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PR TB 067 Der Endlose Alptraum

PR TB 067 Der Endlose Alptraum

Titel: PR TB 067 Der Endlose Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sondergleichen
gewesen.
    Danach kam eine schönere Zeit - es waren vier Jahre, in denen
er etappenweise mit Ylina zusammengewesen war. Aber auch dieser
Lebensabschnitt war von Demütigung, Spott, Grausamkeit und einem
unaussprechlichen Leid überschattet.
    Wenn Erdega seinen Bruder nicht gehabt hätte, wäre er
schon lange an dieser grauen Welt zerbrochen - er hätte schon
lange vor den Wesen mit den Seelen aus dunklem Rauch kapituliert.
    Er hätte.
    Er wäre.
    Er wußte es nicht, was er getan hätte. Aber daß
alles anders gekommen wäre, dessen war er überzeugt. Denn
kein fühlendes Wesen hätte es an seiner Stelle ertragen
können, alles Leid dieses Universums zu spüren.
    In diesem Moment, als er im Schein der drei Monde vor Ylinas Grab
gestanden hatte, da nahm er es wieder einmal verbittert zur Kenntnis,
daß er der Magnet war, der alle Pein magisch anzog.
    Er konnte sich nicht dagegen wehren. Er war machtlos. Er wollte
ausbrechen, die rauchigen Seelen aus den leeren Hüllen pusten,
bis ans Ende der Welt laufen und alle Sonnenstrahlen einholen und zu
einem Regenbogen vereinen. Ja, das wäre seine Erfüllung
gewesen -auf dem Regenbogen emporschweben, und das Leid dort unten
zurücklassen.
    Drei Schatten warfen die Monde von seinem Körper. Erdega
dachte es sich so: Ein Schatten ist er, der zweite Schatten ist Janz,
der dritte Schatten ist Ylina. Warum kann es nicht so sein!
    Und dann ward es so. Aber nur Janz kam angeritten. Ylina fehlte
noch immer. Und Janz war auch nicht aus einem der drei Schatten
erstanden, sondern er kam von anderswo. Als er dann neben Erdega
stand, warfen sie zusammen sechs Schatten.
    Ylina kam nicht. Janz ritt mit Erdega zum Rasthaus zurück.
    Oh, sie ist mehr als ein Mädchen, das dich begleitet. Sie ist
mehr als eine Gefährtin für schlechte und für gute
Zeiten. Sie ist mehr als ein Kamerad, der mit dir durch dick und dünn
geht. Janz ist ein solcher Gefährte, ein solcher Kamerad, er
teilt mit dir Freuden und Leiden.
    Aber Ylina ist mehr als das - sie ist das LEBEN.
    Wenn du jetzt zur Herberge zurückreitest, dann vermißt
du den Hufschlag des dritten Pferdes. Wenn du dem Knecht die Pferde
überläßt, dann erwartest du, daß er dich
erstaunt ansieht und fragt: »Und wo ist Ylina?« Aber er
tut es nicht, denn er ist gar nicht das, was du in ihm siehst. Er ist
kein Mensch. Er ist eine leere Hülle, mit einem dunklen,
rauchigen Innenleben, das sich bei der nächsten Gelegenheit
verflüchtigt.
    Du wärst froh, wenn es anders wäre, Erdega?
    Ja, ich möchte, daß ich gefragt werde: »Warum
trauerst du?«
    Dann würde ich antworten: » Ylina ist nicht mehr.«
    »Und wie ist das geschehen?«
    »Zwei Wegelagerer versperrten uns den Weg. Janz war nicht
beeindruckt. Ylina lachte. Sie sagte:. es ist mir entfallen, was sie
gesagt hatte. Aber die Wegelagerer ließen sich das nicht
bieten. Sie wurden so wütend, daß sie schossen. Sie
schossen auf Ylina.«
    Erdega weinte. Durch verschleierte Augen sah er, daß Janz
ihn durch die Schankstube führte, die Treppe hinauf in ein
fremdes Zimmer.
    »Da, nimm das«, sagte Janz und hielt Erdega ein Glas
Wasser und einen giftigen Stein hin.
    »Das ist kein vergifteter Stein«, sagte Janz. Seine
Stimme klang so fremd. »Das ist eine Schlaftablette. Du
brauchst Schlaf.«
    Ja, Erdega brauchte Schlaf und seine Träume. Nein, nein,
nicht irgendwelche Träume, sondern den Traum. Du brauchst dieses
einzige Erlebnis, das dich darüber hinwegbringen kann, daß
du das meistgeliebte Wesen begraben hast. Nur der Traum kann dir
helfen, Ylinas Tod zu vergessen.
    »Nehmen wir Ylina mit?« fragte Janz.
    »Ylina ist tot! Tot! Sie ist doch tot, Janz!«
    »Ich meine. Ylina. Sie möchte mit uns kommen.«
    »Dieses Mädchen meinst du? Aber, Janz, sie verspottet
und verhöhnt uns.«
    »Sie ist in Ordnung, Erdega.«
    »Ylina ist tot.«
    Sie ist tot. Sage es nur immer wieder, damit du es nicht vergißt.
    Aber hast du nicht etwas anderes gesagt? Was hast du zu Janz
gesagt, daß er sich erhebt, dich aufs Bett legt und dich
entkleidet wie ein kleines, hilfloses Kind? Was hast du wirklich
gesagt, daß er dir mit folgenden Worten antwortete: »Gut,
ich werde alles veranlassen, damit wir Ylina mitnehmen können.
Und jetzt.«
    Janz ist weg. Verschwunden.
    »Janz!«
    Dein Bruder hat dich alleingelassen. Du bist wieder ganz allein
bei dem Erdloch und bettest den toten Körper hinein. Ylina
lächelt dir
    dankbar zu. Aber du freust dich nicht darüber, weil du weißt,
daß sie dir für

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