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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Barone und Ritter, die sich bei der Stimmabgabe
gewöhnlich nach ihrem Herrn richten. Fällt Tulli, so fällt
Hiro.«
    Er hob sein Glas mit einem entschlossenen Ruck und trank es leer.
    »Sie sind politisch interessiert«, bemerkte Stoke.
Ohlen nickte mit Nachdruck.
    »Natürlich bin ich das. Schließlich geht es für
Leute wie mich um den eigenen Hals. Die Fürsten von Nal sind
Unisten. Wenn sie bei der nächsten Wahl ihren Kandidaten
durchbringen, wird es auf An'An bald keine reinblütigen Terraner
mehr geben.«

    »Sie«, sagte Stoke und betrachtete angelegentlich sein
Glas, »haben die Absicht, etwas dagegen zu unternehmen.«
    Ohlen nickte ein zweites Mal. »Darauf können Sie sich
verlassen.«
    Es war nicht die Antwort selbst, die Stoke Derringer beeindruckte,
sondern der entschlossene Ernst, der aus Greg Ohlens Stimme sprach.
    Am nächsten Morgen suchte er den Gouverneur auf. Er hatte
sich inzwischen in einem anderen Hotel einquartiert, weil er nicht
wußte, wie viele Leute des Oen-Hara-Kolo-Personals mit Lang
Riesner unter einer Decke steckten. Seine neue Unterkunft nannte sich
ohne weitere Umschweife Gela Uun, Gasthaus, war weniger feudal als
der Palast der westlichen Stadtmitte und vermittelte dem neuen Gast
allein aus diesem Grunde ein verstärktes Gefühl des
Zu-Hause-Seins.
    Der Besuch beim Gouverneur war notwendig - erstens, weil jeder
Agent des Sicherheitsdienstes, der auf einer fremden Welt eingesetzt
wurde, sich beim Gouverneur zu melden hatte, und zweitens, weil der
Gouverneur der einzige war, der dem Agenten auf unauffällige Art
und Weise Zutritt zum königlichen Palast verschaffen konnte.
    Stoke lernte in Gej Heinoman, dem Gouverneur, einen etwas
vertrockneten, seiner Würde voll bewußten Mann mittleren
Alters kennen. Heinoman war der Typ des Diplomaten, der auf eine Welt
geschickt wurde, von der jedermann eine ruhige, sorgenfreie
Entwicklung erwartete. Er hatte seinen Posten auf An'An seit mehr als
zwanzig Jahren inne, und die Besorgnis, die man bezüglich An'An
seit jüngstem in Terrania empfand, war noch nicht intensiv
genug, um Heinomans Abrufung und seine Ersetzung durch eine
energievollere Persönlichkeit zu rechtfertigen.
    Heinoman war kaum größer als Stoke, dafür jedoch
schlank und gepflegt, äußerst korrekt gekleidet und
korrekt bis zum i-Tüpfelchen auch in seiner Ausdrucksweise. In
den ersten zwanzig Minuten der höflichen Unterhaltung war
Heinomans Erster Sekretär, ein junger, vielversprechender
Diplomat namens Keik Cobol, zugegen. Wie es seiner Rolle entsprach,
hielt Cobol sich im Hintergrund und sagte kaum ein Wort, es sei denn,
es wurde von einem der Akteure des Zeremoniells direkt angesprochen.
Cobol war klein und stämmig gebaut. Der Schädel wirkte im
Vergleich zur Körpergröße überdimensioniert.
Cobol hatte scharfe, dunkle Augen und sorgfältig gestutzten,
pechschwarzen Haarwuchs. Er machte den Eindruck
überdurchschnittlicher Intelligenz, und Stoke war, nachdem er
ihn nur wenige Minuten beobachtet hatte, überzeugt, daß er
sich innerhalb weniger Jahre in diplomatischen Kreisen einen Namen
machen werde.
    Erst nachdem Cobol sich entfernt hatte, brachte Stoke das Gespräch
auf sein eigentliches Anliegen. Heinoman wußte
selbstverständlich, aus welchem Grund er hier war, und hatte die
Anweisung erhalten, ihm nach Kräften behilflich zu sein.
Aufgrund seiner Einschätzung des Gouverneurs hielt Stoke es
weder für ratsam noch nützlich, Heinoman von seinem
nächtlichen Abenteuer zu berichten. Er behauptete, er habe die
ersten Stunden seines Aufenthalts aufAn'An ruhig verbracht, und
erkundigte sich dann nach der Möglichkeit einer Audienz bei
Hiro.
    Heinoman machte ein bedenkliches Gesucht.
    »Ich verstehe, daß eine solche Begegnung für die
Erfüllung Ihres Auftrages wichtig ist«, gab er zu. »Aber
ist es denn nötig, solche Eile zu entfalten?«
    Stoke gab zu bedenken, daß er um so mehr Aussicht auf Erfolg
hatte, je intensiver er mit dem König zusammenarbeitete, und daß
die Zusammenarbeit um so intensiver sein würde, je eher er Hiro
kennenlernte.
    »Das ist wahr«, gestand Heinoman. »Aber es gibt
da gewisse Schwierigkeiten.«

    Die Schwierigkeiten, stellte sich schließlich heraus,
bestanden darin, daß Hiro vor kurzem sämtliche für
die nächsten zwei Wochen anberaumten Audienzen abgesagt oder
verschoben hatte. Niemand kannte den Grund, aber es war offenbar
gewesen, daß der König seit jüngstem oft unterwegs
war.
    »Gerade heute«, erklärte der Gouverneur,

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