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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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erbost. „Man
kann doch Kollektive nicht einfach gründen. Sie müssen
organisch heranwachsen, sich aus niederen Formen des Zusammenwirkens
bilden. Hoffentlich wendet man wenigstens keinen Zwang an."
    „Keinen physischen...", antwortete Noowee Logan
zögernd. „Meinst du wirklich, es sei falsch?"
    „Natürlich ist es falsch." Franklin seufte. „Aber
lassen wir die Uktaner aus den eigenen Fehlern lernen. Allerdings
wird die Gesellschaftsstruktur dabei gründlich ruiniert werden,
denn der Versuch muß scheitern. Na ja, vielleicht merkt man
rechtzeitig, worauf man sich da eingelassen hat. Wir dürfen uns
jedenfalls nicht einmischen. Dann würde nämlich jeder
glauben, wenn wir nicht gewesen wären, hätte man Erfolg
gehabt."
    Eddie Burke grinste.
    „Ich sehe bereits, daß wir demnächst als Retter
in der Not hier aufkreuzen werden!"
    Kendall winkte wütend ab.
    Er wandte sich um und sprang in den Antigravschacht. Sie hatten es
anfangs sehr schwer gehabt. Aber immer war er irgendwie von der
großen Aufgabe beseelt gewesen, hatte in reinem Idealismus an
den Aufbau einer idealen Gesellschaft geglaubt. Und nun mußte
er erkennen, daß die Unzulänglichkeit intelligenter Wesen
und ihre Ungeduld die ersten Fehlschläge heraufbeschworen. Nein,
Kosmopolis würde kein Utopia werden!
    Er merkte kaum, daß er in den wartenden Gleiter stieg. Erst
als Burke ihm die Hand auf den Arm legte, erwachte er aus seinem
Wachtraum.
    „Enttäuscht?" fragte Burke.
    Kendall nickte.
    Eddie Burke lachte.
    „Du bist nur enttäuscht, weil deine Hoffnungen sich zu
weit von der Wirklichkeit entfernt hatten, mein Freund. Kosmopolis
soll schließlich nicht ein neuer Garten Eden voller weiser
Wunderknaben werden, sondern ein lebender Organismus. Erst die
Widersprüche führen zur Evolution."
    „Wahrscheinlich hast du recht", murmelte Kendall.
    Der Gleiter hielt vor der Rampe des Raumschiffs. Franklin Kendall
war etwas enttäuscht. Er hatte irgend etwas Unvorstellbares
erwartet, aber nicht eine gewöhnliche Antischwerkraf trampe.
    Nun, auch die Götter kochen nur mit Wasser! dachte er
sarkastisch.
    Der Uktaner, der den Gleiter gefahren hatte, kehrte sofort um,
nachdem die Terraner ausgestiegen waren. Von ihren engeren Freunden
hatten sie sich bereits verabschiedet.
    Noch einen letzten Blick warf Kendall zurück, dann trat er
auf die Rampe.
    Im nächsten Augenblick stand er in der Zentrale des Schiffes
und ruderte wild mit den Armen, um sein scheinbar verlorenes
Gleichgewicht wiederzufinden.
    „Köstlich!" sagte Omar Hawk. „Natürlich
hatten Sie eine gewöhnliche Rampe vermutet und in abfälligen
    Gedanken geschwelgt. Daher erlaubte ich mir die kleine Einlage;
erst wollten wir Sie ganz normal an Bord kommen lassen. Primitive
erschrecken nämlich meist über unseren Schnelleinstieg."
    Kendall starrte den Oxtorner zornig an. Sein Zorn schwand jedoch,
als er sah, daß der andere ihn nur aufzog. ..
    „Na schön!" antwortete er. „Die Überraschung
ist Ihnen gelungen. Oder haben Sie noch mehr davon?"
    Jemand nieste laut. Unwillkürlich und ohne zu überlegen,
sagte Franklin „Gesundheit", was Hawk und Lun zum Lachen
reizte.
    Ein achtbeiniges Ungeheuer strich an Omar Hawks Beinen entlang und
nieste abermals.
    „Ist das ... der ... Okrill?" stammelte Burke.
    Hawk nickte. Er tätschelte das breite Maul des Tieres.
    „Hih, Sherlock! Gut gemacht."
    Baar Lun warf einen Blick auf den Chronographen.
    „Sind alle Passagiere anwesend?"
    Kendall blickte sich um.
    Ja, sie waren alle da: Roger, Eddie, Noowee, John und Lyra.
    „Ja, Sir!" erwiderte er.
    „Dann nehmen Sie bitte Platz", gab Baar Lun zurück.
„Der Bequemlichkeit halber. Das Schiff ist bereits aus dem
System heraus."
    Die Terraner wirbelten herum und starrten ungläubig auf den
Panoramaschirm, der ihnen ein Meer von Sternen zeigte, die vor dem
Schiff explosionsartig auseinanderstrebten und hinter ihm wieder
verschmolzen.
    Von Uktan und seiner Sonne war nichts mehr zu sehen.
    „Phantastisch!" entfuhr es Noowee Logan.
    „Ja, es ist recht gut", gab Lun zu. „Im Vergleich
zum Ewigkeitsschiff allerdings sind wir ziemlich langsam."
    „Paß auf, Baar!" sagte Hawk. „Bringe das
Sicherungssystem von Sol nicht durcheinander!"
    „Sind wir schon da?" fragte Kendall ungläubig. Er
sah auf seine Uhr. „Wir sind doch erst eine halbe Stunde
unterwegs."
    „Ich sagte ja, wir sind langsam", warf der Modul ein.
    Franklin bemerkte erst jetzt, daß weder Hawk noch Lun
irgendwelche Instrumente bedienten.

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