Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Mittel.
Die Düse mit den nadelfeinen Öffnungen wurde an der
Halsschlagader angesetzt, dann zischte die medikamentöse Lösung
durch die dunkle Haut Nida-ba-ans. Ich richtete mich auf.
    „Das war es', sagte ich und schnippte mit den Fingern.
    Sekunden später drängte sich der Wolf vor mir durch eine
Zeltfalte.
    „Shyrkal - du bewachst mich!"
    Ich erwartete kein Zeichen der Zustimmung, da der Robot dafür
nicht eingerichtet war. Am Lagereingang wurden jetzt die riesigen
Steinbockhörner geblasen; ein Chor dunkler, hallender Töne
klang über die Ebene der toten Löwen.
    Dann sah ich, wie Nidaba-an die Augen öffnete.
    „Die Wunde - ich spüre nichts mehr!" stammelte er.
    Ich blieb breitbeinig vor ihm stehen. Er sollte wissen, daß
ich eine Macht repräsentierte, die er nicht zur Seite schieben
konnte.
    „Das meinte ich", erwiderte ich ungerührt, „als
ich sagte, ich handle mit Kentnissen. Deine Wunde ist morgen abend
geheilt. "
    Ich schloß die Tasche wieder, nachdem ich die
Injektionspistole eingewickelt hatte.
    „Die Jagd ist vorbei", sagte er und richtete sich auf.
„Das Mahl wartet auf uns. "
    Ich nickte.
    „Wo kann ich mich waschen?" fragte ich.
    „Hinter dem Zelt. Dort sind Bottiche voller Wasser und
Tücher. Sie gehören mir, also gehören sie auch dir. "
    Als ich schnell auf den rückwärtigen Eingang des Zeltes
zuschritt und die Bahn der wertvollen Felle zur Seite riß, fing
ich einen langen, nachdenklichen Blick Nidaba-ans auf.
    Du hast gewonnen, weil du ein gutes Spiel gespielt hast, sagte
mein Extrasinn.
    Ich hatte den gleichen Eindruck.
    Man hatte eine Anzahl weißer, glattgehobelter Bretter auf
kantigen Steinen zu einem Fünfeck zusammengestellt. Hinter den
Brettern befanden sich Reihen kleiner Schemel, meist mit drei Füßen,
aus Holz und teilweise mit lederbezogenen Kissen belegt. In riesigen
Tonschüsseln wurden Speisen herangebracht, Tonbecher und Krüge
aus kaltgehämmertem Kupfer standen auf den primitiven Tischen.
Es war deutlich zu sehen, daß nur die Löwenjagd imstande
war, die gegeneinander rivalisierenden Stadtkönige friedlich zu
sehen.
    Sklaven und Sklavinnen, die an den kupfernen Ringen um den Hals zu
erkennen waren, würden bedienen. Es roch nach Gazellenbraten und
nach jenem Bier, das aus gekautem, vergorenem Getreide hergestellt
worden war. Stimmen wurden laut.
    Der Dialekt derer von Uruk klang wie das Poltern schwerer Steine
und war einigermaßen gut verständlich. Die Männer von
Mipur bellten wie Schakale, und die kehligen Laute der Soldaten und
des Herrschers von Larsa mischten sich mit dem röchelnden Idiom
aus Lagash. Soldaten rannten umher, und der Innenraum zwischen den
Zelten füllte sich. Man bestaunte mich, berührte mich
vorsichtig und scheu an meinen Gewändern und sah weg, wenn ich
denjenigen musterte. Ich ging durch eine Gasse, die sich öffnete
und hatte den Griff des Dolches in der Hand. Neben mir ging
steifbeinig und mit aufgerissenem Rachen Shyrkal. Ich erreichte
meinen Wagen.
    Ein dichter Kreis umlagerte ihn.
    „Zurück, Männer!" sagte ich laut und
nachdrücklich, aber mit einem freundlichen Unterton.
    Sie sahen den Wolf und öffneten den Kreis um meinen Wagen. Es
war klar: Die verwandelten Merkmale der Konstruktion schienen sie zu
interessieren. Obwohl auch die Gespanne der Stadtkönige
zweirädrig waren, besaßen sie Räder aus zwei halben
Holzkreisen, die mit Splinten verbunden waren und sich auf einer
hölzernen Achse knirschend und ratternd drehten. Die Räder
meines Wagens hatten nur sechs schlanke Speichen und eine leichte
Felge. Auch die dünnen Deichseln interessierten die Sol
    daten der fünf Stadtkönige, desgleichen die Pfeile, die
Speere und der mächtige Bogen. Ich nahm den Stoff des langen
Wimpels an mich und ging zurück. Ich war der Mittelpunkt des
Lagers, und ich versuchte, meine Freunde und meine F einde zu
erkennen. Die Standarte würde mir dabei helfen.
    Fünf Meter vor dem Fünfeck aus weißen Bretter
blieb ich stehen.
    Ich sah mich um.
    Eine Sklavin stand da, einen kupfernen Krug voller Bier in den
Händen. Ich trat einige Schritte zur Seite, legte ihr leicht den
Arm um die Schultern und blickte ihr in die Augen.
    „Zierlichste aller Eibenstämme Schuscharras",
murmelte ich im Dialekt Urukus, „sage mir, wo sitzt
Nida-ba-an?"
    Sie schaute mich überrascht an, bewegte sich verlegen und
deutete dann auf den Schemel mit dem hellgrauen Lederkissen.
    „Dort, Fremder. Neben ihm sitzt Enme-en, der Berater des
Herrschers. "
    „Ich

Weitere Kostenlose Bücher