PR TB 073 Aktion Alpha 1
Einheiten den Planeten Kalina aussuchten. Unter dem Schutz von Modulationsfeldern landeten Fangkommandos auf Kalina, fingen Menschen ein und nahmen ihnen ihre Vitalschablonen ab. Danach ließen sie sie wieder frei. Die Vitalschablonen wurden nach Avatara gebracht, wo nach dem Funktionsprinzip der Multiduplikatoren Vitalkopien hergestellt wurden, allerdings von jeder Schablone nur eine einzige.
Indem die Rassen- oder Kollektiverfahrungen der Menschheitsgeschichte im Bewußtsein der Vitalkopien gelöscht wurden, brach nunmehr der ungehemmte Kampftrieb des Menschen hervor. Die A'dityas schufen zudem eine entsprechende Kulisse, teilten die Vitalkopien zu ungefähr gleichen Teilen einem marutischen und einem vayutischen Reich zu, die in der PseudoErinnerung der Opfer schon immer Krieg geführt hatten. Da die A'dityas ihr .Spielmaterial' nicht mit einem Schlag vernichten lassen wollten, ließen sie nur solche Waffentechniken zu, wie sie vergleichsweise Anfang des letzten Drittels des zwanzigsten Jahrhunderts der solaren Menschheit auf der Erde eingesetzt wurden. Sie verhinderten außerdem einen umfassenden Atomkrieg, denn dann wäre ihr Spiel zu schnell vorbei gewesen." „Sie weideten sich also am Grauen des Krieges?" fragte Galbraith Deighton. „Ja, das stimmt", antwortete das Bordgehirn. „Sie brauchten die Gräuel und Leiden ihrer Vitalkopien als Stimulans, um lebensfähig zu bleiben. Je furchtbarer die Szenen ihrer ,Spiele' waren, desto mehr Kraft schöpften sie daraus. Sie kamen gar nicht auf den Gedanken, daß ihnen ihr Spielmaterial eines Tages selber gefährlich werden konnte." „Hatten sie denn keine Gewissens bisse?" fragte Perry Rhodan erschüttert. Das Gehirn schwieg einige Sekunden lang, dann sagte es: „Nein, Sir, denn sie halten die Menschheit für jene Rasse, die vor etwa eindreiviertel Millionen Jahren über ihre eigene Rasse herfiel und damit an der Situation auf Avatara indirekt schuld war."
Eine Welle der Erregung breitete sich im Kommunikationsraum aus.
Einige Männer sprangen auf und diskutierten lautstark, andere starrten atemlos auf die Kom-Wand des Gehirns. „Und ...", brachte Melcap Allan Nelson mühsam hervor, „ ... besteht der Verdacht der A'dityas zu Recht?" „Das zu beantworten, reichen meine Informationen nicht aus", antwortete die Positronik. „Einige der mir bekannten Fakten aus der irdischen Mythologie deuten jedoch in diese Richtung. Allerdings kann der mythologische Wortschatz auch auf andere Weise auf die Erde gelangt sein." Nelson schwieg. Er fürchtete sich plötzlich davor, jemals die volle Wahrheit über die Beziehungen zwischen der Menschheit und den A'dityas zu erfahren.
Vielleicht hatte er keinen Grund dazu, aber der kriegerische Grundzug des menschlichen Wesens schien die Auskunft des Gehirns zu bestätigen. „Was geschieht nun mit den Gefangenen?"
fragte Olander Perks, der Kosmopsychologe des SolAb-Teams.
„Verschiedene Männer der Schiffsbesatzungen fordern, daß wir sie entweder erschießen oder mitsamt ihrem Planeten vernichten." Perry Rhodan erhob sich. „Ich denke, wir alle wissen, daß keine dieser beiden Methoden akzeptabel ist. Wenn wir Lynchjustiz übten, begäben wir uns auf die gleiche Stufe mit den Verbrechern. Nur vor einem ordentlichen Gericht wird den A'dityas Gerechtigkeit widerfahren." Nelson schüttelte unmerklich den Kopf. Dann hob er die Hand. Der Großadministrator sah es und nickte dem SolAb-Agenten auffordernd zu. Melcap Allan Nelson stand auf. „Ich habe einen anderen Vorschlag, Sir."
„Tragen Sie ihn vor", sagte Rhodan lächelnd. „Sie sind sozusagen selbst ein Opfer dieses Verbrechens." Nelson holte tief Luft. „Lassen Sie die A'dityas auf Avatara frei, nachdem sie aller ihrer gefährlichen Machtmittel beraubt sind.
Hier können sie niemandem mehr schaden und sie haben die Chance, ihre Art zu regenerieren." Er
setzte sich. Reginald Bull sprang erregt auf. „Ich verstehe Sie nicht, Oberst Nelson. Wollen Sie im Ernst, daß diese Massenmörder straffrei ausgehen? Sie selbst - beziehungsweise Ihre Vitalkopie -haben doch unmittelbar erlebt, wie sich das verbrecherische Tun der A'dat...Dingsda auswirkte!" Der Sonderagent erhob sich abermals. Er wirkte, als wären seine Gedanken woanders, als er sagte: „Die Verantwortung für das Verbrechen liegt nicht allein bei den A'dityas, sondern zu einem gewissen Teil bei der gesamten Menschheit. Wären denn diese Geschehnisse auf Avatara möglich gewesen, wenn unter der dünnen Decke der
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