übernehmen oder zu beeinflussen.«
    Der Professor lächelte breit.
    »Ihr Gedächtnis ist phänomenal, Kendall! Das war
die wortgetreue Zitierung der Definition von Arthur C. Clarke, einem
Mann des zwanzigsten Jahrhunderts. Nun, in Lameks Fall übernahm
die Lebensmaschine zuerst sämtliche Funktionen. Nachdem das
Gehirn wieder arbeitete, wurden dem Körper nach und nach alle
anderen Funktionen zurückgegeben. Ihr Kommandant ist seit vier
Stunden wieder bei Bewußtsein; die Funktionen des vegetativen
Nervensystems werden allerdings noch mindestens für drei Tage
vom Maschinenteil des Cyborgs gesteuert werden müssen.«
    Er unterbrach sich und warf einen Blick auf die Uhr unter der
Transparentscheibe des Handgelenks.
    »Ich wollte damit nur sagen, daß Lamek nicht als
Überträger der Seuche gelten kann — oder daß
die Erreger während des biologischen Stillstands aller
Funktionen abgestorben sind. — Aber machen wir weiter!«
    Er sprach einige unverständliche Sätze in das Mikrophon
seines Helmtelekoms, anscheinend verschlüsselte Befunde. Kurz
darauf erscholl aus einem Lautsprecher des Untersuchungsraumes eine
Reihe anderer Worte.
    Professor Manuschwili nickte ernst.
    »Befund positiv — leider«, sagte er zu dem
Funker. »Aber keine Sorge. Das kriegen wir schon wieder hin.«
    Der gleiche Befund traf für die anderen Männer zu. Mit
einer Ausnahme: Eddie Burke.
    Aber Burke konnte sich frühestens vor einer Stunde infiziert
haben, und genaue Zeitangaben für die Inkubationszeit lagen
    noch nicht vor. Er wurde zwar von den anderen getrennt, mußte
jedoch in der Quarantänestation bleiben.
    Beim Abschied winkte er Franklin aufmunternd zu.
    »Mach/s gut, Langer!« rief er mit krampfhaftem
Lächeln.
    Kendall winkte zurück. Er spürte einen Kloß in der
Kehle. Möglicherweise sahen sie sich zum letztenmal im Leben —
falls kein Wunder geschah.
    Mitten in der Nacht wachte Kendall durch ein Geräusch auf. Er
setzte sich hoch und schaltete die Nachtbeleuchtung an. In ihrem
Lichtschein sah er die Kameraden schlafend in ihren Betten liegen.
    Schon wollte er sich wieder zurücklegen, A Is ein
blaubepelztes kleines Wesen auf seine Decke sprang und sich
aufrichtete. Die feucht schimmernden Augen blickten Franklin
treuherzig an, und in den gutgegliederten Vorderpfoten hielt das Tier
einen mehrfach zusammengefalteten Zettel.
    Eine Baniakratte... !
    Der Kadett fragte sich vergebens, wie das Tier aus der den
Planeten umkreisenden VIRCHOW in die Quarantänestation gelangt
sein könnte. Doch das Wesen ließ ihm keine Zeit für
lange Überlegungen. Es ging aufrecht über die Unebenheiten
der Decke und streckte Franklin die Hände mit dem Zettel
entgegen.
    Er griff danach und faltete ihn auseinander.
    »Wahrscheinlich habe ich das Geheimnis der Gehirnseuche
entdeckt«, stand in Eddies Schrift auf dem Synthopapier. »Komm
sofort zu mir. Keine Sorge; ich scheine immun zu sein.«
    Franklin Kendall zwickte sich in die Nase, bis der Schmerz
unerträglich wurde.
    »Ich bin wach!« murmelte er und schüttelte den
Kopf. »Es ist tatsächlich kein Traum.«
    Im nächsten Moment schwang er sich aus dem Bett und schlüpfte
in die Schuhe. Dann kratzte er sich am Hinterkopf, als
    ihm klar wurde, daß er die Lage von Eddies Isolierkabine
nicht kannte.
    »Hoffentlich zeigst du mir den Weg«, sagte er zu dem
Tier, das neben ihm wartete.
    Die Baniakratte wandte sich um und lief zur Tür. Immer noch
unschlüssig, folgte Franklin ihr. Er fragte sich, ob er es nur
auf Eddies Nachricht hin verantworten könnte, eine Infektion des
Freundes zu riskieren. Burke hatte sich nie besonders für
Medizin interessiert. Und ausgerechnet er wollte das Geheimnis der
Seuche gefunden haben ... ?
    »Vielleicht leide ich schon an Halluzinationen«,
murmelte er vor sich hin. Er stieß sich das Schienbein an einem
Hocker und fluchte unterdrückt.
    Draußen auf dem Flur blickte er sich aufmerksam um. Falls
ein Arzt ihn dabei ertappte, wie er sein Zimmer verließ ...
    Doch niemand ließ sich sehen. Die Baniakratte führte
ihn bis ans Ende des Flures und blieb vor einer Tür stehen. Ein
Loch an der Unterkante zeigte ihm, wie das Tier hinein- und wieder
herausgekommen war. Es war eine jener Kliniktüren, die sich von
innen überhaupt nicht und von außen durch eine einfache
Drehung des Knaufs öffnen lassen.
    Kendall trat ein. Mit einem Papiertaschentuch verhinderte er, daß
die Tür sich von selbst schloß und ihn

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