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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schmal und leicht gebogen.
    Während er beobachtete, verfärbte sich die „Haut"
smaragdgrün; goldfarbene Muster bildeten sich darin. Die
Fingernägel bekamen einen silbrigen, halbmondförmigen Hof.
    „Irgendwo habe ich so etwas schon einmal gesehen",
murmelte Eddie. Er kauerte neben Franklin nieder und nahm die
Statuette in die Hände.
    Sein Gesicht verzog sich vor Überraschung.
    „Kein Gewicht", flüsterte er heiser. „Sie
wiegt nichts."
    Kendall nahm sie ihm aus der Hand. Obwohl er durch Eddies
Bemerkung darauf vorbereitet gewesen war, überraschte und
verblüffte ihn die Gewichtslosigkeit der Figur so stark, daß
er einen leisen Ausruf nicht unterdrücken konnte.
    „Wo willst du so etwas schon einmal gesehen haben?"
fragte er zweifelnd und besah sich den bernsteingelben Überzug
an Rumpf, Armen und Beinen, den hauchdünne silberne Fäden
netzartig durchzogen. Zweifellos stellte der Überzug eine Art
Kombination dar; Fuß-und Wadenteile waren smaragdgrün
abgesetzt. Ein schwacher Gürtel bedeckte die Hüften.
    „Kairoer Museum", flüsterte Lyra. „Granitsphinx
des Königs Amenemhet ITT."
    Burke runzelte die Stirn.
    „Ich entsinne mich. Aber daran dachte ich nicht, Lyra. Diese
Körperform, die Kombination, die eigenartige Hautfarbe, der
weitausladende Hinterkopf ... Das erinnert mich an etwas anderes."
    Er riß mit einer jähen Bewegung die Figur an sich und
sprang auf.
    „Die smaragdgrüne Iris mit den goldfarbenen Punkten...!
Das ist es!" Er atmete schwer und sah die Freunde mit
flackernden Augen an. „Wißt ihr, wen diese Statuette
darstellt...? Den Hüter des Lichts!"
    Franklin Kendall hatte das Empfinden, als risse jemand eine
schwarze Binde von seinen Augen. Er fühlte, wie sein Herz
jählings bis zum Hals schlug und im nächsten Moment wie
rasend hämmerte.
    Er schluckte und spürte Blut im Mund. Zornig über sich
selbst riß er sich zusammen. Allmählich beruhigte sich
sein Herzschlag. Taumelnd kam er hoch und lehnte sich gegen die Wand.
    Eddies gellendes Gelächter riß ihn endgültig in
die Wirklichkeit zurück.
    Er nahm dem Freund die Statuette aus den Händen und reichte
sie der Kybernetikerin.
    „Sie gehört dir, Lyra. Das ist En-kis Geschenk an
dich,"
    Behutsam faßte Lyra zu. Ihre Augen waren fragend auf Kendall
gerichtet.
    Franklin lächelte.
    „Unser göttergleicher Freund stellt dich auf die Probe,
und du hast sie bestanden. Er versprach nichts. Aber er ließ
dies hier materialisieren, nachdem du trotz deiner Enttäuschung
seine Bitte erfülltest."
    Lyra schluckte krampfhaft.
    „Du meinst... du meinst, die Statuette könnte uns
helfen, John und die anderen Verschollenen zu finden ...?"
    „Ich sehe keine andere Erklärung, Mädchen."
    Plötzlich erbleichte er.
    „Was ist?" fragte Burke, der sich anscheinend wieder
erholt hatte.
    Franklin Kendall rang um Atem. Er brauchte einige Minuten, um
seine Stimmbänder wieder unter seinen Willen zu zwingen.
    „Begreift ihr nicht?" fragte er. „Die Statuette
stellt einen Hüter des Lichts dar!"
    Eddie Burke schüttelte den Kopf. Es war keine Gebärde
der Verneinung, sondern der Ratlosigkeit.
    „Mein Gott...!" flüsterte er beklommen. „Dann
stammen die Hüter des Lichts von den Diasporern ab."
    „Und En-ki war einer ihrer Vorfahren", bestätigte
Kendall.
    „Das müßte Benny Dayton wissen", sagte
Burke.
    Benny Dayton ...! Franklin lächelte wehmütig. Der
Veteran des Großen Andromedakrieges, der eines Tages eine Bande
Halbwüchsiger verprügelt hatte, weil ihre „Streiche"
zu einer Gefahr für die Mitbürger geworden waren - und der
diese Halbwüchsigen dann zu seinen Freunden machte.
    Sie hatten Old Benny sehr viel zu verdanken. Ohne ihn wären
sie wahrscheinlich niemals zur Raumakademie Terrania gekommen - und
nicht nach Uktan, wo eine Spur durch die Unendlichkeit gelegt war,
die ausgerechnet zu jenem Lebewesen führte, das die jungen
    Raumkadetten sich zum Vorbild genommen hatten: zu Tengri Lethos,
dem Hüter des Lichts.
    Franklin geriet ins Träumen. Er erlebte den ersten Augenblick
ihres Triumphes beim Raumschiffsmo-dell-Wettbewerb auf dem
Okaloosa-Areal, die Begegnung mit Staatsmarschall Reginald Bull, dem
klugen, so menschlichen Freund Perry Rhodans. Danach hatte ihre
Marschrichtung festgelegen. Ihr Weg führte zielbewußt über
das Testcamp zur Raumakademie. Kurz vor dem Erreichen des Ziels aber
begingen sie eine Dummheit. Sie versuchten einen Konflikt zwischen
ihrem stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und der

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