PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen
wieder, völlig
erschöpft, schweißüberströmt und am ganzen Leibe
zitternd.“
McKay erschauerte nachträglich.
„Du kennst meine Hartnäckigkeit, Alter. Ich hatte mich
kaum erholt, da unternahm ich den zweiten Versuch, die Halle zu
betreten. Diesmal kam ich nicht einmal hinein. Nenne mich von mir aus
feige, aber ich hatte einfach Angst.“
„Ich glaube nicht, daß es etwas mit Feigheit zu tun
hatte“, warf Jean Pierre Marat ein. „Wahrscheinlich bist
du von Psi-Feldern beeinflußt worden.“
„Dann muß es einen triftigen Grund dafür geben“,
sagte Jovilla. „Niemand errichtet eine Psi-Feldsperre, wenn er
dahinter nichts zu verbergen hat.“
McKay zuckte die Schultern.
„Schon möglich. Jedenfalls gab ich nach dem fünften
Versuch auf und kehrte ins Materialdepot zurück. Ich schlief und
machte mich dann am nächsten Morgen mit einem Gleiter auf den
Weg, um nach Bewohnern dieser Stadt zu suchen.“
„Du siehst die einzigen Bewohner vor dir“, erklärte
Marat lächelnd. Dann wurde er wieder ernst. „Übrigens
ist dein Fund von unschätzbarem Wert für uns. Zu Fuß
hätten wir lange nach dem Zeittransmitter suchen können.
Ich schlage vor, wir fahren zuerst zu deinem Materialdepot, versorgen
uns im Lebensmitteldepot mit dem Nötigsten und suchen
anschließend in drei Gleitern die Stadt ab. Hat dein Fahrzeug
eigentlich ein Funkgerät?“
„Hat es“, erwiderte McKay. „Ich weiß nur
nicht, ob es funktioniert. Bisher meldete sich nämlich niemand.“
„Witzbold!“ knurrte Marat. „Nun, wenigstens
werden wir uns verständigen können. Das ist wichtig.
Ich hoffe nicht, daß es hier Lebewesen gibt, die uns
gefährlich werden können ...“
„Höchstens Vögel oder Insekten“, meinte
McKay. „Andere Tiere habe ich noch nicht zu sehen bekommen.“
Jean Pierre Marat nickte.
„Also, brechen wir auf.“
Sie nahmen im Gleiter Platz, der wie die meisten kleinen Gleiter
terranischer Fertigung vier bequeme Sessel enthielt. Hier waren die
Sessel noch um eine Spur bequemer; die Karosserie bestand anscheinend
aus einem Material, das zweierlei Eigenschaften besaß: Außen
war es metallisch fest, innen dagegen weich wie Schaumstoff.
Gesteuert wurde das Fahrzeug durch Tasten, die auf einer schmalen
Konsole vor dem Fahrersitz angeordnet waren.
Während sie mit hoher Geschwindigkeit an den Scheibenhäusern
vorbeiglitten, grübelte Jean Pierre Marat darüber nach,
wohin die Glückseligen wohl ausgewandert sein könnten und
weshalb. Wären sie der Bedrohung durch eine angriffslustige
Rasse gewichen, hätten die Eroberer sicherlich Spuren
hinterlassen. Die Sonne hatte sich auch nicht merklich verändert.
Folglich konnten die Einwohner nicht vor einem Nova-Ausbruch geflohen
sein.
Die leere Halle mit der Psi-Sperre fiel ihm ein.
Sie war, soweit sie bisher wußten, der einzige Ort auf
diesem Planeten, der gegen Unbefugte abgesichert wurde. Alles andere
warjedem Wesen zugänglich, sofern es seinen Verstand zu
logischem Denken gebrauchte.
Also mußte die Psi-Sperre ein Geheimnis hüten. Jean
Pierre Marat begann zu ahnen, daß sich zwischen dieser
Zeitebene und der seinen unsichtbare Fäden über dreieinhalb
Millionen Jahre spannten. Möglicherweise bestand sogar ein
Zusammenhang mit den Problemen der Siedler auf Homy und dem Geheimnis
der Glückseligen ...
Nachdem sie sich mit Nahrungsmitteln und Getränken versorgt
hatten, suchten sie sich einen etwas größeren, flugfähigen
Gleiter aus. Auf einen Vorstoß in die Psi-Sperre verzichteten
sie. Er wäre nutzlose Zeitverschwendung gewesen.
„Ich habe es mir anders überlegt“, meinte Marat,
als Jovilla und Roger McKay sich nach zwei weiteren Fluggleitern
umsahen. „Dieser Gleiter ist schnell genug, so daß wir
mit ihm ein großes Gebiet absuchen können. Bleiben wir
vorläufig zusammen. Einverstanden?“
„Ein Raumschiff wäre besser“, erklärte
McKay. „Damit könnten wir den Planeten systematisch
umkreisen und vor allen Dingen Energieortungen durchführen.“
„Hm!“ machte Marat. „Du hast recht. Mit einem
Raumschiff fänden wir den Zeittransmitter vermutlich schneller.
Ich fürchte nur, wir kommen mit den Schiffen der Glückseligen
nicht zurecht. Immerhin können wir uns einmal in einem umsehen.“
Roger McKay führte sie zu einer größeren Box und
öffnete das Schleusenschott. Einladend deutete er auf die
Atemhelme, die auf Regalen untergebracht waren.
„Es wäre ratsam, sie zu benutzen. Mit reinem Stickstoff
kann unser Metabolismus
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