Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 058 Das Verbotene Sonnensystem

PR TB 058 Das Verbotene Sonnensystem

Titel: PR TB 058 Das Verbotene Sonnensystem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Erwiderung.
    Man hatte die beiden Männer außerhalb des Zaunes
begraben. Zwei einfache Kreuze kennzeichneten die Stelle. Das von
Geldern bestimmte Kommando begann sofort mit der Arbeit, während
der Kommandant mit den Wissenschaftlern ein wenig abseits stand und
die Männer nicht aus den Augen ließ. Das Tor im
elektrischen Zaun war geöffnet, damit sie jederzeit hindurch
konnten.
    Einer der Männer kam zu der Gruppe.
    "Sir", meldete er, "eigentlich sind wir tief genug.
Drei Meter."
    Dr. Kofola wurde blaß. Hilflos sah er Geldern an.
    "Wir haben sie nur zwei Meter tief begraben", sagte er
dann.
    Geldern nickte und ging zu der Grabstelle. Er sah in die beiden
Gruben und schien nicht überrascht zu sein. Zu dem
Kommandoführer sagte er:
    "Sie können die Gräber wieder zuschaufeln,
Mendelsohn. Und dann nichts wie zurück zum Schiff." Er
kehrte zu Dr. Kofola und den anderen zurück. "Wie ich es
erwartet habe. Die Gräber sind leer."
    "Und was bedeutet das?" erkundigte sich Kensington
nüchtern.
    Oberst Geldern sah ihn nicht an, als er antwortete:
    "Es bedeutet, daß Romanovsky recht hatte. Prescott und
Wendling sind nicht tot. Wir haben zwei Mystaner begraben - und das
haben sie sich natürlich nicht gefallen lassen. Es bedeutet aber
auch, daß Smith mit seiner Mission vielleicht Erfolg haben
wird. Mit Mördern hätte ich nicht verhandelt, aber mit so
geschickten Bluffern muß ich verhandeln."
    Vom Schiff her kam ein Mann gelaufen. Ganz außer Atem hielt
er an, als er vor dem Kommandanten stand.
    "Sir", keuchte er und bekam kaum Luft. "Jemand will
Sie sprechen. Er behauptet, Sergeant Prescott zu sein - aber er sieht
nicht so aus."
    "Und wie sieht er aus?" erkundigte sich Geldern mit
gespielter Gelassenheit und deutete auf den elektrischen Zaun. "Es
gibt nur eine Möglichkeit, unsere Sperre zu umgehen - durch die
Luft."
    Der Mann, der die Meldung überbracht hatte, nickte verdutzt.
    "Ein Vogel, Sir. Ein großer Vogel, der spricht."
    Der Vogel saß auf einer der herumstehenden Proviantkisten
und war größer als jener, der von Leutnant Barnat
geschossen worden war. Sein Gefieder schillerte in allen Farben und
war außergewöhnlich dicht. Der Schnabel wies auf einen
Körnerfresser hin, und in den Augen war etwas, das Oberst
Geldern irgendwie bekannt vorkam. Sie hatten den intelligenten
Schimmer
    menschlicher Augen.
    Oberst Geldern stand zwischen Rena Stonehill und Dr. Kofola und
starrte den Vogel an. Seine gespielte Gelassenheit hatte sich in
unaussprechliches Staunen verwandelt, denn er wußte plötzlich,
daß er vor Prescott stand - vor Prescott, der gestorben und
danach beerdigt worden war. Sein Verstand hatte die unglaublichen
Vorkommnisse längst begriffen, aber trotzdem weigerte er sich,
sie anzuerkennen. Einfach deshalb, weil es keine Erklärung gab.
    Der Vogel, so groß wie ein Adler, sträubte sein
Gefieder. Mit krächzender und kaum verständlicher Stimme
eröffnete er das Gespräch:
    "Sir, ich wäre schon eher gekommen, aber es war noch
nicht an der Zeit. Sie hätten mir weder geglaubt noch die
Tatsachen akzeptiert. Ich bin ... ich war Sergeant Prescott. Man gab
mir die Lebensform, die ich mir wünschte, und mir schien ein
Vogel in dieser Welt die günstigste Lebensform zu sein -
abgesehen davon, daß ich schon als Kind immer gern ein Vogel
gewesen wäre. Sie verstehen. . ."
    "Ich verstehe überhaupt nichts", unterbrach ihn
Geldern ungeduldig. "Sie gingen in den Gleiter, und Sekunden
später waren Sie tot, von einem lebendig gewordenen Kabel
erwürgt. Wir haben Sie begraben."
    "Davon weiß ich nichts, Sir. Ich betrat den Gleiter,
und dann verlor ich plötzlich das Bewußtsein. Als ich
erwachte, war es dunkel und ich konnte nichts erkennen. Eine lautlose
Stimme, muß wohl Telepathie gewesen sein, f ragte mich, was ich
sein wollte - ein Fisch oder ein Baum, ein Grashalm oder ein Vogel.
Ich wählte den Vogel. Das ist alles."
    Geldern machte eine ungeduldige Handbewegung.
    "Das ist alles! Das ist noch längst nicht alles,
Prescott! Ich akzeptiere die Tatsache, daß man Sie in einen
Vogel verwandelt hat, aber ich bin nicht damit einverstanden, daß
Sie uns etwas verschweigen. Haben Sie mit den Mystanern gesprochen?
Wie sehen sie aus? Was sind sie für eine Rasse? Verstehen Sie
denn nicht, daß von Ihrer Auskunft das Schicksal unserer Leute
abhängt? Wir haben einen Auftrag, und wir werden diesen Auftrag
ausführen, ob den Mystanern das nun paßt oder nicht."
    Der Vogel, der Prescott war, spazierte auf der Kiste hin

Weitere Kostenlose Bücher