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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Erfahrung,
daß das zweite Spiel eines Tages schlechter ausfallen mußte
als das erste. Der Spieler vermochte sich nicht mehr genug zu
konzentrieren. Nein, sie wollten nur, daß Nemor und Aschantin
die geistige Einheit des Kollektivs erlebten, um am nächsten Tag
und beim Spiel bereit zu sein.
    Sie trennten sich.
    Seltsam, dachte Franklin Kendall, während er auf seine
Behausung zuging, wir gehen auseinander, um uns zu finden.
    Eine beruhigende Klarheit des Geistes erfaßte ihn, als er in
seinem Sessel vor der Spielmaschine Platz nahm. Von der Nervosität,
die er sonst gespürt hatte, war nichts zu bemerken.
    Er lächelte.
    Wahrscheinlich lag es daran, daß sie sich diesmal ein
überschaubares und erreichbares Ziel gesetzt hatten.
    Der Bildschirm signalisierte seine Anweisungen.
    Das Spiel begann.
    Anfangs begriff Kendall nicht, was geschehen war. Er ging über
eine Rampe zu einem Raumschiff - aber er war nicht er. Er war etwas
Undefinierbares.
    Dennoch spiegelte sein Bewußtsein einen Körper wider,
der sein eigener zu sein schien. Er - oder das, was nicht er war -
betrat den kleinen Kommandoraum des Schiffes.
    Wir müssen uns beeilen, damit wir das Tor der sieben Sonnen
erreichen, bevor es sich schließt! dachten sie.
    Das, was Kendalls Anteil am „Wir" war, verstand
plötzlich.
    Dieser menschliche Körper gehörte niemandem von ihnen -
er gehörte dem „Wir" des geistigen Kollektivs!
    Franklin Kendall wußte zwar noch, daß er aus einem
Individuum kam, daß er wieder ein Individuum würde, aber
daß er jetzt nur integrierter Bestandteil eines Übergeistes
war. Die Integration war so vollkommen, daß es keine
Abgrenzungen gab. Die Elemente der geistigen Verbindung dachten als
Ganzes, nachdem die erste Verwirrung sich gelegt hatte.
    Der Körper befolgte die Befehle des Übergeistes. Das
Raumschiff startete. Rasch versank die Welt unter und hinter ihm in
der Dunkelheit des Alls.
    Voraus schimmerte der farbenfreudige Glanz der sieben Sonnen!
    Plejaden nannte man sie, entsann sich der Übergeist. Es
erschien ihm wie ein Name aus fernster Vergangen
    heit - von der gegenwärtigen Existenz durch unüberbrückbare
Abgründe getrennt.
    Der Flug fand im sogenannten Normalraum statt. Dennoch wurde die
Masse des Schiffes trotz vielfacher Überlichtgeschwindigkeit
nicht unendlich, verwandelte das Fahrzeug sich nicht in einen
Feuerball, der sich an der Reibung gestauter Mikromaterie entzündet
hatte und aufblähend zerbarst.
    Eine Stunde verging, eine zweite.
    Die Plejaden standen als glühende Scheiben im Bugschirm - und
zwischen ihnen stand eine grünlich flimmernde, zitternde Ellipse
vom Durchmesser des Solsy-stems. ..
    Der Übergeist zögerte kurz. Er wußte, daß
beim Durchflug die Auflösung drohte, und so wenig er fremdes
Leben gefährden oder vernichten durfte, so wenig durfte er das
eigene Leben vernichten. Denn die Pflicht, es zu erhalten,
beschränkte sich nicht auf das Sein außerhalb der eigenen
Existenz.
    Doch plötzlich wußte der Übergeist, daß dies
kein Spiel mehr war, sondern Realität. Was hier und jetzt
geschah, geschah unwiderruflich.
    Folglich würde es keine Auflösung ohne
Wiederver-stofflichung beim Durchflug geben. Denn das hätten die
Maschinen der Hüter des Lichts niemals zugelassen.
    Die flimmernde Ellipse wuchs rasch an, breitete sich über die
Ränder des Bugschirms aus und versank hinter ihm, lange bevor
das Schiff sie durchstoßen hatte.
    Dann kam der Durchbruch.
    Übergangslos wandelte sich die Umwelt. Der Übergeist
blieb, aber sein Körper und das Schiff und die Sterne
verschwanden spurlos.
    Und es gab keine Bewegung mehr.
    Außer einer - doch die fand innerhalb des Übergeistes
statt.
    Er war Bestandteil des Universums - und das Universum war in ihm!

5.
    Er fragte sich, ob er das, was in ihm war, zu kontrollieren
vermochte.
    Nein! schloß er. Denn dann müßte ich das geworden
sein, was man als den Allmächtigen bezeichnet. Und wenn es einen
Allmächtigen gibt, ist er nicht geworden, sondern war immer und
würde immer sein.
    Welche Möglichkeiten besaß er aber dann?
    Dem Übergeist wurde klar, daß seine gegenwärtige
Existenzform nicht anhalten würde. Er war - seines Trägerkörpers
beraubt - auf eine höhere Warte gehoben worden, und während
dieser Phase diente ihm das ganze Universum als Trägerkörper.
    Aber er konnte es nicht steuern. Deshalb - die Erkenntnis fiel
schwer - würde sein Verweilen nicht länger sein als die
Schwingungsphase eines Atoms. Es kam ihm lediglich

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