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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Daumen preßte
sich wie von selbst auf den Auslöser.
    Ein häßliches Geräusch wie von zerreißendem
Stoff. Der Kolben des Schockers ruckte in der Hand. Vier Gesichter
verschwanden wie weggeblasen. Ein wütender Schrei gellte auf.
Stoke drehte die Hand zur Seite. Der Schrei verwandelte sich in
angstvolles Stöhnen und erstarb.
    Stoke wirbelte herum und floh.
    Zwei Türen, erinnerte er sich. Durch einen kurzen, schmalen
Gang gelangte er in die Garage, in der der Gleiter stand. Das
Fahrzeug schien ihn einzuladen, aber er hielt sich nicht auf. Eine
dritte Tür glitt vor ihm zur Seite. Er stand im Freien. Es war
heiß und dunkel, aber am Horizont war buntes Leuchten von den
hunderttausend Lampen der Stadt.
    Er rannte durch einen Garten. Eine niedrige Mauer stellte sich ihm
in den Weg. Er setzte darüber hinweg, elegant und kraftvoll, wie
niemand es ihm zugetraut hätte. Hinter ihm wurden Stimmen laut.
Er stand auf der Straße und schwang herum. Den Schocker hatte
er gegen den Blaster ausgetauscht. Ein fauchender, weitgefächerter
Glutstrahl schoß auf das Haus zu. Jemand schrie voller Schmerz.
    Stoke lief die Straße entlang. Er war frei, aber seine Lage
war nicht weniger verzweifelt als zuvor. Er hatte kein Fahrzeug. Er
wußte nicht, wo er war, und außer dem Leuchten am
Horizont hatte er kernen Anhaltspunkt, der ihm die Richtung wies. Mit
dem Gleiter würden sie ihn in ein paar Minuten eingeholt haben.
    Es sei denn, er nahm einen Weg, auf dem sie ihm nicht folgen
konnten.
    Er sah sich um. Die Straße entlang lagen niedrige, höchstens
zweistöckige Kuppelgebäude, breitbasig im Vergleich zu
ihrer Höhe, die Häuser wohlhabender Aniter. Großzügig
angelegte Gärten bildeten einen angemessenen Rahmen.
    Die Entscheidung war nicht schwer zu treffen. Stoke wechselte zur
rechten Straßenseite hinüber und war im Begriff, sich über
eine niedrige Vorgartenmauer zu schwingen, als er vor sich das
Geräusch eines Fahrzeuges hörte.
    Der gedrungene, runde Aufbau eines Bodengleiters schälte sich
aus der Finsternis. Stoke hatte den Blaster noch in der Hand. Er war
seiner Sache nicht sicher. Das Fahrzeug kam aus der falschen
Richtung, um von Verfolgern bemannt zu sein - es sei denn, sie hätten
in aller Eile einen großen Bogen geschlagen, um ihn von der
Seite her zu fassen, von der er keine Gefahr erwartete.
    Seine Muskeln spannten sich unwillkürlich, als der Gleiter
bremste und unmittelbar vor ihm zur Ruhe kam. Ein Fenster glitt nach
unten, und ein Kopf mit bemerkenswert dichtem und unordentlichem
Haarwuchs kam zum Vorschein.
    »Unsichere Zeiten, wie?« bemerkte eine spöttische
Stimme auf Interkosmo. »Sie sehen so aus, als brauchten Sie
jemand, der Ihnen den Heimweg zeigt. Stecken Sie das Ding dort weg
und steigen Sie ein!«
    Das Aufheulen eines Motors weiter oben an der Straße wischte
Stokes Bedenken beiseite. Er zwängte sich durch das hastig
aufgefahrene Luk. Noch bevor er sich anschnallen konnte, hatte sein
Chauffeur das Fahrzeug abgehoben und halb gewendet. Mit rascher
Handbewegung schaltete er auf Vorwärtsschub und schoß mit

    einem gewagten Satz über die Mauer hinweg, die Stoke eine
Minute zuvor auf weniger elegante Art zu nehmen gedacht hatte.
    »Morgen werden sie über ein paar abgeknickte Büsche
und Sträucher jammern«, lachte der Haarige, der genau zu
wissen schien, worum es ging, »aber das soll uns heute abend
nicht stören, nicht wahr?«
    Stoke antwortete nicht. Im schwachen Widerschein des
Armaturenbrettes studierte er seinen Retter, der seinerseits alle
Aufmerksamkeit auf die Lenkung des Fahrzeuges konzentrierte. Er
überquerte in geringer Höhe und mit einem Minimum an
Triebwerksleistung eine Reihe von Gärten und eine Serie schmaler
Straßen, die die Grundstücke voneinander trennten. Nach
etwa zehn Minuten bog er auf eine hell erleuchtete
Hauptverkehrsstraße ein. Er nahm die Richtung stadteinwärts.
Stoke bemerkte, wie seine Schultern herabsanken, als er auf
Funksteuerung schaltete und sich in seinen Sitz zurücklehnte. Es
war gut zu wissen, daß auch er der Gefahr nicht wirklich mit
der naiven Sorglosigkeit gegenübergestanden hatte, die er
vorzutäuschen sich bemühte.
    Er war groß, soweit Stoke das beurteilen konnte, und
kräftig, jedoch schlank. Er trug Kleidung von jenem
nichtssagenden Schnitt, der ebenso gut von der Erde wie von An'An
stammen konnte, die Farben waren jedoch typisch anitisch. Er war,
wenigstens in Stokes Augen, sorgfältig gekleidet, und das
unordentliche Haar bildete

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