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PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Befehl den Lähmstrahler aus, setzte über den
Löwen hinweg und schnappte nach den Zügeln eines
Eselsgespanns.
    Hinter mir lag ein toter Löwe neben zwei toten Eseln. Die
Löwin war durch einen Beilhieb ins Rückgrat halb gelähmt,
schrie langgezogen und versuchte immer wieder, sich aufzurichten. Ich
lenkte die Pferde in einen Halbkreis, legte schnell einen zweiten
Pfeil ein und erschoß das Tier. Inzwischen waren die meisten
Männer heran, der Wagenlenker des durchgegangenen Gespanns
bändigte die Tiere brutal und lenkte sie heran.
    »Kar!«
    Der zweite Wolf drehte sich mitten im Sprung herum und rannte zu
mir. Ich fuhr über einen Stein, der Wagen hob sich und schlug
zurück, und ich konnte die Fäuste wieder von dem Rahmen
lösen. Ich zog die langen Zügel an und warf sie dem Wolf
zu.
    »Festhalten!«
    Kar erzeugte einen Laut, halb ein Bellen, halb ein Knurren, fing
die Leinen mit den Fängen auf und hielt die beiden Pferde fest.
Ich warf den Bogen auf den Rücken und trat auf die Gruppe der
sieben Männer zu, die ähnlich sandbedeckt waren wie ich.
    »Menes, er lebe ewig — ihr seid aus seinem Heer?«
fragte ich und hob die rechte Hand. »Wir sind von der
Palastgarde, Fremder. Dein Schuß war gut!«
    Nichts mehr war zu erkennen; weder die Wappen des Pharaos, noch
die Teile des Brustschmucks der Männer. Ihre Augen waren dunkle
Öffnungen einer weißen Maske, und die Lippen waren trocken
und rissig.
    »Euer Anführer?« fragte ich und bückte mich.
    »Neter-Nacht, der Feldherr des Pharaos.«
    Ich holte zwei meiner Lanzen aus der Halterung des Wagens. Die
Pferde scheuten vor dem stechenden Raubtiergeruch, und Kar hatte
Mühe, sie zu halten. Ich warf eine Lanze dem jungen Mann zu und
stemmte den Schaft meiner Waffe unter den toten Löwen.
»Neter-Nacht wird sterben, wenn wir nicht schnell helfen«,
sagte ich.
    Wir hoben den schweren Löwenkörper an, andere Männer
zogen und schoben, und der mächtige Körper rollte
schließlich von Neter-Nacht herunter. Der Mann sah aus, als sei
er tot: Sand mischte sich mit Blut, man konnte die Wunden nicht mehr
sehen, und die Gerinnsel hatten Streifen in das kreidige Weiß
des Sandes gezogen. Ich kniete mich neben den Feldherrn und erkannte,
daß es ein junger Mann von rund zweiundzwanzig Jahren war. Er
würde uns unter den Händen sterben, wenn wir nicht schnell
genug waren.
    »O Krieger«, sagte ich beschwörend, »bis
Memphis sind es eineinhalb Tagereisen. In einigen Stunden ist
Neter-Nacht tot. Gibt es hier in der Nähe eine Siedlung?«
    Ein älterer Mann gab mir einen ledernen Schlauch. Ich wusch
mein Gesicht flüchtig ab, dann verschüttete ich etwas
Wasser für Atum und Osiris, trank einen Schluck und hörte,
wie der Gardist sagte:
    »Dort, etwa zwei Stunden!«
    »Ein Dorf?«
    »Einige Hütten in einem Palmenhain. Wer bist du?«
    Ich lächlte ihn kurz an, legte die rechte Hand auf die Brust
und sagte kurz:
    »Atlan, den man Anhetes nennt, den Mann der blutenden
    Wunden, zugleich Fürst dort im Süden. Vielleicht kann
ich Neter-Nacht retten. Es muß schnell gehen!«
    »Wir helfen dir, Atlan!«
    Sie nahmen eines der geflochtenen Fangnetze, befestigten es am
Kopf ende und am Fußende eines Wagens, und vorsichtig betteten
wir den Feldherm hinein. Dann nahm ich meinen Zellaktiva tor vom
Hals; für kurze Zeit konnte ich ihn entbehren, und in dieser
Zeit konnten die Kräfte, die aus dieser eigroßen Goldkugel
kamen, auf Neter-Nacht einwirken. Wir schafften die Strecke in etwa
einer Stunde. Dann sahen wir die weißen Hütten zwischen
den dunkelgrünen Palmwedeln. Zwei Männer waren wie die
Rasenden davongefahren, um bereitzustellen, was ich gefordert hatte.
Es war eine wichtige Feststellung, die ich machen konnte: Der Arzt
galt viel. Noch mehr aber galten die Priester — aber das hatte
Zeit.
    Ich sagte:
    »Schafft Neter-Nacht in die Hütte, legt ihn vorsichtig
auf den Tisch, und du wirst mir helfen. Dein Name?«
    »Hepetre, Arzt.«
    »Ich glaube nicht, daß du Blut fürchtest. Ich
werde dir sagen, was wir tun müssen. Schaffe zuerst die anderen
weg — sie werden uns stören.«
    Ich hatte die Wand aus Palmwedeln wegklappen lassen, und das helle
Tageslicht fiel ungefiltert in den Ra'um. Er war, bis auf einige
notdürftige Dinge, leer, und nur ein Tisch aus Steinen und grob
zugeschnittenen Brettern, über den man ein weißes Tuch
gelegt hatte, stand in der Mitte.
    »Hepetre — bitte bringe die beiden schweren Taschen
aus meinem Wagen.«
    »Ich laufe, Atlan-Anhetes!« sagte

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