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PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schwachen Augen sehen, daß
du jung geblieben bist, seit du die Säulen der Ewigkeit vor den
Palast gestellt hast. Ich habe jedes Bild dem Aha erklärt, und
er wünscht sich nur eines: dich kennenzulernen.« »Ich
werde ihn sehen«, sagte ich.
    »Tue dies«, sagte er, »denn ich werde von dieser
Nilpferdjagd nicht mehr zurückkehren nach Memphis. Frieden ist
über dem Land. Die frechen Nomaden des Roten Landes sind zahm
geworden. Handel blüht mit Byblos und Punt, mit den Nubiern und
denen, die das Holz bringen. Alle Städte sind befriedet, und
wenn jemand stirbt, stirbt er an Krankheiten, nicht an den Wunden der
Schlacht. Ich bin zufrieden mit dem, was wir taten,
Re-Atlan-Anhetes!«
    Ich merkte, wie sich seine Stimme verlor in dem immer dichter
werdenden Schweigen, das der Dämmerung vorangeht. Lange Schatten
erschienen an den Schilfrändern, dann zuckte der erste
Sonnenstrahl hoch. Schlagartig erwachte alles. Tausende von Vögeln
schrien, die Nilpferdherde wälzte sich aus dem Schlamm, und die
Sklavin erwachte. Sie begann zu zittern, als sie mich sah.
    »Was geschah mit deiner Schwester?« fragte ich
vorsichtig.
    »Sie starb fünf Jahre, nachdem du verschwunden warst.
Neter-Nacht und sie blieben gute Freunde, obwohl er sie nie besessen
hat. Ich ließ eine Mastaba bauen für sie, in der
Totenstadt. Sie träumte jede Nacht, daß du zurückkämst,
sagte der Feldherr.«
    »Wo ist der Kasten, den ich dir gegeben habe?«
    Er murmelte:
    »Ich warf ihn in den Nil. jotru schluckte ihn.«
    »Gut so. Finde ich Neter-Nacht in Memphis?«
    »Ja. Er ist zum Berater des Aha geworden, und alles, was du
ihn gelehrt hast, lehrt er den jungen Pharao. Sie sind gute Freunde.«
    Und dann, plötzlich, als habe ihn die Sonne mit den wärmenden
Strahlen hellwach und jünger werden lassen, griff er nach einem
Schlegel und hämmerte gegen den kupfernen Gong, der vor uns am
Mast befestigt war.
    »Auf!« rief er. »Essen bereiten! Dann die Seile
durchschneiden ... wir jagen die Nilpferde!«
    Nach einer Stunde schoß das Schiff dahin wie ein gefalteter
Papyrus, leicht und schnell. Die dreizehn Nilpferde schwammen
nilabwärts, spritzten mit Wasser und Schlamm um sich, das Schiff
folgte ihnen. Das viereckige, geschwungene Segel blähte sich im
Morgenwind, die Barke wurde schneller und schneller. Die Illusion der
alten Tage kam über uns, als wir in der Wüste gejagt und
mit Harpunen und schweren Angeln den Katzenfisch gehetzt hatten. Die
Riemen ächzten, die Ruderer sangen stöhnend die Aufrufe an
die Schwingen des Horus. Wir standen auf der Bugplattform, die
leichten Harpunen in den Händen, deren Spitze aus Stein und
Kupfer bestand. Aus der Herde sonderte sich ein mächtiger grauer
Bulle ab und schwamm im Zickzack vor uns her, rammte einmal mit
seiner wuchtigen Schulter die Barke, und Menes rief mit hoher, heller
Stimme:
    »Für den Pharao!«
    Er beugte sich weit über die schwache Reling, zielte
sorgfältig. Er wirkte jetzt im erbarmungslosen Licht des frühen
Morgens wie ein Geist; unglaublich verbraucht, gealtert und
abgezehrt. Trotzdem war seine Haut braun, und die Armmuskeln waren
kräftig geblieben. Aber die Jugend und die gepardenähn-liche
Spannkraft waren von ihm abgefallen. Sein Haar war silbern.
    Der runde Bug, mit Zacken aus grüner Farbe bemalt, wich jetzt
nach links aus, und der Hals des Nilpferdbullen reckte sich hoch.
Wütende, kleine Äuglein blitzten uns an, und Menes warf die
Harpune. Er schien alle seine Kräfte in diesen Wurf gelegt zu
haben, denn die Harpune drang tief ein. Der Bulle schrie auf, bäumte
sich hoch und tauchte kopfüber in den Nil.
    Die Lederschnur rollte sich ab, flog förmlich in Schleifen
und Ringen über die Reling, schlug schmerzhaft gegen meinen Fuß.
Menes beugte sich nach vorn, um zu sehen, wohin der Bulle getaucht
war, und der erste würfelförmige Holzklotz wurde
hochgerissen; er sollte das Seilende markieren. Er schlug polternd
zweimal auf, wurde dann schnell herangezogen und traf mit einem
knackenden Geräusch den Hinterkopf des Menes. Die Schlingen
verwirrten sich, schlangen sich um den Pharao und rissen ihn durch
die splitternde Reling in den Nil.
    »Halt!« schrie ich.
    Die Ruderer setzten ihre Blätter verkehrt ein und stießen
sie nach vorn. Der Steuermann auf der Achterplattform steuerte das
Schiff in einen Kreis, es drehte sich beinahe um die Längsachse.
    Ich hielt meinen Strahler in der Hand und spähte den
Luftblasen nach. Hundert Schritte weiter vorn, in der Nähe des
Gebüsches,

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