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PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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„Ein Händler, der
mit Wissen handelt. "
    „Großer-Mann-Atlan", sagte er umschreibend. „Du
handelst mit Wissen?"
    „Ich handle zu sehr günstigen Preisen", sagte ich.
„Für die Freundschaft von Königen verkaufe ich etwas,
mit dem man das gesprochene Wort für immer und ewig festhalten
kann. "
    Seine Hand schien meine Schulter zermalmen zu wollen. Er besaß
Bärenkräfte und begriff anscheinend blitzschnell.
Offensichtlich hatte ich in der Wahl meines vorläufigen Zieles
mehr Glück gehabt, als ich erwartet hatte.
    „Darüber müssen wir sprechen", sagte er.
    Ich deutete auf das Lager, aus dem einige schräge, fette
Rauchsäulen aufstiegen. Es war etwa eineinhalbtausend Meter von
uns entfernt. Die Tiere waren in Schrittempo zurückgefallen, die
Räder machten leise Geräusche. Neben uns hechelte der
Pseudowolf.
    „Sicher. Später - wenn du den Hörnern das Zeichen
gegeben hast, daß die Jagd vorbei ist. "
    „Im Lager, Atlan-gal", sagte er. „Berichte mir
von dir. "
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Zuerst werde ich deine Wunde versorgen, dann werden
    wir uns waschen, und dann erst, beim Essen, werden wir sprechen. "
    Seine Augen unter buschigen Brauen, die verklebt waren von Schweiß
und Sand, von Blutspritzern überkru-stet, funkelten mich an.
    „Ich will, daß du gleich sprichst. "
    Ich lächelte kurz und sagte:
    „Ich will es nicht, Nedaba-an. Und du wirst es nicht ändern
können. "
    Er drehte sich erstaunt herum, musterte mich, soweit es der enge
Raum zwischen den Seitenwänden zuließ, drohend von oben
bis unten, dann rammte er mit seiner Schulter gegen mich, preßte
mich gegen das Geflecht aus federndem Holz und bog meinen Arm nach
hinten. Der Zügel straffte sich, und die Tiere blieben stehen.
Der König riß den Dolch aus der Scheide am Unterarm und
hob ihn an, die Spitze wies gegen mein Kinn. Ich lachte noch immer,
setzte einen uralten arkonidischen Hebelgriff an und schlug mit drei
Handkantenschlägen zu. Der Arm des Herrschers wurde gelähmt,
der Dolch fiel herab und verfing sich im Stoff meines Rockes, dann
überschlug sich der Stadtkönig von Uruk und fiel rückwärts
aus dem Wagen. Shyrkal wartete auf das Schnappen meiner Finger, dann
stürzte er sich über Nidaba-an und berührte den bloßen
Hals des Königs mit den schneeweißen Fängen.
Nidaba-an wagte es nicht, sich zu rühren, und in seine Augen
trat ein Ausdruck, der nicht Angst war, aber sehr tiefe Verwunderung
ausdrückte.
    „Gut", sagte er. „Mächtiger Mann Atlan - du
bist mutiger, stärker und schneller als ich."
    Ich stieg vom Wagen und setzte mich auf die Kante des Korbes.
    „Sieh, Nidaba-an, Sohn des Ga-ur, der zwölf mal hundert
Jahre geherrscht hat. Ich bin ein sehr mächtiger König in
einem Land, das du nicht kennst. Mir gehorchen, wie du sehen kannst,
sogar die goldenen Wölfe meiner Steppen. Ich komme und rette
dich vor den Fängen der Löwin, nahe mich dir in
Freundschaft, und du hebst die Waffe gegen mich. Das ist, Herrscher
über Urukus Mauern, kein königlicher Zug. Du sagtest, du
wärest mein Freund."
    Zwischen den Kiefern des Wolfes hervor gurgelte er:
    „Das ist wahr, Atlan... !"
    Ich blieb ernst, klaubte meinen Dolch auf, säuberte ihn an
dem riesigen Mantel, der zusammengerollt am Boden ies Wagens lag und
durch einen Riemen gehalten wurde, and steckte ihn zurück.
    „Dein Wort wechselt schneller als die Wolken am Himmel",
sagte ich. „Aber meine Klugheit ist ewig wie die Sterne der
Nacht. "
    „Wolken gibt es auch in manchen Nächten", keuchte
der König. „Befiehl deinem Wolf, daß er mich... "
    „Langsam", erwiderte ich. „Es ist unköniglich,
zu eilen, außer in der Schlacht oder auf der Jagd. Ich sage dir
das:
    Ich bin dein Freund.
    Ich bin nicht gekommen, um dich aus dem Thron zu werfen, nicht, um
dein Volk zu beherrschen oder dir ein Körnchen Gold zu stehlen.
Siehe, alles das habe ich selbst und mehr als du. Ich bin gekommen,
um dir zu berichten, auf welche Weise man nicht nur ein Volk, sondern
auch über die Natur herrschen kann, ohne Anu und Enlil, den
Himmelsgott und den Länderherrn aller Reiche zu beleidigen.
Glaubst du mir?"
    Ich ging freiwillig das Risiko ein, daß er mir, mit
Nachdruck durch Shyrkals Gebiß unterstützt, alles glauben
würde. Ich konnte nicht anders: Ich hörte schon die Räder
und die Rufe der anderen Gespanne. Ich schnappte mit den Fingern, und
der Wolf sprang zurück. Schweigend, mit einem Gesicht, aus dem
alles Blut gewichen war, stand Nidaba-an auf.
    „Freunde?"

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