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PR TB 067 Der Endlose Alptraum

PR TB 067 Der Endlose Alptraum

Titel: PR TB 067 Der Endlose Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nach ihrer Flucht aus dem Waisenhaus. Die ganze
Zeit, in der sie beide wie verlorene Hunde durch Accoun geirrt waren,
hatte er die Slogans gehört, mit denen die Solare Flotte um
Rekruten warb. Es war ein verlockendes Angebot - Reisen zu den
Sternen, Abenteuer auf fremden Planeten und nie Hunger leiden zu
müssen, Geld zu besitzen und es nicht nötig zu haben, einem
Schatz nachzujagen, von dem man gar nicht wußte, ob es ihn
überhaupt gab. Schließlich hatte er Erdega dazu überreden
können, sich bei der Musterungskommission zu melden. Dort wurden
sie ausgelacht - nicht offen, versteht sich, aber man lachte hinter
vorgehaltener Hand über sie.
    Janz hatte verstehen können, daß sie an Erdega kein
Interesse hatten; abgesehen von allem anderen, hätte er in einer
Uniform auch zu ulkig ausgesehen. Aber daß sie auf ihn keinen
Wert legten, das konnte er nicht verstehen. Er hätte Erdega
selbstverständlich nicht im Stich gelassen, auch wenn sie an
ihm, Janz, interessiert gewesen wären - er würde Erdega nie
im Stich lassen! Doch er hatte nicht einmal theoretisch eine Chance
gehabt, in die Raumflotte aufgenommen zu werden. Es hatte schon dabei
Schwierigkeiten gegeben, als sie von ihm irgendwelche Dokumente
verlangten, mit denen er sich hätte ausweisen können. Aber
den Ausschlag für die Ablehnung seines Gesuches dürften die
Tests gegeben haben.
    »Nicht tauglich«, hatte der Flottenarzt lakonisch
erklärt. Der Offizier der Musterungskommission hatte sich
ausführlich erklärt: »Wir suchen keine Abenteurer,
Herr Janz, sondern Männer, die gewillt sind, sich mit Leib und
Seele dem Kampf gegen die Feinde der Menschheit zu verschreiben.«
    Das traf natürlich auf ihn nicht zu.
    Trotzdem trug Janz jetzt eine Flottenuniform, und er besaß
auch die dazu passende Felljacke, wie sie die Landetruppen in polaren
Gebieten trugen.
    Er warf noch einen kurzen Blick zu Erdega, der zusammengerollt in
seinem Bett lag, dann verließ er das Zimmer und schloß
die Tür lautlos hinter sich.
    Als er unten in der Schankstube angekommen war, zeigte ihm ein
kurzer Blick, daß nur zwei Gäste anwesend waren. Von Ylina
und ihrem Vater oder von den anderen Bediensteten war niemand zu
sehen.
    Während er das Lokal durchmaß, rief er den beiden
frühen Zechern zu: »Wenn mich Johannes Gallos suchen
sollte, so richtet ihm aus, daß er mich in einer Stunde im
Stall treffen kann.«
    Die beiden Unbekannten sahen verblüfft herüber, und Janz
lächelte über ihre dummen Gesichter. Sie konnten natürlich
nicht ahnen, daß er nur einen Vorwand gesucht hatte, um Ylina
eine versteckte Nachricht zukommen zu lassen. Hoffentlich hatte sie
ihn gehört und auch verstanden.
    Er trat ins Freie und atmete die frische Luft in vollen Zügen
ein. Im Schatten war es kalt, aber als er in den Schein der
Morgensonne hinaustrat, spürte er ein wohliges Prickeln auf der
Haut.
    Er legte den Weg zur Wagenburg in gemächlichem Schritt zurück
und beobachtete dabei die Pionierfrauen bei ihrer morgendlichen
Tätigkeit. Als er zu einem Wagen kam, vor dem eine abgearbeitete
Frau mit zwei verschmutzten Kindern saß, mit denen sie sich ein
ärmliches Frühstück teilte, grüßte er
freundlich und fügte scherzhaft hinzu:
    »Da soll noch ein Mann sagen, das Pionierleben sei hart.«
    Die Frau tunkte ein Stück Brot in ihren Kaffeebecher. Bevor
sie das Brot zum Mund führte, sagte sie: »Wer Ihnen solch
einen Bären aufbinden will, dem versohlen Sie in meinem Namen
das Hinterteil.« Sie biß das aufgeweichte Brot ab, kaute
kurz und schluckte. »Glauben Sie es, Herr. Kein Pionier hat
sich noch überarbeitet. Die schlafen ihre Räusche aus,
während sich die Pionierfrauen abrackern. Wollen Sie hören,
wie der Vater meiner Kinder schnarcht?«
    Janz lachte.
    »Aber Sie sind doch nicht zur Wagenburg gekommen, um sich
von einem verbitterten Pionierweib anschwatzen zu lassen«,
meinte die Frau argwöhnisch.
    »Ich suche Johannes Gallos' Wagen«, sagte Janz.
    Sie deutete auf einen Wagen auf der anderen Seite der Wagenburg.
»Es ist der mit dem roten Führerhaus.«
    Janz bedankte sich. Bevor er die Frau wieder sich und ihren
Kindern überließ, sagte er: »Sie sollten das
Pionierleben aufgeben, wenn es Sie so sehr verbittert, Madam.«
    »Aufgeben? Ich hoffe, Sie haben mein Gejammer nicht ernst
genommen, Herr!«
    »Nein, bestimmt nicht«, versicherte Janz, fuhr dem
größeren der beiden Kinder durch das Haar und schlenderte
zu Gallos' Geländewagen.
    Er unterschied sich von den anderen Wagen

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