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PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stadt, von meiner Gnade abhängig gewesen. Und was ich
tue, geht nur Enlil und mich etwas an. "
    Ich nickte.
    „Gehen wir also, um mein Haus in Besitz zu nehmen",
sagte ich. Vor uns einige Soldaten mit gesenkten Speeren, hinter mir
Atap, die Zugtiere in den Händen, neben mir der König. Wir
kamen an ein viereckiges Gebäude aus
    Steinen, Lehmziegeln und verziert mit Blendwerk aus gebrannten
Tonriemchen, die grau, braun und gelblich schimmerten. Einige von
ihnen waren goldüberzogen und bildeten ein leuchtendes Muster im
letzten Rest des Sonnenlichts. Ein überdachter Eingang mit
Säulen aus ganzen Baumstämmen, ein Torbogen, dann eine
Halle, aus der eine kunstvoll gefügte Treppe auf das flache Dach
führte. Eine Reihe großer Zimmer, die durch Fachwerk,
Ziegelmauern mit ausgesparten Löchern und Vorhängen aus
grobem Leinen voneinander abgeteilt waren. Überall standen,
obwohl es im Haus totenstill war, brennende Tonlämpchen mit
breiten Dochten. Tierische oder pflanzliche Öle verbrannten,,
und irgendwelche Harze verbrannten mit und erfüllten das Haus
mit einem angenehmen Geruch.
    „Wie erklärst du es mir, daß hier niemand mehr
ist? Kein Sklave, kein Gärtner... nichts?" fragte ich den
König.
    „Alles, was Enme-en besaß, kam über ihn durch
mich und von Enlil. Alles fiel an Enlil zurück. "
    „Was bedeutet das?"
    „Die Diener und die Sklaven sind im Palast und warten
darauf, von dir übernommen zu werden. Hier ist nur der
Verwalter. "
    Wir fanden im letzten Raum einen alten Mann, halbnackt, in einen
ledernen Rock gekleidet, mit einem Amulett, das einen Steinbock
darstellte und in Halbedelsteinen geschnitten war. Er warf sich vor
uns auf den Boden, der mit Kreisen bedeckt war, aus geklopftem Schilf
geflochten.
    „En-li-ti... lu-Atlan-gal!" murmelte er. „Ich
habe alles verzeichnet. "
    ' Ich griff nach seinen Schultern und richtete ihn auf.
    „Schon gut", sagte ich. „Wie ist dein Name?"
    „Ti-yaz-gar, Atlan! Ich war der Verwalter des Besitzes von
Enme-en, und ich habe ihm geholfen. Behalte mich, und mein Leben
gehört dir", murmelte er. Er wagte es nicht, mir oder dem
König in die Augen zu sehen. Die fak-kernden Flammen schufen in
dem rechteckigen Raum ein
    Ungewisses, geheimnisvolles Leben. Ich sah mich langsam um und
fühlte mich plötzlich müde. Müde und hungrig.
Aber für mich war dieser Tag noch nicht beendet.
    Ich drehte mich um und legte Nidaba-an meine Hand auf die rechte
Schulter.
    „Gul-la-Nidaba-an-na, Sohn des Ga-ur, ich danke dir. Ich
werde keine Ewigkeit in diesem Haus wohnen, aber ich verspreche dir,
jede Stunde des Tages dein Freund zu sein und zu bleiben. Deine
Feinde sind meine Feinde, und mein Leben ist dein Leben. Morgen
werden wir weiter über alles sprechen. "
    Nidaba-an nickte und lachte. Er hatte ein prachtvolles weißes
Gebiß, das aus den Locken seines Bartes leuchtete.
    „Bisweilen glückt es, aus den Trauben auch Wein zu
machen. Wir werden unsere Freundschaft im Palast bei einem Becher
Wein besiegeln. Du kommst mit?"
    „Ich komme, Freund", sagte ich.
    „Ti-yaz-gar", sagte ich halblaut. „Ich will, wenn
ich zurückkomme, diesen Raum so eingerichtet haben, daß
ich darin schlafen kann. Ich will etwas Braten und einen Fladen Brot,
dazu frisches Wasser und viel Licht. Und morgen werden wir gehen, um
dieses Haus mit farbigem Leben zu erfüllen. "
    Der alte Mann verneigte sich und verschwand lautlos.
    „Atap!"
    Atap stand regungslos unter dem schwarzen, geschnitzten Balken des
Türsturzes.
    „Herr?"
    „Mein Gespann - hier, vor der Tür des Hauses. "
    Wenige Minuten später ratterten die stählernen Felgen
der Räder über das unregelmäßige Pflaster. Ich
lenkte, und der Stadtkönig hielt eine riesige Fackel in der
Hand, hob sie hoch über unsere Köpfe. Knisternd und mit
großen, gelben Funken brannte Schilf, das man mit Erdpech
getränkt hatte und mit Baumharz. Wir rasten in einem stoßenden
Galopp durch die schmalen Gassen, scheuchten Menschen in die
Haustüren und kamen auf die sandige Straße, die in einigen
Schleifen spiralig auf den Palastberg emporführte.
    Was ich von dem Palast sah, erfüllte mich mit einer tie
    fen, echten Hochachtung unbekannten Baumeistern und Handwerkern
gegenüber. Es waren eine Anzahl unterschiedlich großer und
verschieden hoher Steinwürfel, die neben- und übereinander
gebaut worden waren.
    Statt Fenster gab es Holzsäulen, die breite Simse trugen.
Dahinter waren große Säle oder ebene Dächer, dahinter
waren Lichter und Stimmen.

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