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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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des planetaren Administrators emporgearbeitet hatte.
    Die Aufgabe erforderte viel Fingerspitzengefühl und
Wachsamkeit, denn Tabelle Agron, der Administrator, genoß das
Vertrauen der Mehrheit der Bevölkerung von Sholom-4. Er hatte
seit seiner Amtsübernahme zahlreiche Reformen durchgesetzt,
darunter die Steuerbefreiung auf Lebenszeit für alle Familien,
die sich zu Neugründungen von Gemeinwesen auf dem zweiten
Kontinent von Sholom-4 entschlossen. Bisher war nur einer der beiden
Kontinente des Planeten besiedelt. Der zweite Kontinent war nicht
schlechter als der erste, aber es würde viel Schweiß
kosten, ihn zu kolonisieren. Und die Administration würde ihren
Anteil am kargen Profit verlangen. Die Reform Agrons beseitigte diese
Ungerechtigkeit. Sie trug der menschlichen Mentalität Rechnung,
die bereit war, alles einzusetzen für ein Ziel, wenn der Gewinn
nicht geteilt werden mußte. Die ersten Gruppen von Kolonisten
waren bereits unterwegs; Tausende anderer Gruppen sammelten sich.
    Franklin Kendall durfte nicht offen auf sein Ziel losmarschieren,
wenn er nicht einen planetaren Aufstand gegen das Imperium
provozieren wollte. Er würde dem Administrator Stück für
Stück aus dem Hinterhalt die Maske vom Gesicht reißen
müssen, wenn notwendig, mit den schmutzigen Mitteln der
Verleumdung, der Erpressung und der Versuchung.
    Das Schlimmste jedoch war, daß Franklin genau wußte,
diese Art des Vorgehens lag ihm nicht. Alles, was er tat, würde
er gegen seine Überzeugung tun. Er fragte sich, warum das
Flottenkommando diesem Faktor so wenig Beachtung geschenkt hatte. Man
hätte statt seiner einen Mann ohne moralische Skrupel schicken
müssen.
    Langsam begann er, seinen Fluganzug abzustreifen und die
Zivilkleidung anzuziehen. Alles, was ihn verraten konnte, vergrub er.
Danach sah er wie einer der zahllosen umherstreifenden Jäger
aus, die es auf Sho
    lom-4 gab: hohe weiche Stiefel, graugrüne Aeroplast-hose,
ausgefranstes Lederhemd, Fellkappe und außer dem Tornister eine
Shepley-Büchse, einen Jepson-Re-volver und ein langes Messer mit
breiter Klinge. Alles sah verwahrlost aus - bis auf die Waffen.
Während der Vorbereitungszeit hatte Franklin sich Haupt- und
Barthaar wild wachsen lassen; die Fingernägel waren schmutzig
und abgebrochen. Er roch, wie ein Mann eben roch, der lange Zeit in
der Wildnis gelebt hat und sich nicht täglich wusch.
    Franklin Kendall marschierte etwa eine Stunde lang durch das
dichte Unterholz des Hochwaldes, bevor er auf den Pfad stieß,
der den Informationen zufolge nach Linstonville führte, der
nächsten Handelsniederlassung von Glendon, der planetaren
Hauptstadt. In seinem Gepäck lagen zwischen kostbaren
Allinotarhäu-ten mehrere faustgroße Jettkristalle; die
stammten wirklich von Sholom-4, so daß es nicht ungewöhnlich
erscheinen konnte, wenn ein Glückspilz zufällig eine
Lagerstätte fand. Mit dem Erlös der Jettkristalle würde
er für die Begriffe des Planeten reich sein. Das verschaffte ihm
Zugang zu den höchsten Kreisen der Hauptstadt - und zugleich die
Ausgangsbasis für seinen Kampf gegen den falschen Administrator.
    Als er die Gleiterrollbahn erreichte und unter sich im Tal
Linstonville erblickte, verhielt er den Schritt.
    Er kniff die Augen zusammen. Etwas stimmte nicht. Gewiß,
bisher war alles nach Plan verlaufen, aber er hatte das fatale
Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben.
    Franklin Kendall überquerte die Rollbahn und stieg zu einem
felsigen Vorsprung, der wie eine Kanzel hoch über dem Talboden
hing. Dort setzte er sich und grübelte nach.
    Was hatte er nur vergessen? Hing es mit seinem Auftrag zusammen?
    Er schrak auf, als sein Armbandtelekom summte. Argwöhnisch
beobachtete er das Gerät. Es gehörte zu seiner Ausrüstung,
weil jeder Jäger für Notfälle ein Telekom bei sich
tragen mußte. Das war Vorschrift.
    Aber wer ihn anrufen wollte, mußte die Kodenummer seines
Geräts kennen - und niemand auf Sholom-4 kannte sie, denn er
hatte mit noch keinem Menschen Kontakt aufgenommen ...!
    Eine Falle ...?
    Kendall zögerte. Das Gerät summte hartnäckig.
    Endlich entschloß er sich, das Gespräch anzunehmen. Wer
immer seine Kodenummer kannte, mußte über seine Mission
informiert sein. Und falls Verrat im Spiel war, würde er seine
Aufgabe ohnehin nicht erfüllen können.
    Er drückte den Aktivierungsknopf. Das Summen brach ab.
    „Ja ...?" sagte Franklin tonlos.
    „Wer spricht dort?" fragte eine Stimme, die vage
Erinnerungen in Franklin hervorrief.
    Er war

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