PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis
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Moment stutzte er. »Merkst du eigentlich nichts?«
Eddie blickte ihn verwundert an.
»Ich merke eine ganze Menge, aber ...«
»Aber kein Beschleunigungsfeld mehr, stimmt' s?«
Vorsichtig richtete der Freund sich auf.
»Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil«,
murmelte er. Seiner Stimme war noch immer die Verblüffung
anzuhören. »Ganz so dumm sind wir also doch nicht.«
Auch Kendall stand auf und klopfte sich den Staub von der
Kombination.
»Möglicherweise arbeitet der Projektor des
Beschleunigungsfeldes automatisch und schaltet sich nur ein, wenn
sich ein Objekt von bestimmter Mindestgröße und
-geschwindigkeit nähert.«
Ihm fiel etwas ein. Er aktivierte seinen Telekom und stellte ihn
auf maximale Reichweite. Danach gab er einen kurzen Bericht über
die »Gleiterfalle« sowie Hinweise auf die ungefähre
Position.
»Wir bleiben hier und versuchen, den Projektor zu finden.
Sobald wir ihn unbrauchbar gemacht haben, melden wir uns wieder«,
setzte er hinzu.
Der Einsatzleiter erklärte sich damit einverstanden, warnte
sie jedoch davor, unnötige Risiken einzugehen. Er versprach,
schnellstens ein stärkeres Fahrzeug zu schicken und die
Besatzung mit Elektro-Jagdgewehren zu bewaffnen, der einzigen Art von
Waffen außer den Narkopistolen, die von der VIRGHOW mitgeführt
wurden.
»Das könnte Verwicklungen heraufbeschwören«,
antwortete Franklin. »Gewaltanwendung hat noch nie Probleme
gelöst. Halten Sie bitte das Fahrzeug nur in Reserve, und wenn
Sie es schicken, dann schärfen Sie der Besatzung ein, sie soll
nur im eindeutigen Notwehrfall von den Waffen Gebrauch machen.«
Der Einsatzleiter stimmte nur zögernd zu. Das war
verständlich, denn er trug die Verantwortung für die
Einsatztrupps.
»Also, dann wollen wir einmal sehen, was deine speziellen
Freunde sich ausgedacht haben«, erklärte Kendall grimmig,
nachdem das Telekomgespräch beendet war.
Sie bemühten sich, so wenig Geräusche wie möglich
zu verursachen, während sie an der Trümmerbarriere entlang
gingen. Irgendwo in der Nähe summten Gleitermotoren und
entfernten sich wieder. Wahrscheinlich wurde ihr Standort
systematisch eingekreist. Das gab den beiden Raumkadetten ein
gewisses Gefühl der Sicherheit. Außerdem wollten sie
einfach nicht daran glauben, daß die Mokis ihnen ernsthaft nach
dem Leben trachteten.
Die zerbröckelte Kuppel des Turms lag über den Resten
eines Wohn Würfels.
Burke stieß einen leisen Pfiff aus.
»Man scheint das Hindernis erst kürzlich angelegt zu
haben.«
»Du bist ein schlauer Junge«, spöttelte Franklin.
»Es dürfte wohl klar sein, daß dein Freund Skull
diese Maßnahmen veranlaßt hat.«
Einige hundert Meter über ihnen tauchte ein Ambulanzschiff
auf und kreiste über dem Gelände.
Sie kümmerten sich nicht darum, sondern drangen weiter vor.
Burke, der einige Meter vor Kendall ging, stieß plötzlich
einen Schrei aus, warf die Arme hoch und verschwand.
Franklin eilte ihm nach. Sekunden später stand er vor dem
frischen Durchbruch einer ehemaligen Kellerdecke. Er legte sich auf
den Bauch, rutschte mit dem Oberkörper über die dunkle
Öffnung und leuchtete hinein. Er sah brüchige oder
geborstene Wände, aber nichts von Eddie Burke.
Kendall rief nach ihm, erhielt jedoch keine Antwort. Noch einmal
leuchtete er den Boden des Kellers ab. Dabei entdeckte er die
Verbreiterung eines natürlichen Spalts, breit genug, um einen
Menschen hindurch zu lassen.
Er spürte mit einemal Angst um den Freund. Ohne zu zögern,
ließ er sich durch die Öffnung gleiten, hing eine Sekunde
lang mit den Beinen nach unten — und ließ sich fallen.
Dicht neben dem Spalt prallte er auf, federte hoch und warf sich zur
Seite. Kein Zweifel! Eddie mußte etwas unglücklicher
gefallen sein als er und war durch den Spalt gerutscht, bevor er sich
festhalten konnte.
Kendall überlegte, ob er Hilfe herbeirufen sollte. Da
erscholl von unten ein lautes Niesen, dem eine Schimpfkanonade
folgte. Erleichtert beugte sich Franklin über den Spalt und rief
nach Eddie.
Unten blitzte eine Lampe auf.
»Hallo, Frankie! Komm herunter! Hier beginnt ein ziemlich
gut erhaltener Tunnel.«
»Warum hast du nicht gleich geantwortet?« fragte
Franklin.
»War wohl etwas benommen von dem Sturz. Paß auf, hier
liegt ein ziemlich harter Stein. Mein Kopf hat ihn zuerst entdeckt.
Warte, ich räume ihn fort!«
Kendall leuchtete ebenfalls mit seiner Lampe den Stein an. Er
beobachtete, wie der Freund sich dagegen stemmte und taumelte,
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