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PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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glatte
Oberfläche des Nilufers dahin; Schwärme von Wespen und
Insekten, winzige Vögel mit verwirrend bunten Federn. Reiher
spazierten zwischen den Papyrusstauden und stachen mit ihren
Schnäbeln unter die Oberfläche, kamen mit Fröschen
wieder hervor. Von den Soldaten aufgeschreckt, die neben der Sänfte
des Pharaos gingen, liefen purpurfarbene Vögel über die
schwimmenden Blätter. Auf der anderen Seite, rechts und links
der hochgeschwungene Steven des Pharaonenschiffes, breiteten sich die
endlosen Schilfwälder der versumpfenden Deltaanne aus.
    Menes kam.
    Zwei lange Reihen von Soldaten, schwer bewaffnet, marschierten
würdevoll auf das Lager zu. Es waren nicht weniger als
zweihundert; Angehörige der Palastgarde. Sie waren vom Schiff
aus bis hierher in dieser Ordnung marschiert. Vor den beiden Sänften,
einfachen Sesseln mit Sonnenschutz darüber, gingen drei
Priester. In der ersten Sänfte saß Menes, in der zweiten
Nefer-meryt. Die Soldaten im Lager bildeten ein langes Spalier bis zu
den Hütten, die in den letzten Tagen gebaut worden waren. Die
Männer schlugen mit den Keulen auf die
    Schilde und schrien begeistert — ein Zeichen, daß
Menes beliebt war.
    Die Nubier setzten die Sänfte ab. Menes sprang leicht in den
Sand, grüßte mit halberhobener Hand rundum und kam auf uns
zu. Er ging schnell, entschlossen, und er blieb vor mir stehen. Wir
befanden uns im Schatten des Vordaches meiner Hütte. Verfolgt
von den verwunderten Blicken der Unterführer und vom breiten
Grinsen des Neter-Nacht kam Menes noch näher und legte mir die
rechte Hand auf die linke Schulter. »Re-Atlan-Anhetes!«
sagte er und sah mich an.
    Dann nickte er leicht, winkte den Anführern und Neter-Nacht
und ging in seine Hütte.
    Sklavinnen brachten Nefer-meryt in die andere, kleinere Hütte,
und ein riesiger Jubel brach los
    Ich hielt Menkauhor am Arm fest; der Unterführer lief auf den
Eingang der königlichen Hütte zu.
    »Was bedeutet das, Menkauhor?« fragte ich, obwohl ich
einiges ahnen konnte. »Re-Atlan-Anhetes!« sagte er fast
ehrfürchtig. »Du kamst als ein Fremder und hast uns alle
überholt. Du bist zum persönlichen Berater des Menes
gemacht worden. Du bist der zweite Mann in diesem Lande!«
    Dein Palmbaum wiegt sich im Wind, flüsterte mein Extrasinn.
    Ich blieb auf dem kleinen Mittelplatz des Lagers allein und war
verblüfft. Ohne es richtig wahrzunehmen, sah ich zu, wie
Nefer-meryt in ihr Haus gebracht wurde, sich im Eingang umdrehte und
mich musterte. Sie lächelte und ging hinein in das kühle
Halbdunkel.
    Ich hatte lernen müssen, Menschen schnell einzuschätzen
. . . der Mann, der eben vor mir gestanden war, hätte zur Hälfte
ein Arkonide sein können; nur leicht gedunkelte Haut, energische
Gesichtszüge und eine Ausstrahlung, die in den kommenden Tagen
mehr als dreitausend Krieger gegen die Steinmauern von Sais anrennen
lassen würde. Und aus der Richtung vonMemphis her wälzte
sich ein Zug, der von Siedlung zu Siedlung immer mehr anschwoll. Es
waren Bauern und Hirten, Arbeiter aus den Steinbrüchen und
Schiffsbauer, schweigsame Männer mit großen, verwunderten
Augen, die ihre Pflicht erfüllten. Sie dienten und huldigten dem
Menes, dem Gottkönig. Es waren Handwerker und Händler.
    Sie kamen mit ihren Waffen und Nahrungsmitteln. Auf schwerfälligen
Wagen, die von Ochsen und halbwilden Eseln gezogen wurden, lagen
Werkzeuge, Ausrüstungen und Nahrung. Königliche Gardisten
führten den Zug an und sicherten ihn an den Seiten. Wenn er hier
eintraf, würden es mehr als fünfundzwanzigtausend Männer
sein.
    Zwei Nubier, mit knisternden Fackeln in den Händen,
flankierten den Eingang der Hüttenansammlung. Neter-Nacht schob
das Leinen zur Seite und bückte sich.
    »Folge mir, Re-Atlan-Anhetes!« sagte er.
    Es war ein Bauwerk, halb Zelt, halb Schilfhütte, mit mehreren
Masten in der Mitte. Zwei Glutbecken, in denen heftig qualmende Harze
wegen der Insekten verbrannt wurden und etwa zwanzig Öllampen
erhellten den Innenraum. Ein fast nacktes Mädchen spielte auf
einer Doppelflöte, eine andere zupfte an einer Harfe, und ein
blinder Nubier bearbeitete mit Fingern und Handballen drei kleine,
konische Trommeln. Der Pharao und seine Schwester saßen in den
bequemen, verzierten Sesseln. Große Schalen mit erlesenen
Früchten standen herum, Bratenstücke lagen auf weißen
Brettern, und ständig kamen und gingen Diener und Sklaven,
brachten Wein. Hinter Menes und Nefer-meryt standen zwei muskulöse
Neger und schwenkten die

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