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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wesen
gemeinsam war aber vor allem der aufrechte Gang; er schien die
Voraussetzung für die Erreichung des höchsten
Intelligenzgrades zu sein, denn er ermöglichte die distanzierte
Betrachtung der Umwelt - im Unterschied zum Tier, das sich stets als
Teil der Umwelt verstand und zwischen ihr und sich kaum unterscheiden
konnte.
    Franklin Kendall wich einige Schritte zurück, als der
Abstrahlprojektor eines Vortriebsdesintegrators herumschwenkte und
sich auf den trümmerbedeckten Boden vor seinen Füßen
richtete.
    Der starke Energiestrahl rief in der Luft grünliche
Leuchterscheinungen hervor. Wo er den Boden traf, löste sich die
feste Materie in expandierende kalte Gasschwaden auf.
    Zehn Minuten später bewegten sich die Gleisketten des
Projektorträgers rückwärts. Der desintegrierende
Energiestrahl erlosch. Eine Maschine mit einem rüsselartigen
Fortsatz rollte heran. Der Rüssel senkte sich in das Loch, das
der Desintegrator geschaffen hatte. Vibrierend und fauchend holte der
Rüssel Gasreste, Schutt und Erdreich aus der Tiefe, sog es zu
einem Gebläse, von dem es etwa hundert Meter weit fortge
    schleudert wurde. Rasch türmte sich ein künstlicher
Hügel auf.
    Ein Gleiter nahte mit grotesken Sprüngen. Der Antrieb
arbeitete nicht kontinuierlich. So hing die Steuerbordseite stets
über, und der Pilot mußte vor jeder Bodenerhebung einen
Sprung vollführen.
    Franklin erkannte hinter dem Piloten zwei Mitglieder des
Stadiratkomitees. Er winkte, und das Fahrzeug hielt auf seinen
Standort zu. Nachdem es hielt, sprangen die Stadträte heraus.
    Kendall hörte sich ihre Klagen über den stockenden
Nachschub geduldig an. Nichts an seiner Haltung verriet, daß er
im Augenblick ganz andere Sorgen im Kopf hatte. Als die
Komiteemitglieder ihre Meldung beendet hatten, stellte er einige
knappe Ergänzungsfragen. Dann zeigte er ihnen einen Weg zur
Lösung auf.
    Dankbar und erleichtert bestiegen die Räte wieder ihr Gefährt
und eilten zum Lager zurück.
    „Was wollten sie?" fragte Eddie Burke und trat neben
den Freund.
    Franklin Kendall seufzte.
    „Das übliche. Eine Transportkolonne ist durch
Krankheitsfälle dezimiert worden. Da die anderen Kolonnen
ebenfalls Ausfälle haben, wußte man sich keinen Rat mehr.
Als ob ich zaubern könnte!"
    Burke lächelte.
    „Sie machten bei der Abfahrt Gesichter, als hättest du
wirklich gezaubert..."
    „Unsinn! Ich habe ihnen nur geraten, ein Hospital für
die Kranken einzurichten und die so entlasteten Ehefrauen der
ausgefallenen Männer - soweit es sich um Verheiratete handelt -
in die Transportkolonnen zu stecken."
    „Ziemlich rigoros, wie?" fragte Eddie.
    Franklin zuckte die Schultern.
    „Wenn der Mehrheit meine Anordnungen mißfallen, können
sie mich absetzen. Du weißt, daß unsere Rätedemokratie
nicht gegen den Willen der Mehrheit handeln kann. Mehrere Räte
wurden bereits abgewählt und durch bessere Leute ersetzt."
    „Aber dich hat man noch nicht abgewählt, mein Freund.
Und das hat sicher nicht nur rationale Gründe. Hier spielen
Emotionen mit; Sympathie beispielsweise."
    Der Raumkadett winkte ab.
    „Ich habe wahrlich andere Sorgen, als daß ich mir den
Kopf darüber zerbrechen würde, warum ich nicht abgewählt
wurde. Meinst du, wir finden die Transmitterstation?"
    Burke dachte einige Zeit nach. Dann blickte er den Freund seltsam
an.
    „Das ist eine komische Frage, nicht wahr! Wo ein
Transmitterf eld erzeugt wird, muß es nach den Naturgesetzen
auch eine Transmitterstation geben."
    „Schon gut!" sagte Franklin. „Ich halte nur alles
für möglich, was die Technik der Diasporer angeht."
    „Du vergleichst sie mit Gott, wie unsere Vorfahren sie
vielleicht mit Göttern verglichen haben mögen, als sie auf
der Erde landeten und ihre Macht demonstrierten." Eddies Stimme
klang vorwurfsvoll.
    „Nein!" protestierte Franklin Kendall schwach. „Ich
glaube nur, daß ihre Technik der unseren heutigen tausendfach
überlegen war. So überlegen, daß unsere Logik
überfordert wird, wenn sie Vergleiche anstellt. Das ist es."
    Der Maschinenrüssel hob sich mit einem schmatzenden Geräusch
aus der Öffnung. Ein Uktaner kletterte von dem Steuersitz des
Gerätes und eilte zu dem Loch. Er leuchtete hinein und wandte
sich dann an Kendall.
    „Wir sind durchgestoßen. Wahrscheinlich befindet sich
dort unten ein alter Verkehrsweg. Soll ich den Treppenleger
einwinken?"
    Franklin bejahte.
    Kurz darauf erschien ein kranartiges Gebilde auf zwei
Trägerfahrzeugen. Zwischen den Raupen befand sich

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