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PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Menschen bewegten sich als Schatten, und
wir passierten zwei Doppelwachen neben dem massiven Tor aus Bohlen,
die man mit Kupfer beschlagen und mit Nägeln befestigt hatte,
die wie reines Silber leuchteten.
    „Dein Haus leuchtet heller als das Auge Sins", sagte
ich ergriffen.
    Er lachte laut.
    „Es gefällt dir?"
    Ich nickte und zog an den Zügeln. Ich hatte den Eindruck, als
ob mich hier jeder kennen würde; man nahm mir die Zügel ab,
führte das Gespann weg und stellte eine Wache vor den Wagen. Auf
den Seiten einer Treppe mit rund dreißig hohen Stufen standen
Soldaten in großen, wollenen Mänteln. Ihre Schilde waren
silberbeschlagene Lederscheiben.
    Das System von Treppen, von balkengestützten Durchgängen,
Rampen und Sälen zu enträtseln, würde schwer sein. Wir
gelangten, indem wir um Ecken und durch schmale Gänge wanderten,
die mit einer hochkünstlerischen Art von Tonkegelmosaik verziert
waren, in einen kleinen Saal, nicht größer als zehn mal
zehn Meter. Dort befanden sich riesige kupferne Glutschalen, in denen
Holzkohle weiß-schwarze Riesenkristalle bildete. Auf niedrigen
Holztischen standen Kupferkrüge mit Henkeln und feingearbeitete
Becher. Entlang der Wände, die hervorragend stilisierte Tiere
dieses Kulturkreises zeigten, gemalt mit Rötel auf große,
rechteckige Kalkflächen, standen Liegen mit lederüberzogenen
Kissen, auf denen in Lederstickerei das Zeichen des Wolfes war: ein
Wolfskopf von der Seite gesehen, mit aufgerissenem Rachen und
entblößten Zähnen.
    Ich deutete darauf und sagte:
    „Das ist das Zeichen meiner Krieger, Nidaba-an. "
    Er klatschte dreimal in die Hände.
    Ich zählte mit. Zehn Mädchen erschienen von beiden
Seiten des Raumes, zwei purpurne Wollvorhänge schwebten zur
Seite. Tonlampen mit silbernen Schnäbeln und goldenen Henkeln
wurden auf die Tische gestellt, der Schleier aus verbrennendem Harz
erhob sich. Binnen kurzer Zeit herrschte eine warme, wohltuend
entspannte Stimmung. Die Mädchen füllten unsere Becher,
blieben in der Nähe der Vorhänge stehen und warteten auf
weitere Befehle.
    „Deine Krieger? Wo sind sie?"
    Nidaba-an hob seinen Becher und leerte ihn halb. Der Wein war
dunkelrot und floß fast wie Öl aus den Kannen. Er war
stark gewürzt und ebenso stark berauschend.
    „Vor vielen, unzählbar vielen Jahren kamen einige
starke, kluge Krieger meines Volkes durch die Wüste hierher. Sie
brachten Wissen mit sich, Waffen und Klugheit. Und ein Zeichen,
nämlich das des Wolfskopfes. Es ist seit Tausenden von Jahren
das Zeichen der.Brüder der Wölfe', Nidaba-an. Viele Männer
und Töchter des Landes hier stammen von diesen meinen Kriegern
ab, ohne daß sie es wissen. Aber die Erzählung ihrer
Herkunft lebte, und deshalb wählten sie dieses Zeichen, dieses
Amulett. Es ist auch mein Zeichen. "
    Ich zog die dünnen Riemchen aus den kupfernen Schnallen
meines Überhemdes. Das strahlend weiße Synthetikgewebe
meines Leibhemdes trug auf der linken Brustseite einen roten Kreis,
darinnen war unverkennbar der Wolfsschädel in Silberstickerei.
Die Maschinen meiner Kuppel schafften dies, einmal richtig
programmiert, spielend.
    „Es ist wahr!" sagte Nidaba-an. Dann lächelte er
etwas verschlagen.
    „Aber - dein Wolf ist nicht an deiner Seite. Wo ist er?"
Ich grinste ihn an und trank langsam einen Schluck, dann erwiderte
ich:
    „Neben der Schwelle meines Hauses, Freund. "
    „Du sagst, du wärest mächtig. Rufe ihn her. "
    Mein Grinsen wurde stärker; mit einem ähnlichen Ver
    such hatte ich gerechnet. Ich schob meine Hand offen in eine der
Gürteltaschen, zog ein fingerlanges Element heraus und drückte
einen Knopf in der Kuppe nieder. Eine winzige Kontrollampe leuchtete
auf: Fernsteuerung und Peilsender waren in Betrieb.
    „Was ist das? Ein Amulett?" fragte Nidaba-an und sprang
auf. Ich streckte den Arm aus und hielt ihn auf.
    „Ein Amulett, das den Wolf herbeiruft. Die Mädchen
werden erschrecken!"
    Ich lachte.
    „Sie werden nicht erschrecken", erwiderte Nidaba-an.
„Wird dein Wolf kommen?"
    Ich nickte und schaute die Mädchen an. Sie schwiegen und
lächelten.
    „Er ist bereits auf dem Weg. Du wirst in kurzer Zeit
Geschrei hören im Palasthof, und dann wird Shyrkal hier
hereinspringen. Er denkt, ich bin in Gefahr. "
    Nidaba-an ließ sich schwer auf die Liege fallen, löste
die Beinschienen und den Mantel, winkte einem Mädchen. Sie glitt
lautlos durch den Raum auf ihn zu und trug beides hinaus.
    „Wer sind diese Mädchen?" fragte ich und hielt
meinen leeren

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