PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen
von einer
unsichtbaren Kraft erfaßt und in das gelbe Leuchten gerissen.
Ein Wirbel verschlang ihn -und ohne Zeitverlust tauchten ringsum die
Häuser der Stadt auf...
Diesmal landete Marat neben einer sprudelnden Fontäne in
einem Park.
Wenige Schritte neben ihm tauchte Jovilla Thusa scheinbar aus dem
Nichts auf. Marat beobachtete den Vorgang genau und erkannte das kaum
merkliche Flimmern des Transportfeldes, mit dem seine Verlobte
abgesetzt wurde.
In kurzen Abständen erschienen auch die übrigen
Teilnehmer der Expedition.
Mersin Thusa schrie unterdrückt auf, als er mit Händen
und Füßen in einem künstlichen Bach landete. Schnell
kroch er auf festes Land.
Professor Gabriel Logsmith dagegen starrte fasziniert auf die
Gebäude aus gelben Scheibensegmenten, die gepflegten Parkanlagen
und die weißen Wölkchen am blauen Himmel.
„Phantastisch!“ rief er aus. „Wenn ich mir
vorstelle, daß dies alles dreieinhalb Millionen Jahre in der
Vergangenheit existiert...!“
Marat zündete sich eine Zigarette an und beobachtete sinnend
die blauen Rauchringe.
„Sie sind also auch davon überzeugt, daß wir in
die Vergangenheit geschleudert wurden, Loggy?“ „Aberja!“
riefLogsmith.
Er eilte zum nächsten Gebäude und betastete prüfend
das Material.
„Wenn das tatsächlich Homy ist und demnach eine Stadt
der Glückseligen, so befinden wir uns fraglos einige Millionen
Jahre in der Vergangenheit. Dieses Material verwittert nicht in
Jahrtausenden, nicht einmal in Jahrhunderttausenden.“
Roger McKay trat neben den Kybernetiker und setzte seinen
Plasmaschneider an. Der blauweiß flimmernde Strahl traf auf das
Material und erzeugte dabei ein fauchendes Geräusch. Allmählich
färbte sich die Wandung des Scheibensegments orangerot. Aber es
dauerte fast eine Minute, bis die Oberfläche blasenwerfend zu
schmelzen begann.
„Besser als Terkonitstahl“, kommentierte Roger McKay
trocken. „Aber wahrscheinlich kein Stahl, sondern ein anderer
Baustoff.“
„Wir sollten schleunigst zum Ziel kommen“, meinte
Mersin Thusa, während er sich die nassen Hände an der
Kombination abwischte. „Unsere Zeit ist kostbar.“
„Ich möchte aber gern die Häuser von innen
betrachten“, widersprach Logsmith.
Marat schüttelte den Kopf.
„Nein, Loggy, er hat recht. Unsere Aufgabe ist es, nach dem
Verbleib der Glückseligen zu forschen.
Falls wir dann noch Zeit übrig haben ...“ Er zuckte die
Schultern. „Nun, Großer, setze deinen sagenhaften
Orientierungssinn ein!“
McKay drehte sich langsam im Kreis und sog die Luft durch die
Nasenlöcher. In Wirklichkeit aber suchte er mit seinen scharfen
Augen die Umgebung nach Anhaltspunkten ab. Schließlich deutete
er in eine Richtung.
„Dort müßte es sein. Wir haben schätzungsweise
einen Marsch von drei Stunden vor uns.“
Er wandte sich zur Straße hin und marschierte los. Die
anderen folgten ihm.
Knapp drei Stunden später wichen die Häuser zurück,
und auf einem freien Platz wölbte sich eine riesige fensterlose
Kuppel. Vor dem geschlossenen Eingang stand ein offener Gleiter.
„Na, bitte!“ riefMcKay triumphierend. „Wir sind
richtig. Sogar unser erster Gleiter steht noch da.“ „Wer
sollte ihn schon weggefahren haben“, bemerkte Marat
sarkastisch.
Roger McKay grinste und setzte seinen Weg fort. Beim Gleiter
angelangt, warf er einen Blick hinein und stutzte.
„Nun seht euch das an“, rief er den anderen zu.
Als Marat heran war, blickte er ebenfalls in den Gleiter.
Unwillkürlich mußte er lächeln. Ein Paar der
buntschillernden Vögel, die er beim ersten Besuch der Stadt
schon gesehen hatte, saß in einem Nest auf dem rechten
Vordersitz und brütete offenbar gemeinschaftlich. Die Vögel
legten die Köpfe schief und äugten zu den Menschen empor,
zeigtenjedoch keine Scheu.
„Wahrscheinlich kennen sie keine natürlichen Feinde“,
meinte Logsmith.
McKay war unterdessen weitergegangen. Das Tor des Kuppelbaus
öffnete sich lautlos vor ihm. Rasch folgten ihm die anderen
Menschen ins Innere des Baues, in dem sich automatisch die
Beleuchtung eingeschaltet hatte.
Gabriel Logsmith stieß Rufe der Bewunderung aus, wurdejedoch
von McKay am Arm weitergezogen. Sie fuhren mit einem normalen
Antigravlift einige Stockwerke tiefer zu einer Halle, in deren Wand
überall Transmitteröffnungen waren.
Roger McKay trat vor eine dieser Öffnungen und wies auf das
gelbe Leuchten darin.
„Das müßte der Transmitter zur Psi-Sperre sein.
Er dient nicht der Zeit-, sondern
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