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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kendall hörte, daß Eddie etwas rief, aber er
konnte es nicht verstehen. Die Stimme klang, als würde sie durch
eine Barriere aus Watte dringen.
    Er wollte fliehen.
    Entsetzt stellte er fest, daß er keine Macht mehr über
seinen Körper besaß. Nach und nach verschwammen die
optischen Eindrücke seiner Umwelt.
    Bis er weder etwas fühlte noch sah, noch hörte.
    Kendall vermochte nur noch zu denken.
    Etwas sprach; aber es war keine Stimme. Kendall hörte; aber
er hörte nicht mit seinen Ohren. Er sah; aber er sah nicht mit
seinen Augen.
    „Euer Geist ist Menschengeist!" Gleich einem flammenden
Fanal stand die Botschaft in Franklin Kendalls Bewußtsein.
„Kommen die Töchter und Söhne von Nammu zum Licht, um
von seiner Weisheit zu trinken? Der Geist von En-ki warnt euch, denn
euer Geist ist noch nicht reif für das Licht, sowenig wie der
Geist jener, die in Dilmun lebten und das Paradies verloren, als sie
nach der Erkenntnis griffen, die zu groß für sie war."
    Franklin war zu verwirrt, um darauf antworten zu können.
Bevor er wieder klar denken konnte, drang eine neue Botschaft in sein
Bewußtsein; und obwohl er sie nicht „hörte",
erkannte er doch die „Stimme" Lyras.
    „So ist es wahr, was die Legenden der alten Sumerer
berichten: daß einst die Götter von den Sternen kamen und
ihren Samen mit dem des Primitiven vereinten, um ein neues Volk zu
schaffen, ihm Herrschaft über die Natur zu verleihen und ihm
Gesetze zu geben ...?"
    „Der Geist von En-ki spricht aus dir, Menschentochter. So
sind also über Raum und Zeit hinweg die Taten unserer
Entwicklungshelfer unvergessen geblieben."
    Entwicklungshelfer! dachte Franklin deprimiert. Kosmische
Entwicklungshelfer haben aus dem Halbtier den Menschen gemacht. Kein
Wunder, daß sie in den Überlieferungen als Götter
weiterlebten!
    „Das ist nur natürlich", antwortete das, was sich
„der Geist von En-ki" nannte. „Für Primitive
ist jedes Wesen von den Sternen und mit scheinbar unbegrenzter Macht
ein Gott. Unsere Entwicklungshelfer wie beispielsweise En-ki, An,
En-lis und Nanna sorgten außerdem durch Demonstrationen ihrer
Fähigkeiten dafür, daß jedes ihrer Worte für die
Primitiven Gesetz war, denn nur so würde es von Generation zu
Generation überliefert werden."
    „Wann kamen die Helfer zur Erde?"
    Das waren Burkes Gedanken, erkannte Kendall.
    „Nach eurer Zeit vor achtzehn Millionen Jahren. Das
    war lange vor der Schaffung jener Zivilisation, die ihr die
sumerische nennt. Auch die Dilmun-Periode, es handelt sich
tatsächlich um eine Zeitepoche und nicht um ein Land, lag vor
der sumerischen Zeit. Leider gelang es einem .Halbgott' - einem
Mischling zwischen Nammu und einem Primitiven - die Entwicklung des
Menschengeistes zu stören. Philosophisch betrachtet ist die
irdische Menschheit eine Frühgeburt. Sie hätte noch viele
Millionen Jahre im Schoß der Unschuld leben sollen, aber der
Namenlose hat sie geweckt, indem er ihr die Erkenntnis gab. Sobald
aber ein unreifer Geist die Entscheidungsgewalt zwischen Gut und Böse
hat, wird er sich öfter für das Böse denn das Gute
entscheiden. Den Entwicklungshelfern blieb nichts weiter übrig,
als den Menschen die Unsterblichkeit zu nehmen, in der Hoffnung, die
Evolution würde den Fehler von selbst korrigieren."
    „Ich verstehe", antwortete Lyra. „Aber war
vielleicht nicht auch die Furcht im Spiel, eine wissende und
unsterbliche Menschheit könnte den .Göttern' Konkurrenz
machen?"
    „Ihr müßt unterscheiden zwischen ,wissend' und
,weise'. Zwar, der Mensch war wissend geworden. Doch ihm fehlte die
Weisheit, dieses Wissen richtig zu gebrauchen. Wäre er in diesem
Zustand in den Kosmos aufgebrochen, hätte er ein Chaos
angerichtet. So schlugen wir ihn mit Feuer und Wasser, beeinflußten
seine Erbanlagen und hinterließen Zeugen unserer Macht auf
seiner Welt, damit er sich an uns erinnere, sobald er reif war, die
Zeichen zu verstehen."
    „Und ... und sind wir ... reif ...?" fragte Kendall
zaghaft.
    „Der Geist von En-ki ist nicht allwissend, denn seine Brüder
und Schwestern haben sich über das Universum zerstreut. Aber
wärt ihr nicht reif für den Aufbruch in den Kosmos, wärt
ihr nicht hier. Euer Geist vermag das Wissen, über das er
verfügt, folgerichtig zu gebrauchen. Die letzte Erkenntnis aber
würde ihn blenden."
    „Noch etwas!" Das waren Eddies Gedanken. „Es gibt
    zahllose intelligente Rassen im Universum. Sind diese ebenfalls
mit eurer Hilfe geschaffen worden? Oder haben sie sich

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