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PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fest. Ich bewegte meine Armmuskeln. Der linke Arm hatte zu
schmerzen nachgelassen, die Wunde des rechten schmerzte noch, und Ti
stand wachsam vor uns. Die erneuernden Ströme des Zellaktivators
arbeiteten bereits, um die Verletzungen heilen zu lassen, aber in
dieser Nacht hatte ich noch eine Frage.
    »Sie wird antworten müssen!« sagte ich.
    »Wer?«
    Ich lächelte böse.
    »Die bezaubernde, schöne und kluge Nefer-meryt.
Begleitest du mich?«
    »Ja.«
    Wir gingen zu einer Gruppe von Gardisten, die ihre Bögen auf
die Schultern warfen. Hepetre gab eine Reihe von Befehlen. Sämtliche
Menschen, die innerhalb des Parks gefunden werden, sollten
gefangengenommen werden, sagte er. Dann tauschte er die
heruntergebrannte Fackel gegen eine neue, nickte mir zu und ging dann
neben mir über den gekrümmten Pfad.
    »Wir werden es auch sofort wissen«, knurrte er, »ob
diese Falle von Nefer-meryt gestellt worden ist.«
    Während meine Schmerzen langsam geringer wurden, liefen wir
durch das fiebrige
    Mondlicht. Die Tiere beruhigten sich wieder, und die Vögel
kehrten in ihre Nester zurück. Wir kamen an einigen Bäumen
vorbei, liefen über eine Brücke, kamen an einem Stück
des Querkanals vorbei, der einen Großteil des Parks bewässerte,
bis die Kanalsohle in die Oberfläche überging und das
letzte Wasser verdunstet war. Dann sahen wir das Haus der
Nefer-meryt.
    »Der Lärm des Festes ist nicht zu hören«,
bemerkte Hepetre und schwang die Fackel, um die verbrannten Stücke
abzustoßen.
    Die neuerfachte Fackel beleuchtete eine geschlossene Tür. Das
Haus war auf einem Sandsteinsockel erbaut, bestand aus gekalkten
Lehmziegeln. Hinter den Fensteröffnungen war kein Licht. Kein
Laut war zu hören. Wir sahen uns zweifelnd an — dann sagte
Hepetre:
    »Es ist leer. Kein Fest.«
    Er hob den Arm und hämmerte mit dem Tonkopf der Keule gegen
die Balken. Durch das Haus rollte ein schwaches Echo. Wir warteten
kurze Zeit, dann schlug Hepetre ein zweitesmal an die Bohlen.
    »Schritte!« flüsterte ich.
    Innen näherten sich Schritte. Es war, wie wenn ein Hinkender
durch einen steinernen Flur käme. Das Rattern eines einfachen
Holzriegels ertönte, dann klaffte ein schmaler Spalt in dem Tor.
Eine winzige, im Zug flackernde Ölflamme beleuchtete das alte
Gesicht eines Negers aus Nubien.
    »Herr?«
    Hepetre fragte schneidend:
    »Wo ist Nefer-meryt?«
    Der Nubier schüttelte den Kopf/ viel zu oft, als ob er seine
Muskeln nicht mehr beherrschen könnte.
    »Vor drei Tagen ist Nefer-meryt mit einem Boot denjotru
abwärts gefahren. Zusammen mit Soldaten, Sklavinnen und
Ruderern. Was willst du, Herr, von Nefer-Meryt? Sie ist vor drei
Tagen . . .«
    »Schon gut«, sagte Hepetre mit zusammengepreßten
Lippen. »Wenn es nicht stimmt, was du sagst, Sklave, dann werde
ich zurückkommen und dich in Stücke schneiden. Ist es
wahr?«
    Jetzt nickte der Nubier.
    »Ich verjage nur die Mücken, Herr . . . warum sollte
ich lügen.«
    Hepetre drehte sich um, senkte die Fackel und murmelte:
    »Jage weiter, Nubier. Ich glaube dir. Vor drei Tagen gingen
Schiffe ab an die Grenze des Nordreichs.«
    Wir gingen zurück. Ein unmerklicher Wind fuhr, vom Nil
kommend, durch den Park. Es war wie eine ferne Stimme; ein
undeutlicher Ruf aus einer fernen Vergangenheit. Ich hörte das
leise Rascheln der Palmwedel, ein undeutliches Murmeln. Ich ging
langsam, Ti an meinem Knie, zurück in mein Haus und warf mich
auf mein Lager. Und ich wußte noch immer nicht, was dies alles
zu bedeuten hatte. Eines war sicher:
    Deine Feinde kämpfen im Dunkeln, und die Priester sind nicht
nur Hüter des Anubistempels, wisperte mein Extrasinn.
    Wahrscheinlich war es so.
    *
    »Vor einem Tag war Hepetre bei mir, und ich ließ ihn
alles berichten. Er ist dein Freund, weißt du das?«
    »Ja, Menes«, sagte ich. »Und seit der Nacht, in
der Mentu-antef ermordet wurde, hat sich alles geändert. Vor
wenigen
    Tagen war Menes in den Palast zurückgekehrt und hatte midi
rufen lassen, sobald es ihm die Zeit erlaubte. Schlagartig hatte sich
das ummauerte Viereck mit Leben gefüllt; Wildesel-gespanne,
Krieger und Beamte, Sklaven und Sklavinnen, verdoppelte Wachen.
Stimmen und Rufe erfüllten den Palast, der Geruch nach
Gebratenem zog durch die Akazien, die hängenden Palmenwedel und
die Tamarisken. Wasserträger pendelten zwischen den Treppen und
Aufgängen und dem ewig knarrenden Schöpfrad der Sagia hin
und her.
    »Es wird sich noch mehr ändern«, sagte Menes. Die
lange Krankheit hatte außer einigen

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