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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und gelangte schließlich
in ein Gemach, dessen akustische Charakteristiken darauf hinwiesen,
daß es nicht übermäßig groß und mit
reichlichem Mobiliar ausgestattet war.
    Man drückte ihn in einen Sessel, dessen plastometallene
Armstützen sich unangenehm kühl anfühlten.
    Er erinnerte sich an den Namen, den Riesner genannt hatte.
Scheherezade. Eine Straße? Wohl kaum. Auf An'An trugen die
Straßen anitische Namen. Eher eine Kodebezeichnung, eine
Adresse, die nur dem Eingeweihten verständlich war.
    Eine Stimme, die Stoke noch nicht gehört hatte, sagte:

    »Wir haben keine Zeit zu verlieren. Ich bin nicht sicher, ob
er uns etwas vormacht oder nicht. Genkin, mach dich an dieArbeit.«
    Von irgendwoher kam ein zustimmendes Geräusch, fast wie ein
Grunzen. Stoke hörte metallisches Geklapper, dann schob sich ihm
etwas Kühles, Hartes über den Schädel. Er wußte,
daß er seinen Auftrag auf An'An verspielt haben würde,
wenn ihm nicht im Laufe der nächsten zwei Minuten eine
brauchbare Idee kam.
    »Das ging einfacher, als ich dachte«, sagte die Stimme
mit hörbarer Erleichterung. »Der Mann ist gefährlich.
In zwei oder drei Tagen hätte er die Sache über Tulli
erfahren, und von da an hätten wir bis zum Hals in
Schwierigkeiten gesteckt.«
    Stoke hörte nur mit halbem Ohr zu. Er war mit anderem
beschäftigt. Er wußte, was sie vorhatten. Der Kopfputz,
der ihm kühl und hart gegen Stirn und Schläfen drückte,
war der Projektor eines altmodischen Hypnosegerätes. Der Feind
schickte sich an zu vervollkommnen, was er mit der primitiven Falle
im Hotel in die Wege geleitet hatte. Vier oder fünf Minuten
unter dem Einfluß des Projektors, und Stoke Derringer würde
für die Dauer seines Aufenthaltes auf An'An ein ferngesteuerter
Kretin sein anstatt ein Spitzenagent des Sicherheitsdienstes.
    Aber es gab nichts, was er dagegen unternehmen konnte. Er wußte
nicht einmal, wie der Raum aussah, in dem er sich befand. Er besaß
seine Waffe noch, aber er wußte nicht, wohin er sie richten
sollte. Er saß wie auf einer Zielscheibe. Eine einzige falsche
Bewegung, und sie schossen ihn überden Haufen.
    Hinter ihm begann ein Gerät zu summen. Er gab alle Hoffnung
auf.
    Und dann, als sich wider alle Vernunft und Wahrscheinlichkeit doch
ein Weg zur Rettung öffnete, verlor er wertvolle Sekunden, weil
er zu verwirrt war, um glauben zu können, was ihm geschah.
    Die Stimme sprach mitten aus seinem Bewußtsein.
    »Die Zeit drängt, Freund. Nach meiner Schätzung
haben sie dich jetzt schon unter der Haube. Wir haben nur noch einen
Trumpf in der Hand, und der wird so gespielt...«
    Ein Telepath, schoß es Stoke durch den Kopf. Ein Telepath,
der seine Lage kannte und ihn retten wollte. Ein Telepath aufAn'An?
    Die Stimme ließ ihm keine Zeit.
    »Ich werde gleichzeitig zu ihnen allen sprechen. Sie haben
das noch nie mitgemacht und werden ziemlich durcheinander sein. Vier
oder fünf Sekunden absolute Verwirrung, das müßte dir
genügen, um freizukommen. Ich hoffe, du hast eine brauchbare
Waffe in der Tasche. Schieß, so schnell du kannst. Um die Kerle
ist es nicht schade.«
    Das Summen hinter Stoke wurde intensiver. Von dem Metallring ging
ein unangenehmes Prickeln aus, als peitschte ihm eiskalter Regen in
mikroskopischen Tröpfchen gegen die Stirn.
    »Zähl leise bis zehn, Freund«, sagte die Stimme.
»Dann geht's los.«
    Stoke spannte die Muskeln und begann zu zählen. Er hatte nur
dann eine Aussicht, wenn es ihm gelang, den Projektor und die Binde
im Verlauf der ersten Sekunde abzustreifen. Zweifel sprang ihn
plötzlich an, hartnäckig und nagend. War die telepathische
Stimme eine zweite, geschicktere Falle?
    ... neun ... zehn ... Nichts ... ?
    Ein überraschter Aufruf. »Was ... ?«
    Eine zweite Stimme. »Wer hat das gesagt?!«
Stimmengewirr. Die Verwirrung war hergestellt.
    Stokes Hände schossen in die Höhe. Der Ring des
Projektors leistete kaum Widerstand. Stoke zog den Kopf ein und glitt
darunter hervor. Die Binde war

    hartnäckiger. Er schob sie nach oben, aber der unzerreißbare
Stoff schnitt ihm in die Haut, stellte das Blut ab und brachte den
Schädel zum Dröhnen. Er riß und zerrte.
    Jemand schrie:
    »Heh, dort! Paß auf... «
    Das galt ihm. Ein letzter, entschlossener Ruck. Die Binde fiel.
Helligkeit brannte ihm in den Augen. Die Waffe lag ihm plötzlich
in der Hand, ohne daß er sich erinnerte, nach ihr gegriffen zu
haben. Vor ihm waren vier, fünf, sechs Gesichter mit großen,
verwirrten Augen. Die Hand ruckte nach oben,

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