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PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe

PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe

Titel: PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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umstehenden RobotMenschen,
die ans Überraschung vor diesem ungewohnten Gefühlsausbruch
in ihrer Arbeit innehielten und irritiert in die undurchdringliche
Dunkelheit starrten.
    Erst der Aufschrei eines Arbeiters ließ Breg zur Besinnung
kommen — er war von der rotierenden Peitsche getroffen worden.
    „Es ist nichts weiter“, konstatierte Breg, nachdem er
sich über den Arbeiter gebeugt hatte, der halb im Sumpf lag und
sich vor Schmerzen wand.
    Breg zog ihn auf eine Felsenerhöhung und überließ
ihn dem Aufseher, der gerade erschien, um ihn abzulösen.
    Breg verließ die Nährmittelanlagen und suchte den
Umkleideraum auf. Dort entledigte er sich der Infra-Brille, der
hüfthohen Schutzstiefel, der Peitsche und des Arbeitskittels. Er
behielt nur seine Shorts und den Waffengürtel an.
    Er hatte es eilig, in den Bau hinaufzukommen, deshalb verzichtete
er auf eine Dusche. Er holte die Bluse aus dem Spind, die früher
einem Leutnant der terranischen Flotte gehört hatte. Die
leichten, aber überaus haltbaren Stiefel mit den Profilsohlen
hatte Breg vor einem Jahr, zu seinem fünfzehnten Geburtstag, von
Fen bekommen.
    Es war ungewöhnlich, daß jemand bereits mit sechzehn
Jahren zum Bergungsteam einberufen wurde.
    Als Breg vollständig angekleidet war, betrachtete er sich
prüfend im Spiegel. Er sah gut aus, das hatte ihm Silja, seine
Mutter, bestätigt, und seine Freundin Coinie hatte es ebenfalls
angedeutet.
    Das dichte schwarze Haar umrahmte ein kantiges Gesicht, in dem der
Mund gerade den richtigen mildernden Kontrast zu den harten,
stechenden Augen bildete; die Schultern waren breit, die Arme
muskulös.
    Breg holte tief Luft, so daß sich die Bluse über dem
mächtigen Brustkorb spannte und aus den Nähten zu platzen
drohte. Dann machte er sich auf den Weg.
    Er kam an den Wachtposten vorbei, bestieg die Aufzugskabine und
ließ sich die hundert
    Meter hinauf zum Bau befördern. Noch während er die
zweite Kontrollstelle passierte, kam ihm die Idee, zuerst Coinie
aufzusuchen, um ihr die Neuigkeit zu überbringen.
    Im Laufschritt durchquerte er die Vorratskammer AXIDES, passierte
nacheinander die Lagerhallen PERSEUS, ANTIMON und LUNA 318 —
alles Fragmente ehemaliger Frachtraumschiffe, die nun Bestandteile
des Baues waren. Schließlich kam er in die Wohnsektion und
verlangsamte seine Geschwindigkeit. Er wollte Coinie nicht außer
Atem gegenüberstehen.
    Die Wohnsektion war ein riesiger Komplex und war in einer Kuppel
mit einem Durchmesser von 1000 Metern und einer Höhe von zirka
200 Metern untergebracht. Nur wenige wußten, daß es sich
bei der Kuppel um die obere Schale eines diskusförmigen
Großkampfschiffes der Blues handelte, das an dieser Stelle
abgestürzt war. Die meisten der Trennwände und
Inneneinrichtungen waren abgetragen worden, so daß nur noch die
starken Träger und Stützen wie abgenagte Gerippe in dem
verbliebenen Hohlraum standen.
    Die Wohnräume selbst bestanden aus Kabinen, die von den
verschiedensten Passagier- und Kriegsschiffen zusammengetragen und in
wildem Durcheinander aneinandergereiht oder übereinandergebaut
worden waren. Die so entstandenen Straßen, Korridore und Plätze
trugen die Namen jener Schiffe oder jener Schiffsteile, von denen die
angrenzenden Fragmente stammten.
    Coinie wohnte in Ex-1634, einem ehemaligen Laboratorium, das sie
sehr geschickt umgebaut und mit dm sanitären Anlagen aus dem
Luxusraumer EPIPHÄDIS gekoppelt hatte. Nicht viele im Bau
besaßen ein EPIPHÄDIS-Bad. Coinie sollte durch Protektion
dazu gekommen sein.
    Breg erreichte Ex-1634, als Coinie gerade vom Dienst heimkam. Sie
trug noch die Jägeruniform, die sehr an die Kleidung der
USO-Spezialisten erinnerte, aber ganz andere Borten und Rangabzeichen
besaß.
    Sie war müde und erschöpft, aber sie lud Breg auf einen
„schnellen Drink“ ein. Als er ihr dann jedoch von seiner
Einberufung zum Bergungsteam erzählte, wollte sie ihn nicht so
schnell gehen lassen. Aber Breg küßte sie nur brüderlich
auf die Wange und verabschiedete sich.
    „Bringst du mir ein Souvenir mit?“ rief sie ihm nach.
    Er grinste. „Was hättest du denn gerne?“
    „Einen Roboter“, sagte sie ernsthaft. „Einen
richtigen positronischen Roboter, nicht so eine von den menschlichen
Attrappen, wie du sie zu beaufsichtigen hast.“
    Er versprach, sein Möglichstes zu tun, obwohl er wußte,
daß er ihr diesen Wunsch nie erfüllen konnte.
Positronische Roboter wurden viel zu selten erbeutet, und die wenigen
gingen ab ins

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