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PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wedel, mit denen kühlender Luftzug
erzeugt und die Mücken verscheucht wurden.
    Menes deutete auf mich und sagte:
    »Nimm Platz, Berater des Pharaos.«
    Er lächelte. Viel war nicht mehr von dem Unfall zu sehen,
aber der Pharao schien gewillt, den langen Aufenthalt im Tempel durch
schnellere Handlungen wettzumachen.
    »Peret, die Periode des Säens, des Keimens und der
Pflanzenreife, hat begonnen«, sagte er. »Wir werden nicht
mehr als zwei Mondwechsel Zeit haben, Sais zu nehmen. Ich hörte
    von Neter-Nacht, du habest einen Plan, die Stadt einzunehmen?«
    Ich entrollte die Karte und sah von dem Mädchen zum Pharao.
    »Ich habe einen Plan. Aber — er bedeutet, daß du
einiges von deiner bisherigen Kriegführung vergessen mußt.«
    »Laß hören«, sagte er. »Zuvor aber
noch eine Frage: Woher kommst du, Atlan?«
    Ich erklärte es ihm. Ich kam aus einem Land jenseits des
Wassers, aus einem Volk, das klüger war als das des Menes.
    Ich schilderte anhand meiner Pläne, wie bei uns ein rundes
Dutzend von Problemen gelöst wurden. Der Pharao hörte
aufmerksam zu, als ich ihm die Aufgliederung der Truppen, den Bau der
Rampe und des großen Gefährts beschrieb, ihm einen kleinen
Vortrag über die Taktik des Angriffs hielt. Menes schien die
Hälfte dessen, was ich sagte, bereits von seiner Schwester zu
wissen, und ich mußte meinen Verdacht zurücknehmen, daß
Nefer-meryt an dem Überfall auf mich beteiligt gewesen war.
    Neter-Nacht sagte langsam:
    »Meine Späher haben berichtet, daß das Land rund
um Sais entvölkert ist. Die Bauern und Hirten sind hinter die
Stadtmauern geflüchtet.«
    Er setzte sich auf einen Hocker, aus Holz und Palmenzweigen, über
dem ein Löwenfell lag. Nefer-meryt betrachtete uns schweigend,
unbeweglich, den Kopf gesenkt und die Arme über der Brust
gekreuzt.
    Menes fuhr die Linien der Kartenzeichnung nach, ließ sich
von mir die Bedeutung der Symbole erklären und sagte dann:
    »Wir werden ein kleines Fest feiern. In zwei Tagen schließen
wir den Ring um Sais.«
    Das Rasseln der Trommeln verstärkte sich. Die zitternden
Saiten der großen Harfe warfen perlende Töne durch den
Raum; das schneidende Geräusch der Flöte zitterte in
einförmigen Tonleitern auf und nieder. Wein wurde gereicht, eine
dunkle, heftig riechende Flüssigkeit, die den Schlund
hinunterrann wie harziges Öl.
    *
    Das Segel der Barke war halb aufgespannt, und vier Bündel
dicker Taue hielten das Schiff des Pharaos am felsigen Ufer fest.
Läufer und Boten kamen, erstatteten Meldungen und eilten wieder
davon. Zwei Sklavinnen in schleierartigen Gewändern ließen
die Saiten von langhalsigen Instrumenten klingen; sie
    sahen aus wie winzige Mandolinen. Der Außenhafen von Sais
war blockiert; die Truppen und Hilfstruppen des Menes hielten
sämtliche Gebäude besetzt. Die Speicher waren leer. Wir
saßen an Deck/ auf dem Dach einer langen, kistenfönnigen
Kabine/ die zwischen den hochgezogenen Schnäbeln des Schiffes
erbaut war. Die sechsunddreißig Ruder ruhten im Wasser des
Nils. Harz verbrannte in langgezogenen, weißen Wölkchen,
die Musik bildete einen merkwürdigen Kontrast zu den
verstaubten, schwitzenden und keuchenden Läufern. »Großer
Menes«, sagte Neter-Nacht. »Der Ring ist geschlossen. Wir
schlagen die Lager in der Nähe der Stadtmauern auf.«
    In der Ferne, etwa sechs Kilometer weit weg, erhob sich auf einem
niedrigen Plateau die Stadt. Sie war rechteckig angelegt, mit starken
Mauern und fünf Toren. Nach unseren Schätzungen befanden
sich dreißigtausend Menschen innerhalb der weißen
Steinmauern, die entlang der Felsenkanten gebaut waren und sehr
schlecht zu erstürmen waren.
    »Sind die Schleudern gebaut?« fragte Menes.
    »Ja«, sagte ich. »Sie warten nur noch darauf,
daß die Munition eingelegt wird.«
    Wir hatten vor, in einem Zeitraum von vier Wochen die Stadt zu
nehmen. Das setzte eine dauernde Beeinflussung des Gegners voraus,
und die letzte Abordnung des Menes, der den Stadtkönig
aufgefordert hatte, sich ohne Blutvergießen dem Großen
Staat anzuschließen, war mit abgeschnittenen Ohren
zurückgekommen.
    Etwa fünfzig Menschen befanden sich auf der Barke.
    Es gab Musik, Wein, das Fächern der breiten Wedel, das Lachen
von jungen Sklavinnen, das Keuchen der Melder und das Gluckern der
Wellen, die gegen den Rumpf schlugen. Ne-fer-meryts zahme Geparde
lagen auf den wertvollen Teppichen, und zwischen Menes, Neter-Nacht
und mir war die Karte ausgespannt. Winzige goldene Figuren
bezeichneten die Stellung der

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