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PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ohrringe, ein weißes Lederband um die Stirn und
kupferne Armreifen mit eingelegten _ _ Halbedelsteinen schimmerten im
Licht der flackernden Öllampen. Ein kurzärmeliges Hemd
wurde von einem schmalen geflochtenen Gürtel gehalten. Ni-kagina
hatte große schwarze Augen und sichelförmig gemalte
Brauen; ihr Mund war mit einem Stoff geschminkt, den ich nicht
kannte.
    „Wir werden uns morgen sehen", sagte Nidaba-an und
gähnte unverhohlen. „Dann sprechen wir über alles,
worüber wir noch nicht gesprochen haben. Ich erwarte dich, wenn
der Schatten des Tempels die Palastmauern berührt. Du wirst gut
schlafen können?"
    Ich stand auf, Shyrkal beobachtete meine Bewegungen und erhob sich
ebenfalls.
    „Unter deinem Auge, Stadtkönig, ruhe ich sicher wie in
Inlils Mauern. Ich gehe. "
    Ich winkte dem Wolf, nahm Ni-kagina an der Hand und verließ
den Raum. Ich hatte mir die Richtung gemerkt, verlief mich nur einmal
und wurde von dem Mädchen sicher nach draußen geführt.
Minuten später klirrten die Felgen auf den runden Steinen, und
die Fackel, die mir eine Wache gegeben hatte, stank und knisterte.
Ty-yaz-gar hatte das Zimmer beleuchtet, hatte ein Lager bereitet und
ein karges Essen bereitgestellt.
    Meine Unruhe begann zu schwinden.
    Blickte ich, an das duftende Holz hinter dem breiten Lager
gelehnt, durch die geschnitzten Balken, durch die hauchdünnen
Vorhänge aus feinster Wolle, hinaus in den viereckigen Garten,
sah ich das Mondlicht auf den Blättern. Ein Nachtvogel schrie
leise, und Wasser rieselte über weiße Steine.^ Ich holte
tief Luft und löschte die zitternde Flamme des Öllämpchens.
    Ich. träumte: Kurz vor der Zerstörung des planetaren
Teiles Atlantis hatte ich ein Erlebnis gehabt, das mitbestimmend sein
sollte für den Verlauf meines Lebens. Es hatte mich, wann immer
ich darüber nachdachte, bestärkt - je
    mand, dessen Gedankengänge ich nicht begreifen konnte, hatte
mir in seiner Weise einen klaren Auftrag erteilt. Dieser Auftrag war
durch ein Amulett besiegelt worden, das wohl einzigartig war.
    Ich stand mit bloßen Füßen vor einer rötlich
leuchtenden Metallplattform und hörte eine Stimme.
    „Ichbin beauftragt worden, dir zum Zweck einer ständigen
Zellkerngeneration einen Mikroaktivator zu überreichen. Es steht
dir frei, ihn getreu nach Vorschrift zu tragen oder daraufzu
verzichten. Das Gerät hat die Eigenschaft, deinen natürlichen
Alterungsprozeß aufzuhalten.
    Wenn du es ständig in der Nähe des Herzens trägst,
wirst du biologisch unsterblich sein, vorausgesetzt, dein Körper
wird keinen von außen kommenden, zerstörenden Einflüssen
ausgesetzt. Ich wiederhole:
    Du wirst immer jung und gesund bleiben, aber deine Unsterblichkeit
ist relativ. Unfälle und Gewalttaten können dich töten.
"
    Und dann, nachdem sich ein Metallhelm von meinem Kopf gehoben
hatte, trug ich einen kleinen, eiförmigen Körper um den
Hals, an einer sehr dünnen, unzerreißbaren Gliederkette.
    Dann ging der Traum wieder in undeutliche, von Gefährlichkeit
erfüllte Sequenzen über, und plötzlich erwachte ich.
    Ich richtete mich auf und sah nach dem Mondlicht.
    In etwa vier Stunden würde die Sonne aufgehen. Ich konnte
mich täuschen, aber ein Blick auf Shyrkal bewies, daß ich
richtig gehört hatte. Irgendwo in der Nähe des Hauses waren
Geräusche und Stimmen, die leise redeten. Shyrkal lag ruhig da,
offenen Auges und mit steil aufgestellten Lauschern. Ich warf einen
Blick auf Ni-kagina; sie schlief ruhig. Dann federte ich unter den
Fellen hervor und huschte barfuß hinüber zu dem Holztisch,
auf den Atap die vier Taschen gelegt hatte, riß den
halbmagnetischen Saum auf und holte die Bauelemente des kleinen
Strahlers hervor, sie waren in Tuch eingeschlagen, das ein
Aneinanderschlagen verhinderte. Mit einigen Handgriffen steckte ich
die Teile zusammen, ließ die Ladekontrolle
    aufleuchten und blieb an der Wand hinter einem Vorhang stehen.
    „Shyrkal!"
    Der Pseudowolf stand auf.
    „Hinaus in den anderen Raum. Du bleibst hinter den
Eindringlingen stehen!"
    Lautlos verschwand der goldfarbene Schatten. Jetzt herrschte
Stille in dem Raum; nur die ruhigen Atemzüge des Mädchens
waren zu hören. Ni-kagina lag auf der Seite und lächelte im
Schlaf. Ihr schwarzes Haar lag strahlenförmig auf dem weißen
Fell des Kopfteiles. Ich packte die Waffe, ließ sie locker an
der Seite herunterhängen und befestigte die letzte
Gürtelschnalle. Dann sah ich den Lichtschein von einigen
Fackeln. Die zitternden Schatten und die

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