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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verblüfft.
    Wer ihn anrief, mußte doch wissen, wen er sprechen wollte.
Warum also die Frage?
    „Hier Kendall", antwortete er. Da er unter diesem Namen
auftreten sollte, konnte er schlecht einen anderen nennen.
    Er vernahm ein Geräusch, das wie heftiges Atmen klang. Dann
sagte eine rauhe Stimme:
    „Und hier spricht Rawlins. Wir kennen uns von irgendwoher,
Kendall. Seit einer Stunde zerbreche ich mir den Kopf darüber,
woher."
    „Ja ...", erwiderte Franklin gedehnt. „Ich kenne
Sie auch. Es muß etwas mit... mit... mit der VIRCHOW zu tun
haben."
    Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er wußte
schlagartig alles. Hastig unterrichtete er John. Gemeinsam riefen sie
nach den Gefährten. Sie mußten sich ebenfalls auf dieser
imaginären Welt aufhalten. Das Experiment war gelungen.
    Er lachte, als sie alle sich nacheinander meldeten. Seine
Heiterkeit rührte daher, daß keiner sich vom anderen
weiter als einen Kilometer entfernt befand.
    Rasch wurde ein Treffen vereinbart.
    Sie trafen unterhalb einer Brücke zusammen. Sie be
    ratschlagten, was zu tun sei. Jeder war mit einem anderen Auftrag
nach Sholom-4 gekommen, und ihre Aufträge überschnitten
sich so, daß sie nicht ausgeführt werden konnten.
    Sie entschlossen sich schließlich, ihre Armbandgeräte
zusammenzuschalten, damit die Umstellung auf Hyperfunk ermöglicht
wurde. Danach wollten sie einen Notruf an die Schiffe der Solaren
Flotte ausstrahlen, die außerhalb des Systems warteten.
    Aber nachdem die Geräte beieinander lagen, machten sie eine
niederschmetternde Feststellung.
    Zur Herstellung der Umstellungsbedingungen gehörten minimal
zwanzig Geräte.
    Sie jedoch hatten nur neunzehn ...
    „Fehlerauswertung!" meldete der Bildschirm über
seinen Augen. „Sie haben das zweite Spiel verloren."
    Franklin Kendall fuhr sich stöhnend über die Augen.
Wieso hatten sie das Spiel verloren, obwohl es ihnen gelungen war,
eine geistige Handlungseinheit zu bilden?
    „Sonderschaltung spricht an", signalisierte der
Bildschirm in Psycho-Lingua. „Bei Erreichung der Qualifikation
zwei erfolgt keine Angabe von Fakten. Der Spieler auf Q-2 ist in der
Lage, seine Handlungen selbst zu analysieren und den Hauptfehler zu
erkennen. Ende."
    Kendall starrte den erloschenen Bildschirm an. In das Gefühl
grenzenloser Enttäuschung mischte sich immer hartnäckiger
die Erkenntnis, warum ihr Versuch gescheitert war - scheitern mußte.
    Sie hatten ein Kollektiv gebildet. Aber zuvor waren sie bereits
eine Schicksalsgemeinschaft gewesen, und man kann nicht einige
Schicksalsgefährten am Wege stehen lassen, weil sie noch nicht
reif für das Kollektiv waren. Alle mußten mit, und alle
mußten notfalls zurückstecken, um die Zurückgebliebenen
nachzuziehen, ihnen zu helfen, das gemeinsame Ziel zu erreichen.
    Sie hatten im Grunde genommen egoistisch gehandelt. Darum hatten
sie verloren.
    Nein! Nicht ganz!
    Es war ihnen gelungen, eine höhere geistige Entwicklungsstufe
zu erreichen: die Qualifikation zwei.
    Folglich befanden sie sich auf dem richtigen Weg. Sie mußten
ihn nur konsequent weitergehen ...
    Franklin Kendall sprang auf und eilte aus seiner Behausung. Er sah
die Gefährten von allen Seiten herankommen und sein Herz schlug
höher. Das war der Beweis, daß sie auch außerhalb
der Spiele als Einheit dachten und handelten!
    Die Besprechung war kurz. Jeder war für sich allein zu der
gleichen Erkenntnis gekommen - und alle zusammen hatten einmütig
gehandelt.
    Nemor und Aschantin wurden geholt, die beiden Uktaner, die noch
außerhalb des Kollektivs standen, aber zu ihrer
Schicksalsgemeinschaft gehörten.
    Es erwies sich als schwer, den Panzer zu durchbrechen, hinter dem
sich die beiden Uktaner - psychologisch gesehen - verkrochen hatten.
Aber der erste Erfolg ihrer Gefährten brachte das Licht der
Hoffnung in ihren Geist. Es war, als würde in zwei dunklen
Kammern die unter Asche begrabene Glut von außen entfacht, bis
endlich die Flammen hervorschlugen und plötzlich von innen her
auf seltsame Weise neue Nahrung erhielten.
    Nemor und Aschantin wurden wieder zu Menschen -Menschen im
weitesten Sinne des Wortes.
    Noowee Logan schlug vor, das nächste Spiel sofort zu
beginnen, solange die Feuer der Zuversicht noch hell brannten. Die
Einsamkeit der Nacht hätte den Erfolg leicht zunichte machen
können.
    Nach einigem Zögern erklärten die anderen sich damit
einverstanden. Nicht etwa, weil sie mit einem durchschlagenden Erfolg
rechneten; das war sehr unwahrscheinlich angesichts

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