Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit

Titel: PR TB 068 Die Säulen Der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
hart
zu.
    »So soll es geschehen. Bist du wieder in Memphis, werden wir
einen Krug Bier leeren!« Er grinste breit und murmelte:
    »Es wird geschehen Atlan-Anhetes.«
    Wir gingen zurück in die Hütte. Unter der Wirkung
arkonidischer Medikamente und verstärkt durch den Zellaktivator
war aus der halben Bewußtlosigkeit des Neter-Nacht ein tiefer
Heilschlaf geworden. Ich setzte mich, als es dunkelte, an das Feuer
der Gardisten und aß mit ihnen, trank den Saft der Früchte
und sah um uns herum die scheuen Hirten. Ich hörte zu, wie die
Krieger vom Pharao und vom Krieg erzählten und ließ mir
später eine Öllampe geben. In der Hütte hatte man den
Feldherrn inzwischen auf ein Lager aus geflochtenen Palmfasern
gelegt. Neter-Nacht schlief. Ich setzte mich neben ihn, sah, wie
meine Wölfe langsam um die Hütte patrouillierten und nahm
in der zweiten Hälfte der Nacht, als die kritische Zeit vorbei
war, den Aktivator vom Hals des Feldherrn und hängte ihn mir
selbst wieder um. Dann schlief ich bis zum Morgen.
    Hepetre stand neben meinem Wagen, argwöhnisch beobachtet von
Ti, dem goldfarbenen Wolf.
    Mit der senkrecht gehaltenen Hand deutete er nach Osten.
    »Dorthin, Atlan-Anhetes. Man wird dich erwarten.«
    Wir verabschiedeten uns, indem wir gegenseitig unsere Handgelenke
ergriffen, und der Wagen rollte los. Im Osten ... dort lag Memphis,
dort wohnte Neter-Nacht, und dort war der Palast des jungen Menes.
Ich hoffte, daß aus dem Palmschößling, den ich mit
der Heilung des Feldherrn gepflanzt hatte, schnell ein großer
Stamm heranwachsen würde. Wie hatte Hepetre gesagt?
    »Gut eineinhalb Tage bis Memphis ...!«
    Von den Nächten hatte er nicht gesprochen.
    *
    Die Abendschatten stiegen an den Schäften der Palmen hoch,
tauchten die Tamarisken und die fetten Rizinussträucher in
Dunkelheit. Ein dicker, dunkelblauer Nebel kroch vom Nil her, wie ein
Schleier, der sich überall niederließ. Stahlgraue Pelikane
flogen ostwärts, und irgendwo jenseits der Büsche hetzte
ein Gepard eine Trappe oder einen Antilopenbock. Ich zählte die
Vögel — es waren elf. Vor mir brannte das winzige Feuer in
einem Steinring, rechts im Gebüsch wachte der Wolf, links an der
Quelle hatte ich die Pferde ausgeschirrt und ihre Vorderläufe
zusammengekoppelt.
    Du hast schnell gelernt! sagte mein Extrasinn fast anerkennend.
    Ich hatte es. Ich war in den wenigen Stunden gezwungen worden,
umzudenkn. Die Menschen waren, verglichen mit AR-KON, primitiv.
Verglichen aber mit den steinzeitlichen Jägern und den
löwenjagenden Fürsten von Uruk hatten sie sich sehr viel
weiter entwickelt. Die kühle Arroganz, mit der ich die beiden
ersten Angriffe auf diese Welt abgewehrt und die Menschen betrachtet
hatte, war hier unangebracht und konnte tödlich wirken. Ich
mußte vorsichtig sein — die Zeit, in der ich wie ein
Naturereignis auftreten mußte, schien endgültig vorbei zu
sein. Was hier gefordert wurde, war reine Psychologie. Ich aß
den letzten Braten, röstete die Mehlfladen in den Flammen an und
trank von dem Fruchtsaft, den ich den Hirten gegen ein winziges Stück
Gold abgetauscht hatte.
    »Kar!«
    Der Wolf kam unhörbar näher; er hatte sich bei den
Pferden aufgehalten.
    »Einen Kreis ums Lager, Durchmesser zweihundert Einheiten.
Und komme sofort her, wenn du eine Gefahr siehst!«
    Kar grollte dumpf auf, warf sich herum und stob davon.
    Ich breitete eine Decke aus, wickelte mich in die andere und blieb
fünf Schritte vor dem erlöschenden Feuer liegen. Über
mir färbte sich der Himmel schwarz, und die Sterne erschienen.
Die Jahreszeit, in der das Wasser der Überschwemmung alles
bedeckte, hieß Adiet; ich hatte einen günstigen Zeitpunkt
gewählt. Ich wollte versuchen, auf Wegen, über die ich mir
noch nicht klar war, das Vertrauen des jungen Menes zu gewinnen und
ihm zu helfen, eine Kultur aufzubauen. Vielleicht stieß ich
auch auf die Spuren, die ich gelegt hatte; vielleicht war das Zeichen
des Wolfes etwas Besonderes, vielleicht . . , schließlich
kürzte ich immer noch die Entwicklung ab, wenn ich helfend
eingriff. Am Ende dieser Entwicklung stand für mich nur ein
Ziel: Der Bau eines Raumschiffes, mit dem ich nach ARKON fliegen
konnte. Dreimal waren fremde Schiffe hier gelandet — dreimal,
zuletzt vor rund zwanzig Tagen, war ich enttäuscht worden.
Trotzdem reizte mich die Aufgabe hier am jotru, am Nil, dessen
Hochwasser ich jetzt zugleich mit dem blauen Nebel riechen konnte.
    Ich schlief ein.
    Mich weckten die roten Linsen und die weißen

Weitere Kostenlose Bücher